Alkoholkonsum bei Arbeitnehmern. Eine arbeitsrechtliche Betrachtung aus Arbeitgebersicht (PDF)

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Jura - Zivilrecht / Arbeitsrecht, , Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit dient als arbeitsrechtlicher Leitfaden für Unternehmen, in denen Mitarbeiter alkoholauffällig geworden sind und soll dabei die arbeitsrechtliche Problematik des Alkoholkonsums während eines Arbeitslebens von der Bewerbung und Einstellung bis zur alkoholbedingten Beendigung des Arbeitsverhältnisses abbilden.

Hinsichtlich des Alkohols wird dabei im Arbeitsrecht wesentlich darin unterschieden, ob ein Alkoholmissbrauch oder eine Abhängigkeit – also eine Krankheit – vorliegt. Daher werden diese Begriffe zunächst erläutert. Den rechtlichen Rahmen im Betrieb bilden Alkoholverbote, die einen Alkoholgenuss während der Arbeitszeit unterbinden sollen. Auf die Gestaltungsmöglichkeiten von Betriebsvereinbarungen und die Aufgaben der damit verbundenen betrieblichen Suchtprävention wird dabei nicht eingegangen; bildet dieses Feld doch eigenständige Problemstellungen zum richtigen Umgang mit Arbeitnehmern und den Entwicklung eines Stufenplanes mit verschieden Gesprächsangeboten, fernab des Arbeitsrechtes. Vielmehr soll auf in den Schwerpunktkapiteln 4 und 5 auf Fragestellungen aus Sicht des Arbeitgebers eingegangen werden. Diese könnten sich beispielsweise bei der Einstellung eines alkoholabhängigen Bewerbers ergeben. Kann der Arbeitsvertrag mit einem alkoholabhängigen Arbeitnehmer angefochten werden, wenn dieser eine Frage nach vorliegenden Suchterkrankungen im Vorstellungsgespräch vorsätzlich falsch beantwortet hat?

Soll nach einer langen Episode von alkoholbedingten Störungen des Arbeitnehmers nun eine Kündigung ausgesprochen werden, stellt sich die Frage: Wie werden verhaltens- und personenbedingte Kündigungen im Zusammenhang mit Alkohol unterschieden? Abschließend werden in Kapitel 6 einige mögliche Haftungsrisiken aufgezeigt, die auch als Warnhinweis für Vorgesetzte dienen sollen. In der Praxis sind die strafrechtlichen Konsequenzen der Verletzung der Fürsorgepflicht im stressigen Arbeitsalltag häufig unter Schichtleitern und Meistern nicht präsent und bekannt.