Autonomie und Unheimlichkeit (PDF)
Jahrbuch Technikphilosophie 2020
Überwindet Technik das unheimlich Unbeherrschbare? Oder wird sie uns selbst unheimlich? Zwei scheinbar widersprüchliche Narrative prägen die Geschichte und auch die Theorie der Technik: Das Narrativ der Entzauberung beschreibt, wie eine als fremd und...
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Produktinformationen zu „Autonomie und Unheimlichkeit (PDF)“
Überwindet Technik das unheimlich Unbeherrschbare? Oder wird sie uns selbst unheimlich? Zwei scheinbar widersprüchliche Narrative prägen die Geschichte und auch die Theorie der Technik: Das Narrativ der Entzauberung beschreibt, wie eine als fremd und gefährlich erfahrene Natur durch Verwissenschaftlichung und Technisierung gezähmt wurde. Das Narrativ der (Wieder)Verzauberung schildert, wie uns Artefakte und technologische Möglichkeiten unheimlich werden, insbesondere wenn sie sich zu verselbständigen scheinen oder mit "autonomem" Eigensinn gegenübertreten. In den heutigen Debatten um selbstlernende, ubiquitär verteilte, im Assistenzmodus unsichtbare, dabei opake Techniken schwingt das unheimliche Moment einer "Verselbständigung" von Technik mit - und trägt im Anschluss an die Mechanisierungs- und Automatisierungsdiskurse des 20. Jahrhunderts zur "Dämonisierung" der Technik bei.
Technik macht Welt einerseits vertraut und nachvollziehbar: Paradigmatisch wird dies in der Idee, dass etwas dann verstanden wird, wenn es technisch rekonstruiert werden kann. Andererseits wird die technische Reproduktion von Welt - oder deren radikale Umgestaltung zu einer entfremdeten - als etwas Verstörendes erlebt. Spätestens, wenn Artefakte zu tun scheinen, "was sie wollen" oder technische Großsysteme die Lebenswelt nach ihren "Eigenlogiken" prägen, ist eine schon von Freud benannte Grenze erreicht, an der wir verunsichert werden, ob wir überhaupt noch in der modernen Welt leben.
Technik macht Welt einerseits vertraut und nachvollziehbar: Paradigmatisch wird dies in der Idee, dass etwas dann verstanden wird, wenn es technisch rekonstruiert werden kann. Andererseits wird die technische Reproduktion von Welt - oder deren radikale Umgestaltung zu einer entfremdeten - als etwas Verstörendes erlebt. Spätestens, wenn Artefakte zu tun scheinen, "was sie wollen" oder technische Großsysteme die Lebenswelt nach ihren "Eigenlogiken" prägen, ist eine schon von Freud benannte Grenze erreicht, an der wir verunsichert werden, ob wir überhaupt noch in der modernen Welt leben.
Bibliographische Angaben
- 2020, 1. Auflage, 334 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Alexander Friedrich, Petra Gehring, Christoph Hubig, Andreas Kaminski, Alfred Nordmann
- Verlag: Nomos Verlag
- ISBN-10: 374890486X
- ISBN-13: 9783748904861
- Erscheinungsdatum: 13.03.2020
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