Auswirkungen von Gewalt in Fernsehsendungen auf Gewaltausübungen in der Gesellschaft (ePub)
"The ,Hutus' and ,Tutsis' killed each other with hatches and hoes and
machetes, and I know that none of these guys ever saw my films. We
live in a violent world. It's always been a violent world."1
Brutale Schlägereien in deutschen Klassenzimmern,...
machetes, and I know that none of these guys ever saw my films. We
live in a violent world. It's always been a violent world."1
Brutale Schlägereien in deutschen Klassenzimmern,...
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Produktinformationen zu „Auswirkungen von Gewalt in Fernsehsendungen auf Gewaltausübungen in der Gesellschaft (ePub)“
"The ,Hutus' and ,Tutsis' killed each other with hatches and hoes and
machetes, and I know that none of these guys ever saw my films. We
live in a violent world. It's always been a violent world."1
Brutale Schlägereien in deutschen Klassenzimmern, Amokläufe von
Jugendlichen mit vielen Toten und Verletzten, Waffenverbotszone
Hamburger Reeperbahn, ganze Stadtviertel in Berlin, in denen sich
nach Einbruch der Dunkelheit aus Angst vor Übergriffen kein Anwohner
mehr auf die Straße traut. Dies sind nur einige von unzähligen
Ausprägungen gesellschaftlicher Gewaltphänomene, die nach
Dokumentationen über Schulen, in denen sich Lehrkräfte nicht mehr
in ihre Klassenräume trauen, Thema der deutschen Stammtische
sind.
Ein Sündenbock, der die Gewaltneigungen der Menschen nachhaltig
negativ beeinflusst, ist dabei schnell gefunden: die Massenmedien.
Neben Computerspielen sollen vor allem Film und Fernsehen mit
ihren Gewalt verherrlichenden Inhalten für die empfundene Gewaltsteigerung verantwortlich sein. So kommt der Spiegel am 17. Januar 1994 pünktlich zum Prozessbeginn im Mordfall Sandro Beyer mit
einer Titelgeschichte zur Jugendgewalt heraus und publiziert dabei
eine Liste jener Gewaltvideos, die von den minderjährigen Mördern
des 15jährigen Sandro vor dem Ritualmord bevorzugt konsumiert
wurden. Das Gemisch aus Satansfilmen, Horrorvideos und Black-
Metal-Kult ließ die Gruppe von Minderjährigen offenbar zu bestialischen Monstern mutieren. Diesmal schien, so VON BILLERBECK und NORDHAUSEN (1997), "schwarz auf weiß belegt, was ganze Generationen von Wissenschaftlern schon hin und her gewendet haben:
Gewalt in Film und Fernsehen führt zu Mord und Totschlag. Der ,Satansmord' von Sonderhausen - ein Videomord nach filmischer Vorlage?"2 Bei solchen Themenkomplexen verwundert es nicht, dass auch die Fraktion der Pädagogenloge mit simplen Aussagen eine
Verdammung der Medien vorantreibt. So war im selben Jahr in einer
spektakulären Untersuchung von Gerichtsakten des Augsburger
Pädagogen GLOGAUER (1994) die klare Behauptung aufgestellt worden,
dass Kinder und Jugendliche durch das Fernsehen kriminalisiert
würden. Lässt sich die Frage nach gesellschaftlichen Gewaltphänomenen
etwa derart einfach erklären?
[...]
1 Zit.: Willis (2002): (Online-Dokument: www.rd.com)
2 Zit.: Billerbeck, v. / Nordhausen (1997): Seite 236
machetes, and I know that none of these guys ever saw my films. We
live in a violent world. It's always been a violent world."1
Brutale Schlägereien in deutschen Klassenzimmern, Amokläufe von
Jugendlichen mit vielen Toten und Verletzten, Waffenverbotszone
Hamburger Reeperbahn, ganze Stadtviertel in Berlin, in denen sich
nach Einbruch der Dunkelheit aus Angst vor Übergriffen kein Anwohner
mehr auf die Straße traut. Dies sind nur einige von unzähligen
Ausprägungen gesellschaftlicher Gewaltphänomene, die nach
Dokumentationen über Schulen, in denen sich Lehrkräfte nicht mehr
in ihre Klassenräume trauen, Thema der deutschen Stammtische
sind.
Ein Sündenbock, der die Gewaltneigungen der Menschen nachhaltig
negativ beeinflusst, ist dabei schnell gefunden: die Massenmedien.
Neben Computerspielen sollen vor allem Film und Fernsehen mit
ihren Gewalt verherrlichenden Inhalten für die empfundene Gewaltsteigerung verantwortlich sein. So kommt der Spiegel am 17. Januar 1994 pünktlich zum Prozessbeginn im Mordfall Sandro Beyer mit
einer Titelgeschichte zur Jugendgewalt heraus und publiziert dabei
eine Liste jener Gewaltvideos, die von den minderjährigen Mördern
des 15jährigen Sandro vor dem Ritualmord bevorzugt konsumiert
wurden. Das Gemisch aus Satansfilmen, Horrorvideos und Black-
Metal-Kult ließ die Gruppe von Minderjährigen offenbar zu bestialischen Monstern mutieren. Diesmal schien, so VON BILLERBECK und NORDHAUSEN (1997), "schwarz auf weiß belegt, was ganze Generationen von Wissenschaftlern schon hin und her gewendet haben:
Gewalt in Film und Fernsehen führt zu Mord und Totschlag. Der ,Satansmord' von Sonderhausen - ein Videomord nach filmischer Vorlage?"2 Bei solchen Themenkomplexen verwundert es nicht, dass auch die Fraktion der Pädagogenloge mit simplen Aussagen eine
Verdammung der Medien vorantreibt. So war im selben Jahr in einer
spektakulären Untersuchung von Gerichtsakten des Augsburger
Pädagogen GLOGAUER (1994) die klare Behauptung aufgestellt worden,
dass Kinder und Jugendliche durch das Fernsehen kriminalisiert
würden. Lässt sich die Frage nach gesellschaftlichen Gewaltphänomenen
etwa derart einfach erklären?
[...]
1 Zit.: Willis (2002): (Online-Dokument: www.rd.com)
2 Zit.: Billerbeck, v. / Nordhausen (1997): Seite 236
Bibliographische Angaben
- Autor: Hendrik Eicke
- 2011, 1. Auflage, 89 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3640824822
- ISBN-13: 9783640824823
- Erscheinungsdatum: 10.02.2011
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Größe: 0.99 MB
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