Das politische System Luxemburgs (PDF)
Eine Einführung
Das Großherzogtum Luxemburg wird in der Regel als ein Erfolgsmodell wahrgenommen: Ein umfassender nationaler Konsens, eine ausgeprägte politische Stabilität, eine erstaunliche wirtschaftliche Prosperität und ein bemerkenswertes Engagement für die...
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Produktinformationen zu „Das politische System Luxemburgs (PDF)“
Das Großherzogtum Luxemburg wird in der Regel als ein Erfolgsmodell wahrgenommen: Ein umfassender nationaler Konsens, eine ausgeprägte politische Stabilität, eine erstaunliche wirtschaftliche Prosperität und ein bemerkenswertes Engagement für die europäische Integration sollen diesen Kleinstaat auszeichnen. Im Sinne einer Einführung vermittelt das Buch umfassende und differenzierte Kenntnisse zur Politik im Kleinstaat Luxemburg. Dazu werden grundlegende Informationen und systematische Analysen zu den zentralen politischen Institutionen, den Akteuren und Prozessen politischer Entscheidungsfindung, ausgewählten Politikbereichen und aktuellen gesellschaftspolitischen Herausforderungen präsentiert. An dieser ersten deutschsprachigen Monographie zum Politischen System Luxemburgs haben zahlreiche Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen aus Luxemburg, Frankreich und Deutschland mitgewirkt.
Lese-Probe zu „Das politische System Luxemburgs (PDF)“
II. Geschichte und Gesellschaft (S. 13) Die historische Entwicklung des Großherzogtums ein Essay
Gilbert Trausch
Der vorliegende Beitrag kann, allein wegen des vorgegebenen Umfangs, keinen vollständigen Abriss der Luxemburger Geschichte leisten. Er versucht vielmehr anhand ausgewählter historischer Daten und Ereignisse das Großherzogtum von heute zu erklären: die Bildung eines mit dem Namen Luxemburg verbundenen Fürstentums (zuerst Grafschaft, dann Herzogtum) im Mittelalter, sein schwieriges Weiterbestehen im Ancien Régime (15. 18. Jahrhundert), die Schaffung des modernen Luxemburgs als Großherzogtum im 19. Jahrhundert und schließlich das Luxemburg des 20. Jahrhunderts.
Bewusst wird dem internationalen Umfeld, in dem Luxemburg weiter bestehen und sich fortentwickeln konnte, besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Desgleichen sind die Umstände, die die spezifische kulturelle Prägung Luxemburgs bestimmen, zu beachten. Schließlich geht es auch darum, zu erklären, wie das kleine, von drei mächtigen Nachbarn umgebene Land überleben und eine eigene Identität ausbilden konnte.
1 Zwei Eckdaten
Zwei Daten aus Luxemburgs Vergangenheit sind von erheblicher Bedeutung: 963 und 1839. Im Jahre 963 wird der Name dieses Landes erstmals erwähnt und leitet eine mehr als tausendjährige Geschichte ein. 963 erscheint als Ausgangspunkt einer Verkettung von Ereignissen, deren Bedeutung allerdings erst im Nachhinein zu erkennen war. Der Vertrag von London 1839 stellt in gewisser Hinsicht die Geburtsstunde des modernen Luxemburgs dar, allerdings als eine Folge des Wiener Kongresses von 1815.
In beiden internationalen Verträgen wurden die Voraussetzungen für das heutige Luxemburg geschaffen. Dabei fordert 963 keineswegs zielgerecht das Datum von 1839. Denn zwischen diesen Daten liegen Ereignisse, die keineswegs zu dem führen mussten, was Luxemburg heute ist. In Abgrenzung von teleologischen Deutungsversuchen erkennt der Historiker immer wieder
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Wegmarken, an welchen mehrere Optionen vorstellbar waren.Dass sich zwischen zwei großen Mächten wie Deutschland und Frankreich eine Reihe kleiner Staaten wie Holland, Belgien, Luxemburg und die Schweiz behaupten konnten, hing von der Reihung zahlreicher Umstände ab.
Auch wenn man häufig von Zufall sprechen kann, sollte nicht vergessen werden, was die Bevölkerungen geleistet haben. Der Zufall eröffnet zwar Optionen, diese schaffen aber den kleinen Völkern erst Perspektiven einer Selbständigkeit, wenn sie klug genutzt werden. Luxemburg wäre beinahe in den spanischen (16. 17. Jahrhundert) und österreichischen Niederlanden (18. Jahrhundert) oder über Annexion in der Territorialmasse Frankreichs oder Deutschlands aufgegangen (19. 20. Jahrhundert).
Nicht nur Chance und Zufall, auch wirtschaftliche und kulturelle Kräfte sowie der Wille der luxemburgischen Bevölkerung allerdings erst ab dem 19. Jahrhundert haben das heutige Luxemburg geprägt.
Da ohne einen solchen Rückblick das heutige Großherzogtum nur schwerlich zu verstehen sein dürfte, werden nachstehend kulturelle und sprachliche Aspekte der luxemburgischen Identitätsbildung in besonderer Weise berücksichtigt. Im Jahre 963 erwarb Graf Sigfrid von der Benediktinerabtei Sankt Maximin in Trier einen am Fluss Alzette gelegenen Felsenvorsprung, auf dem sich eine aus römischer Zeit stammende Befestigung befand: castellum quod dicitur Luciliburhuc.
Der Name Luxemburg taucht erstmals in der Geschichte auf. Das Kastell war eine kleine (lucilin) Burg. Um diese Lützelburg entstand eine Stadt gleichen Namens, die ihrerseits den Namen an das entstehende Fürstentum (Grafschaft, ab 1356 Herzogtum) weitergab. So erklärt sich, warum Land und Hauptstadt denselben Namen tragen.
Die Stadt Luxemburg wurde im Lauf der Jahrhunderte zu einer mächtigen Festung ausgebaut. Während des größten Teils seiner langen Geschichte hatte das kleine Luxemburg eine wichtige strategische Bedeutung. Im Jahre 962 hatte der deutsche König Otto I. das Römische Reich wieder hergestellt und sich in Rom zum Kaiser krönen lassen.
Das zukünftige Luxemburg gehörte von Beginn an zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation und verblieb in diesem Reich bis 1795. Sigfrid aus dem Ardennergeschlecht stand am Anfang des Hauses Luxemburg, das im Mittelalter großes Ansehen erlangen sollte, ehe es 1437 in seiner männlichen Nachkommenschaft ausstarb. Es gab dem Reich mehrere Kaiser (Heinrich VII., Karl IV., Wenzel und Sigismund) und Böhmen mehrere Könige.
Auch wenn man häufig von Zufall sprechen kann, sollte nicht vergessen werden, was die Bevölkerungen geleistet haben. Der Zufall eröffnet zwar Optionen, diese schaffen aber den kleinen Völkern erst Perspektiven einer Selbständigkeit, wenn sie klug genutzt werden. Luxemburg wäre beinahe in den spanischen (16. 17. Jahrhundert) und österreichischen Niederlanden (18. Jahrhundert) oder über Annexion in der Territorialmasse Frankreichs oder Deutschlands aufgegangen (19. 20. Jahrhundert).
Nicht nur Chance und Zufall, auch wirtschaftliche und kulturelle Kräfte sowie der Wille der luxemburgischen Bevölkerung allerdings erst ab dem 19. Jahrhundert haben das heutige Luxemburg geprägt.
Da ohne einen solchen Rückblick das heutige Großherzogtum nur schwerlich zu verstehen sein dürfte, werden nachstehend kulturelle und sprachliche Aspekte der luxemburgischen Identitätsbildung in besonderer Weise berücksichtigt. Im Jahre 963 erwarb Graf Sigfrid von der Benediktinerabtei Sankt Maximin in Trier einen am Fluss Alzette gelegenen Felsenvorsprung, auf dem sich eine aus römischer Zeit stammende Befestigung befand: castellum quod dicitur Luciliburhuc.
Der Name Luxemburg taucht erstmals in der Geschichte auf. Das Kastell war eine kleine (lucilin) Burg. Um diese Lützelburg entstand eine Stadt gleichen Namens, die ihrerseits den Namen an das entstehende Fürstentum (Grafschaft, ab 1356 Herzogtum) weitergab. So erklärt sich, warum Land und Hauptstadt denselben Namen tragen.
Die Stadt Luxemburg wurde im Lauf der Jahrhunderte zu einer mächtigen Festung ausgebaut. Während des größten Teils seiner langen Geschichte hatte das kleine Luxemburg eine wichtige strategische Bedeutung. Im Jahre 962 hatte der deutsche König Otto I. das Römische Reich wieder hergestellt und sich in Rom zum Kaiser krönen lassen.
Das zukünftige Luxemburg gehörte von Beginn an zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation und verblieb in diesem Reich bis 1795. Sigfrid aus dem Ardennergeschlecht stand am Anfang des Hauses Luxemburg, das im Mittelalter großes Ansehen erlangen sollte, ehe es 1437 in seiner männlichen Nachkommenschaft ausstarb. Es gab dem Reich mehrere Kaiser (Heinrich VII., Karl IV., Wenzel und Sigismund) und Böhmen mehrere Könige.
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Autoren-Porträt
Dr. Wolfgang H. Lorig ist Professor für Politikwissenschaft im Fachbereich III der Universität Trier.Mario Hirsch ist Direktor am Institut Pierre Werner in Luxemburg.
Bibliographische Angaben
- 2008, 2008, 388 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Wolfgang H Lorig, Mario Hirsch
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531907751
- ISBN-13: 9783531907758
- Erscheinungsdatum: 07.02.2008
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 2.72 MB
- Ohne Kopierschutz
- Vorlesefunktion
Pressezitat
"[...] klar und leicht zugänglich geschrieben. Damit ist das Buch allgemein als ein tiefer gehendes Nachschlagewerk einzustufen, kann aber auch eine gute Grundlage für systemvergleichende Analysen im Rahmen des politikwissenschaftlichen Studiums bieten." www.zpol.de (Zeitschrift für Politikwissenschaft), 04.04.2008"Eine überaus fundierte Einführung in das politische System des Nachbarlands, die zum gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verständnis beitragen kann, haben [...] Wolfgang H. Lorig [...] und Mario Hirsch [...] in sachlicher und allgemeinverständlicher Form, aber zugleich auch sehr detailreich vorgelegt." Macher - Das regionale Wirtschaftsmagazin, 05/2008
"[...] wer was lernen will über den großen kleinen Nachbarn, kommt an diesem Buch nicht vorbei." Trierischer Volksfreund, 08.01.2008
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