Das Spannungsverhältnis zwischen Folterverbot und Rettungsfolter. Eine ethisch-politische Diskussion vor dem Hintergrund polizeilichen Handelns (PDF)

Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Sonstiges, Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen; Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Werte und Normen in unserer zivilisierten Gesellschaft sind allgegenwärtig und stehen im Mittelpunkt des sozialen Zusammenlebens unter den Menschen. Aufgrund dessen findet auch die Folter in unserem Rechtssystem keine Anwendung. Schon seit Jahren gibt es allerdings einen ethischen Diskurs darüber, ob auch unser Rechtssystem das „absolute Folterverbot“ in bestimmten Extremsituationen aufweichen könnte. Nach wie vor steht unsere Rechtsprechung dabei in einem Missverhältnis zum Pragmatismus, um mit „ein bisschen Folter“ ein Menschenleben zu retten.

Sowohl die rechtliche Betrachtungsweise im Hinblick auf die Menschenrechte und das damit einhergehende Gehorsam eines jeden Beamten, als auch die Ziele und Chancen der „Rettungsfolter“ stehen hierbei im Mittelpunkt dieser Ausarbeitung. Exemplarisches Beispiel wird im Verlauf dieser Arbeit das „ticking-bomb-Szenario“ sein, um das absolute Folterverbot auf der einen, und die Rettung eines Menschenlebens durch die sog. Rettungsfolter auf der anderen Seite näher darzustellen.

Der Schwerpunkt dieser Arbeit konzentriert sich auf die ethische Sichtweise dieser Dilemma-Situation und welche Lösungsalternativen denkbar wären. Es darf vorweggenommen werden, dass es hierbei kein „richtig“ oder „falsch“ gibt, sondern eine Betrachtungsweise dieses Dilemmas von zwei Seiten erörtert wird, sowohl der rechtlichen als auch der ethischen, welches anschließend in einem Fazit und einer persönlichen Betrachtung des Autors münden wird. Kernfrage dieser Arbeit ist somit folgende: Kann es im Ausnahmefall erlaubt sein, einen Menschen zu foltern oder Folter anzudrohen, wenn dadurch ein Menschenleben gerettet werden kann?