»Das Wort sie sollen lassen stahn ...« / Arbeiten zur Pastoraltheologie, Liturgik und Hymnologie (PDF)
Das Kirchenlied im »Kirchenkampf« der evangelischen Kirche 1933-1945
The so-called "Kirchenkampf" from 1933-1945 split the Protestant Church in Germany into two major groups, the Confessing Church and the German Christians. The battle took place less on the political level than from within the church. Matthias Biermann looks...
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Produktinformationen zu „»Das Wort sie sollen lassen stahn ...« / Arbeiten zur Pastoraltheologie, Liturgik und Hymnologie (PDF)“
The so-called "Kirchenkampf" from 1933-1945 split the Protestant Church in Germany into two major groups, the Confessing Church and the German Christians. The battle took place less on the political level than from within the church. Matthias Biermann looks at the influence this situation had on the hymns used in the church. First, on a practical level, he describes the way hymns were sung during this period. Considerable archival material exists, such as bulletins and newspaper accounts as well as song collections from this period that demonstrate exactly how the struggle in German Protestantism influenced singing practices. But also the theoretical discussions concerning the very nature and role of hymns reflect the political situation in the church of that time. Matthias Biermann analyses the positions of both factions in several contributions concerning their understanding of hymns. He also lets a number of well-known actors, such as Karl Barth and Dietrich Bonhoeffer, speak on these matters. An important role in understanding the relationship between the political development in the church and the meaning of the hymn in church liturgy is played by the new hymns written during this period, which the author studied in great detail. Finally, the author makes the attempt to assign the various new hymns to the respective factions.Matthias Biermann¿s presentation of the meaning of the hymn is marked by his profound knowledge of much heretofore unknown archival material, particularly concerning the German Christians, who have to date been rather neglected in this regard.
Lese-Probe zu „»Das Wort sie sollen lassen stahn ...« / Arbeiten zur Pastoraltheologie, Liturgik und Hymnologie (PDF)“
I. Kirchenlied und „Kirchenkampf“ in der Fachliteratur (S. 19-20)Der folgende Überblick umfasst Veröffentlichungen aus verschiedenen Fachrichtungen und Bereichen. Es werden Standardwerke und Lehrbücher aus den Bereichen der Praktischen Theologie sowie aus dem der kirchenmusikalischen Ausbildung berücksichtigt. Hinzu kommen Monographien und Lexikonartikel. Die Veröffentlichungen stammen aus einem Zeitraum, der vom Jahre 2004 bis Anfang der fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts zurückreicht, in eine Zeit also, die dem „Kirchenkampf“ bzw. dem Nationalsozialismus in Deutschland unmittelbar folgte.
Die Beiträge werden innerhalb der einzelnen Abschnitte in chronologisch rückwärts gehender Folge behandelt, außer bei mehreren Beiträgen ein und desselben Autors. Ziel ist es, ein möglichst repräsentatives Bild zu gewinnen. Es wurde nur Literatur berücksichtigt, die unmittelbar auf das Kirchenlied bzw. auf seine Praxis in der Zeit des „Kirchenkampfes“ Bezug nimmt.1
I.1 Praktische Theologie
Der Heidelberger Theologe Christian Möller schreibt in seiner 2004 erschienenen „Einführung in die Praktische Theologie“ in einem Exkurs zur Hymnologie: „Als der volksverbundene und volkstümliche Ton des 19. Jh. nach dem Ersten Weltkrieg mehr und mehr in einen völkischen, nationalistischen Ton umschlug und sich das Singen in ein Marschgebrüll auf der Straße verwandelte, entdeckte die Bekennende Kirche das ernste und strenge Singen, das entweder in der Alpirsbacher Bewegung zurück zu den gregorianischen Melodien ging oder mit Jochen Klepper den biblischen Texten selbst ihre Sprache und ihre Musik abzulauschen versuchte, so dass Lieder entstanden wie z. B. ‚Die Nacht ist vorgedrungen‘ (vgl. Röm 13) oder ‚Er weckt mich alle Morgen‘ (vgl. Jes 52) oder
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‚Du Kind in dieser heilgen Zeit‘ oder ‚Der du die Zeit in Händen hast‘. [. . .]
Der Kirchenkampf von 1933 bis 1945 brachte in der Evangelischen Kirche ein neues Singen hervor. Die Bekennende Kirche setzte gegen das SAGebrüll auf der Straße neue Lieder, wie sie etwa Heinrich Vogel, Rudolf Alexander Schröder, Arno Pötzsch und vor allem Jochen Klepper dichteten. Es waren strenge, herbe Lieder, die sich nicht als Volkslieder oder gefühlige Ohrwürmer eigneten, sondern ein ernstes, bewusstes und bekennendes Singen in den Gemeinden der Bekennenden Kirche hervorriefen. Auf diese Weise wollte man sich von der ‚Gefühlsduselei‘ einer ‚deutsch-christlichen Bewegung‘ absetzen.“
Das Bild, das Möller vom Kirchenlied im „Kirchenkampf“ zeichnet, ist insbesondere durch neue Lieder bestimmt. „Ernst und streng“ sei das Singen der Bekennenden Kirche gewesen, im Kontrast zur deutsch-christlichen Gegenseite. In der Hinwendung zum Liturgischen bzw. im neuen, herben, schriftorientierten Lied der genannten Autoren habe die Bekennende Kirche ihren Kontrapunkt zur Gefühligkeit und Volkstümlichkeit der Deutschen Christen wie zum Marschgebrüll auf der Straße gefunden. Den neuen Liedern von Klepper, Pötzsch, Schröder, Vogel u. a. kam in der Bekennenden Kirche nach Ansicht Möllers demnach eine zentrale Bedeutung zu. Die Singpraxis im „Kirchenkampf“ der Bekennenden Kirche, so kann man folgern, war insbesondere von diesen Liedern geprägt.
Der Kirchenkampf von 1933 bis 1945 brachte in der Evangelischen Kirche ein neues Singen hervor. Die Bekennende Kirche setzte gegen das SAGebrüll auf der Straße neue Lieder, wie sie etwa Heinrich Vogel, Rudolf Alexander Schröder, Arno Pötzsch und vor allem Jochen Klepper dichteten. Es waren strenge, herbe Lieder, die sich nicht als Volkslieder oder gefühlige Ohrwürmer eigneten, sondern ein ernstes, bewusstes und bekennendes Singen in den Gemeinden der Bekennenden Kirche hervorriefen. Auf diese Weise wollte man sich von der ‚Gefühlsduselei‘ einer ‚deutsch-christlichen Bewegung‘ absetzen.“
Das Bild, das Möller vom Kirchenlied im „Kirchenkampf“ zeichnet, ist insbesondere durch neue Lieder bestimmt. „Ernst und streng“ sei das Singen der Bekennenden Kirche gewesen, im Kontrast zur deutsch-christlichen Gegenseite. In der Hinwendung zum Liturgischen bzw. im neuen, herben, schriftorientierten Lied der genannten Autoren habe die Bekennende Kirche ihren Kontrapunkt zur Gefühligkeit und Volkstümlichkeit der Deutschen Christen wie zum Marschgebrüll auf der Straße gefunden. Den neuen Liedern von Klepper, Pötzsch, Schröder, Vogel u. a. kam in der Bekennenden Kirche nach Ansicht Möllers demnach eine zentrale Bedeutung zu. Die Singpraxis im „Kirchenkampf“ der Bekennenden Kirche, so kann man folgern, war insbesondere von diesen Liedern geprägt.
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Autoren-Porträt von Matthias Biermann
Dr. theol. Matthias Biermann ist Pfarrer und am Leo-Sympher-Berufs-Kolleg Minden tätig.
Bibliographische Angaben
- Autor: Matthias Biermann
- 2011, 1. Auflage, 427 Seiten, Deutsch
- Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
- ISBN-10: 3647624160
- ISBN-13: 9783647624167
- Erscheinungsdatum: 06.10.2011
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