Bitterfotze (ePub)

Mir hat das Buch gut gefallen. Der Schreibstil ist einfach und flüssig.
Als zweifache Mutter konnte ich viele beschriebenen Situationen gut nachvollziehen und zustimmen. An manchen Stellen wird sehr stark pauschalisiert.
Mich hat die depressive, pessimistische Stimmung gestört. Wenn ich mit meinem Leben so unzufrieden bin, muss ich nach Alternativen bzw. Auswegen suchen. Es kam wenig positive Stimmung rüber. Gut, Sara hat auch einen Mangel an Selbstbewusstsein, was sicherlich ein Umdenken sehr erschwert

Für mich ist es ein Buch, das anregt zum Nachdenken und Diskutieren.

Sara wirkt zu Beginn des Romans sehr pessimistisch. Frauen sind in ihren Augen benachteiligt: Sie stehen Männern jederzeit bereitwillig zur Verfügung, kümmern sich um Kinder und Haushalt, während die Herren der Schöpfung den Freizeitpapa mimen und ihre Wünsche trotz Kind verwirklichen können. Allzu verbittert und frustriert erscheint die Protagonistin: Es gibt kaum Hoffnung, sie wird in Beziehung und Job benachteiligt und glückliche Ehen gibt es sowieso nicht. Genau diese Einstellung und der Hang zum Pauschalisieren sind die größten Fehler des Romans. Zudem wird der Aufklärungsgehalt minimiert: Zwar nennt Sveland Beispiele zur allgemeinen Ungerechtigkeit zwischen Frauen und Männern, allerdings werden diese Konflikte nur oberflächlich angerissen. Der Schwerpunkt liegt auf Saras persönlichem Schicksal, ihrem subjektiven Empfinden, ihrer Kindheit und Passivität. Aufregen und diskutieren!

In diesem Roman geht es um Sara, die für zwei Wochen ihrem Familienleben mit Mann und Kind entflieht. Sie ist so in ihre Rolle der Hausfrau und Mutter gepresst. Ihr Mann ist ständig arbeiten und sie muss mit dem Rest fertig werden. "Bitterfotze" ist ein wirklich gelungener Roman rund um Beziehung, Liebe und Eltern sein. Es wird aus dem wahrem Leben erzählt. Das Leben ist nicht leicht und nicht immer gerecht. Aber trotzdem gibt es auch immer wieder Dinge im Leben, die schön sind. Wie sagt man so schön, "Es gibt immer zwei Seiten der Medaille". Man muss erkennen, dass von beiden Seiten der Partnerschaft Kompromisse eingegangen werden sollten und dann kann man glücklich sein. Über seine Sorgen reden hilft und es sollte nicht immer nur einer einstecken und in eine bestimmte Rolle gezwängt werden.