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Als Luca verschwand (ePub)

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Die junge Mel ist im Drogeriemarkt mit der Auswahl eines Lippenstiftes beschäftigt, als ihr kleiner Sohn Luca verschwindet. Hat ihn die merkwürdige Frau vor dem Schaufenster, die Lucas Bruder einen Lolli schenkte, aus dem Kinderwagen genommen? Warum ließ...
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Kommentare zu "Als Luca verschwand"
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    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Annett H., 18.04.2021

    Als Buch bewertet

    Das Buch:
    Dieses Buch ist mein erstes von Petra Hammesfahr. Da ich bereits ohne Erfolg versucht hatte, es bei Leserunden zu lesen, war ich natürlich sehr gespannt darauf. Es ist ein Einzelroman, der in sich abgeschlossen ist.

    Worum geht’s?
    Vor einem Drogeriemarkt verschwindet der 9 Monate alte Luca aus seinem Kinderwagen. Relativ schnell ist die erste Verdächtige ausgemacht. Aber hat sie wirklich etwas mit Lucas Verschwinden zu tun? Klinkhammer, einer der ermittelnden Kommissare, kennt die Familie ziemlich gut. Kann er Licht ins Dunkel bringen oder warten hier neue Komplikationen?

    Die Charaktere:
    Petra Hammesfahr liefert dem Leser eine ziemlich große Anzahl an Charakteren. Dabei versteht sie es wirklich gut, zunächst Bilder zu zeichnen und diese dann ganz langsam einstürzen zu lassen. Fakten, die anfänglich völlig logisch erscheinen, werden kurz darauf auf einen schönen Schein reduziert.

    Alles beginnt mit der völlig aufgelösten Melisande Martell - allein der Name klingt schon sehr wuchtig, wie ich finde - deren Sohn aus dem Kinderwagen entführt wird. Und während ihr von der Polizei absolut nachvollziehbare Fragen gestellt werden, kommt beim Leser der erste Verdacht auf, dass hier etwas nicht stimmen könnte. Welche Mutter lässt denn ihr Baby unbeaufsichtigt vor dem Laden stehen? Kurz darauf wendet sich allerdings das Blatt und der Leser hat eine völlig andere Meinung. Jedenfalls ging es mir so. Zeitweise habe ich diese Frau bedauert, weil es aussieht, als hätte sich die ganze Welt gegen sie verschworen. Gefangen in einer unglücklichen Ehe mit Martin, fremdgesteuert von ihrem herrischen Bruder Joris und zutiefst abgelehnt von ihrer Schwiegermutter Gabi. Andererseits ging sie mir über kurz oder lang auch auf die Nerven - eben weil sich so gar nichts mehr änderte. Ihre ersten Verhaltensweisen hat sie bis zum Schluss aufrecht erhalten - weinen, anklagen, rechtfertigen, wieder weinen - und telefonieren! Telefonieren kann Mel ganz besonders gut. Mehr und mehr kam es mir so vor, als würde sie sich in ihr Schicksal fügen. Eine Kämpfernatur ist Mel wirklich nicht!

    Die sofort verdächtige Anni Erzig ist für mich der interessanteste Charakter der Geschichte. Sie ist ganz offenbar geistig verwirrt, aber dennoch ist ihr Verhalten irgendwie auch nachvollziehbar. In kleinen Häppchen liefert die Autorin über den gesamten Roman verteilt ihre Lebensgeschichte, die am Ende ein rundes Bild ergibt. Mit Anni Erzig muss der Leser Mitleid haben. Ich möchte sie nicht als sympathisch bezeichnen, aber das schwere Schicksal, das ihr widerfahren ist, wünscht man niemandem. Dass sie - die einst glückliche Frau - den Verstand verliert, ist nur allzu nachvollziehbar. Diesen Charakter mochte ich unglaublich gern, er hat mich immer wieder berührt und am Ende war ich mir nicht sicher, ob ihr Tod für sie eher eine Erlösung oder ein weiterer Schicksalsschlag ist.

    Eine ebenfalls sehr spannende Lebensgeschichte erzählt die Autorin über Gabi - die Hexe. Gabi ist Mels Schwiegermutter und ein nicht eben einfacher Charakter - möchte man meinen. Anfänglich bin ich dieser Figur auch tatsächlich eher mit Ablehnung begegnet, doch je tiefer ich hinter ihre Kulissen schauen durfte, desto interessanter fand ich diese Figur. Und auch ihr Verhalten wird nachvollziehbarer, je weiter man die Geschichte liest. Ihr ständiger Disput mit ihrem Sohn Martin ist ebenfalls so ein Fall, bei dem sich der Leser ganz bereitwillig auf Martins Seite stellen möchte. Am Ende sehe ich das etwas differenzierter.

    Eine wirkliche Hauptfigur gibt es meiner Meinung nach nicht. Dazu sind zu viele Personen in den Fall involviert. Was mich etwas stört, ist der Umstand, dass der Ermittlerin Rita Voss, über die ich gern mehr gelesen hätte, eine überdurchschnittlich gute Verhörtechnik nachgesagt wird, die sie jedoch über die ganze Länge des Romans nicht unter Beweis stellen kann. Dabei hätte mich das wirklich sehr interessiert. Auch etwas widersprüchlich fand ich die Aussage von Kommissar Klinkhammer, dass er sich wegen seiner privaten Kontakte, aus dem Fall heraushalten wolle, dann aber doch mitten drin war und auch selbst ermittelte. Allerdings kann man ihm zu keiner Zeit nachsagen, dass er seine privaten Eindrücke und Erfahrungen mit der Familie über Gebühr einfließen lässt.

    Insgesamt betrachtet lässt Petra Hammesfahr ein rundes Bild einer recht verkorksten Familie auferstehen, das nachvollziehbar ist und im Verlauf des Romans immer vollständiger wird. Dennoch fühlte ich mich als Leser etwas außen vor. Einzig Anni Erzig konnte mich tatsächlich berühren.

    Schreibstil:
    Die Konstruktion des Falles hat mir gut gefallen. Die Auflösung - also die alles erklärende Verbindung, nach dessen Bekanntwerden sich tatsächlich alles fügt - kommt sehr spät, was den Spannungsbogen hoch hält. Gut gefallen hat mir auch, dass es sich hierbei um einen unblutigen Fall handelt, sodass die Spannung eher auf den eigenen Vorstellungen des Lesers basiert, als wie schlimm oder nicht schlimm man diesen empfindet. Ich mag mir jedenfalls nicht vorstellen, dass mein Kind einfach so verschwindet.

    Den Schreibstil der Autorin habe ich häufiger als anstrengend empfunden. Ich habe lange überlegt, woran das gelegen haben könnte, denke aber, dass es ihren teilweise recht konstruierten Satzbauten und manchmal angehängten Halbsätzen geschuldet ist. Manche Sätze musste ich mehrfach lesen um ihren Sinn gänzlich zu erfassen. Das stört den leichten Lesefluss.

    Der Aufbau der Geschichte wiederum hat mir richtig gut gefallen. Die Einzelgeschichten werden in Häppchen aufgeteilt, sodass der Leser mitraten kann, in welcher Verbindung die einzelnen Personen stehen und wie sie in den Fall involviert sind. Auch, dass die Autorin jede Figur betitelt - die Hexe, der Frontmann, der Vermittler usw. - hat mir gut gefallen. Es dauert einen Moment, bis man alles zuordnen kann, aber jene Person, die in einer Überschrift benannt wird, steht für diesen Abschnitt im Fokus.
    Außerdem erzählt Petra Hammesfahr - ohne es besonders deutlich zu machen - auf zwei Zeitebenen. Die Geschichten von Anni Erzig, Martin Martell und Gabi werden von der Vergangenheit bis in die Gegenwart erzählt bis zu dem Moment, in dem sie sich mit dem aktuellen Fall in der Gegenwart kreuzen. Diese Art zu erzählen gefällt mir gut.

    Durch die anfänglichen Bilder, die die Autorin im Laufe ihrer Geschichte wieder zerstört, legt sie gleichermaßen falsche Fährten. Damit erreicht sie einen Spannungsbogen, der über die ganze Geschichte oben gehalten wird. Längen erlaubt sie sich ebenso wenig. Die Geschichte ist knackig erzählt, manchmal jedoch fehlt es mir an der Tiefe bei einigen Figuren.

    Fazit:
    Der Fall ist durch viele falsche Fährten spannend bis zum Schluss, hat eine späte Auflösung und eine interessante Erzählweise. Mir sind zu viele Figuren beteiligt, was teilweise auf Kosten ihrer Tiefe geht. Alles in Allem eine gute Geschichte, die sich lohnt zu lesen. 3,5 von 5 Sternen.

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