Das Marzipan-Schlösschen (ePub)

Inhaltsangabe zu "Das Marzipan-Schlösschen"
Zwischen Selbstbestimmung und Etikette findet eine junge Marzipan-Bäckerin im Lübeck der 20er-Jahre ihren Weg.

Lieblich-süß mit zartem Mandelaroma und einem Hauch von Rosenwasser – Marzipan! Es ist aber nicht nur die köstliche Masse mit Biss, die Dora Hoyler 1921 nach Lübeck lockt. Seit ihr Vater die Familie verschuldet in der schwäbischen Heimat zurückgelassen hat, ist die norddeutsche Hansestadt auch Doras letzte Hoffnung auf Arbeit. Sie erhält eine Anstellung im Süßwarenladen ihrer Tante und lernt dort kunstvolle Kreationen aus Marzipan zu formen. Ihr Talent versetzt ganz Lübeck in Aufruhr und erregt bald auch die Aufmerksamkeit von Johann Herden, dem Erben einer bekannten Marzipan-Dynastie. Dora verliebt sich in ihn, doch das Zuhause der wohlhabenden Fabrikantenfamilie – das malerische Schlösschen oberhalb der Trave – entpuppt sich als Hort dunkler Geheimnisse …

Der Titel des Buches und das wunderschöne Cover, das ein Mädchen im roten Mantel mit Koffer auf dem Weg zum Holstentor zeigt, haben es mir sofort angetan. Dann passte auch der Klappentext und sofort begann ich mit dem Lesen von 47 Kapitel in jeweils angenehmer Länge. Da ich vor wenigen Jahren in Lübeck war und mich das eindrucksvolle Holstentor, sowie das Süßwarengeschäft der Firma Niederegger in Verzückung versetzte, konnte ich es gar nicht abwarten, mehr über Lübecks Vergangenheit zu erfahren. Das Autorenduo Romy Herold, hat diese Herausforderung sehr gut umgesetzt. Lübeck und „der“ Marzipan, das ist eine herrlich leckere Mischung, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Der Ort und die Charaktere sind sehr gut vorstellbar beschrieben. Dora ist eine sympathische Protagonistin, der man gerne beim Formen von Figuren aus Marzipan, zuschauen möchte. Besonders gerne mochte ich den Nebencharakter Siegfried „Siggi“ Christoffersen, der als Waisenknabe von Tante Iny und Onkel Einar adoptiert wurde. Seine Entwicklung vom kleinen stotternden Jungen zum erfolgreichen Konditor und seine feine Art haben mir sehr gefallen. Natürlich durfte in einer Geschichte über die malerische Hansestadt die Erwähnung ihres großen Sohnes „Thomas Mann“ nicht fehlen. In der Danksagung erfährt der Leser, wieviel Mühe man sich bei der Recherche durch biografische Daten realhistorischer Personen gemacht hat. Ich habe die Geschichte über die zwei ganz unterschiedlichen Familien gerne gelesen und mein Blick zurück, auf die Innenseite des Covers, das ein Rezept der Lübecker Marzipantorte offenbart, wird nicht mein letzter gewesen sein.

Das Marzipan Schlößchen läst sich sehr gut lesen ,man freut sich schon aufs weiterlesen alles ist sehr realistisch und gut verständlich geschrieben.