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Anleitung ein anderer zu werden (ePub)

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Der neue Roman von Édouard Louis, Autor von »Das Ende von Eddy«

Was kostet es, das eigene Leben in die Hand zu nehmen?


Mit Mitte zwanzig hat er schon mehrere Leben hinter sich: Eine Kindheit in extremer Armut, die Scham über die eigene...
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Kommentare zu "Anleitung ein anderer zu werden"
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Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cosmea, 03.09.2022

    Als Buch bewertet

    Vom Privileg, ein Leben ohne Privilegien kennengelernt zu haben
    “Anleitung ein anderer zu werden“, der neue Roman von Edouard Louis, ist wie seine vier Vorgänger autobiografisch. Wie schon in “Das Ende von Eddy“ erzählt er von seiner von extremer Armut geprägten Kindheit in einem kleinen Dort in der Picardie. Weil er anders ist als andere, wird er schon als kleiner Junge als Schwuchtel und schwule Sau beschimpft und immer wieder körperlich angegriffen. Er hat von Anfang an nur einen Wunsch, diesem Milieu zu entkommen und Rache für diese schreckliche Kindheit zu nehmen. Eine erste Chance auf Veränderung bietet sich ihm, als er das Gymnasium in Amiens besuchen darf. Er findet in Elena eine enge Freundin, die ihm durch ihr weltoffenes, gastfreundliches Elternhaus eine andere Welt erschließt. Nach dem Abitur helfen ihm andere gebildete, gutsituierte Freunde, sich auf die Prüfung für die Ecole Normale Supérieure vorzubereiten, denn Eddie, der sich inzwischen Edouard nennt, hat begriffen, dass Bildung Macht ist und dass man den sozialen Aufstieg nicht wirklich ohne den Besuch einer Eliteschule schafft. In diesen Jahren bis Mitte 20 lebt er wie ein Getriebener, besessen vom Wunsch nach Veränderung, immer wieder bemüht, sich an ein neues Umfeld anzupassen und zieht weiter, wenn es nicht funktioniert. Er versucht, alle Leben zu leben, obwohl dieser Versuch durch seine Herkunft eigentlich zum Scheitern verurteilt ist. Keiner aus seinem Dorf hat diesen Neuanfang bisher geschafft, nicht einmal die jungen Männer, die Kellner oder Koch werden wollten.
    In Louis Buch steckt mehr als sein persönliches Schicksal. Es enthält auch eine gute Portion Sozialkritik, zeigt es doch, dass die gut situierte Hälfte der französischen Gesellschaft gar nicht weiß, wie erbärmlich die andere Hälfte zum Teil lebt. Das zeigt sich schon in der Schule, wenn Eddy das Kantinenessen für sich abbestellen muss, weil kein Geld da ist und ihm gesagt wird, seine Eltern sollten sich doch mal ein bisschen bemühen. Noch krasser ist die Szene in der Zahnarztpraxis in Paris, wo er vier Jahre lange seine kaputten, schiefen Zähne reparieren lässt, weil es mit einem solchen Gebiss niemand nach oben schafft. Die entsetzte Zahnärztin behauptet, jeder in Frankreich könne sich einen Zahnarztbesuch leisten. Schließlich gebe es die Krankenversicherung, die den größten Teil der Kosten abdeckt. Dass Menschen wie in seinem armen Dorf in der Provinz nicht einmal jeden Tag etwas zu essen haben, weiß auch sie nicht.
    Mir hat das Buch gut gefallen, obwohl mir vieles bereits aus “Das Ende von Eddy“ und “Im Herzen der Gewalt“ bekannt war und wir ja auch wissen, wie die Geschichte ausgeht: Edouard Louis, 30, hat es geschafft und ist einer der führenden Autoren der französischen Gegenwartsliteratur.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lectrice, 11.09.2022

    Als Buch bewertet

    Bereits "Das Ende von Eddy" von Edouard Louis hatte mir sehr gefallen und somit war ich gespannt auf das neue Buch dieses - ja, so nenne ich ihn - Ausnahmeschriftstellers. Das Cover finde ich sehr geschickt gemacht und nach der Lektüre halte ich es für sehr passend gewählt.
    Aufgeteilt in vier Teile erhalten wir Einblick in die Romanbiographie dieses jungen Mannes, der aus einem nordfranzösischen Dorf stammt und dieser Enge und Armut durch Fleiß und Anstrengung zu entfliehen versucht, der über sich selbst hinaus wächst. Dafür muss er jedoch die Entfremdung von seinem Elternhaus in Kauf nehmen.
    Der virtuose Umgang mit der Sprache ist unglaublich und macht dieses Buch zu einem kleinen Juwel. Ein Schriftsteller, der so akribisch an seinem Text feilt und diesen zu einem Kunstwerk gestaltet - davor habe ich große Hochachtung, denn mir ist bewusst, dass ich sehr gerne lese, aber keinerlei Talent im Verfassen von Texten besitze.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Karen S., 28.09.2022

    Als Buch bewertet

    Eine Autobiographie, die schonungslos und direkt ist. Ehrlich gesagt kannte ich den Autor bisher nicht und hatte mir unter dem Klappentext etwas anderes vorgestellt. Die Autobiografie ist brutal ehrlich. Hier wird nichts beschönigt. Edouard erzählt davon, wie er die Klasse, in die er hinein geboren wird, überwindet. Dies ist jedoch harte Arbeit - emotional als auch mental. Dabei zeigt er beeindruckend auf, wie sehr auch in der westlichen Welt noch immer ein Klassensystem vorherrscht - von dem wir gerade in Deutschland wenig sprechen. Wieviel wird vorgegeben, durch die Familie in die wir zufällig geboren werden. Und wie oft sind wir uns unserer Priviligien gar nicht bewusst.
    Eine Geschichte auch vom Ausreißen, auf dem Weg sein und doch nirgends und nie anzukommen.
    Das Buch hat mich sehr berührt und ich kann es nur empfehlen!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    R.S., 14.11.2022

    Als Buch bewertet

    Schonungslose Identitätssuche

    In dem ausdrucksstarken autobiografischen Roman "Anleitung ein anderer zu werden" von Edouard Louis beschreibt Louis, wie er sein Leben und sich selbst verändert hat. Er geht hierbei einen äußerst schmerzhaften Weg zwischen Selbstverleugnung und Selbsterfindung, sein Weg ist übersät mit Menschen, die er zurückgelassen hat, und er empfindet eine Menge Bedauern, dennoch tut es ihm nicht leid, denn er ist jetzt sein eigener Mann.

    Wie auch schon in seinen vorherigen autobiografischen Romanen erzählt Louis von seiner Kindheit in prekären Verhältnissen, die von Gewalt und Armut überschattet war sowie von Rassismus und Homophobie geprägt war. Er spricht über seine Eltern, seinem gefühlskalten Vater, dem Entdecken seiner Homosexualität und seiner Flucht aus der nordfranzösischen Provinz.

    Im Gegensatz zu seinen anderen Romanen liegt der Schwerpunkt aber mehr auf seiner radikalen Selbstverwirklichung, Louis spricht über seine Gedanken und Bemühungen zu fliehen, die von seinem Wunsch nach Rache angetrieben werden. Louis wollte, dass die Menschen, die ihn wegen seiner Homosexualität schikanierten und diskriminierten Scham empfinden, und er gibt auch zu, dass das Abstreifen seiner alten Identität als Intellektueller in Paris, die ihn von seiner eigenen Familie wegführte, ihm das Gefühl gab, Macht über das Erbe zu haben, für das er sich selbst schämte.

    Aber der Roman ist auch eine Danksagung und eine Entschuldigung an die Menschen in Louis Leben, die von seinem Wunsch nach Veränderung betroffen waren. Der erste Teil ist an Elena gerichtet, einer Freundin, die er während seines Studiums in Amiens kennengelernt hat und deren Familie von Akademikern zu Vorbildern für Louis werden. Der zweite Teil richtet sich an Didier Eribon, der auch zu seinem Vorbild und Freund wird und der dritte wieder an Elena. Außerdem gibt es auch Passagen, in denen er sich direkt an seinen Vater wendet, und einige, in denen er mit seinem eigenen Spiegelbild spricht. Trotz seines sozialen Aufstiegs ist er innerlich zerrissen, hat nicht das Gefühl angekommen zu sein und er kann seine Herkunft und seine Unsicherheit nicht überwinden.

    "Anleitung ein anderer zu werden" ist ein starkes Buch über Identitätssuche, indem Louis schonungslos offen und ehrlich ist und das aufgrund seines Inhalts und des direkten und präzisen Schreibstils von Louis noch lange nachhallt.

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