Denglisch for Better Knowers: Zweisprachiges E-Book Deutsch/ Englisch / Ullstein eBooks (ePub)
Fun Birds, Smart Shitter, Hand Shoes und der ganze deutsch-englische Wahnsinn
Is Your English not the yellow from the egg? Is it all under the pig? Well, my friend, you need Denglisch for Better Knowers! Denn hier gibt es wundervolle direkte Übersetzungen all der großartigen deutschen Begriffe und Redewendungen, die bis jetzt als...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Denglisch for Better Knowers: Zweisprachiges E-Book Deutsch/ Englisch / Ullstein eBooks (ePub)“
Is Your English not the yellow from the egg? Is it all under the pig? Well, my friend, you need Denglisch for Better Knowers! Denn hier gibt es wundervolle direkte Übersetzungen all der großartigen deutschen Begriffe und Redewendungen, die bis jetzt als nicht übersetzbar galten. Denglisch macht nicht nur wahnsinnig viel Spaß, es eröffnet auch die Möglichkeit, the Ausländer für the great German language zu begeistern! Er wird sehen: Mit den Deutschen lässt sich gut cherries eating, nothing for ungood.
Bestsellerautor Adam Fletcher erklärt nach "Wie man Deutscher wird in 50 einfachen Schritten" warum die deutsche Sprache so großartig ist!
Is Your German not the yellow from the egg? Is your English all under the pig? Well, my friend, you need Denglisch for Better Knowers! Here, two English authors lead a hilarious expedition through some of the German language's greatest expressions, proverbs and possibilites and wrap them up for international delivery in the form of Denglisch. Denglisch is not only great fun, it's the perfect way to introduce the humble Ausländer (and also to remind forgetful German readers) of the sheer genius that is the German language! Now everyone will discover: with the German language is very good cherry eating.
Adam Fletcher ist the author of the bestseller "How to be German in 50 easy steps"
Bestsellerautor Adam Fletcher erklärt nach "Wie man Deutscher wird in 50 einfachen Schritten" warum die deutsche Sprache so großartig ist!
Is Your German not the yellow from the egg? Is your English all under the pig? Well, my friend, you need Denglisch for Better Knowers! Here, two English authors lead a hilarious expedition through some of the German language's greatest expressions, proverbs and possibilites and wrap them up for international delivery in the form of Denglisch. Denglisch is not only great fun, it's the perfect way to introduce the humble Ausländer (and also to remind forgetful German readers) of the sheer genius that is the German language! Now everyone will discover: with the German language is very good cherry eating.
Adam Fletcher ist the author of the bestseller "How to be German in 50 easy steps"
Lese-Probe zu „Denglisch for Better Knowers: Zweisprachiges E-Book Deutsch/ Englisch / Ullstein eBooks (ePub)“
Denglish for betterknowers von Adam Fletcher und Paul Hawkins... mehr
Einleitung
Es gab einmal eine Zeit, da waren das Englische und das Deutsche ein unzertrennliches junges Pärchen. Sie benahmen und kleideten sich gleich, sie klangen fast identisch. Aber der Zahn der Zeit nagte auch an dieser Traumehe. Erste Risse wurden sichtbar und Bitterkeit hielt Einzug. Anfangs schliefen sie nur in getrennten Betten, dann in getrennten Zimmern und schließlich bezogen sie getrennte Häuser. Heute sind sie auf ewig getrennt durch den Kanal, durch Frankreich und durch diverse Kriege, und sie verleugnen die guten Zeiten, die sie einst miteinander hatten. Das Deutsche zog sich vollständig zurück und leckte seine Wunden in einer einsamen Höhle, wo es allenfalls ab und zu von einem geneigten Österreicher oder Schweizer besucht wurde. Genau den gegenteiligen Weg wählte das Englische: Wie zum Ausgleich für lange entbehrte Freuden warf es alle Hemmungen über Bord, flirtete mit Exoten aus aller Welt und wollte everybodies darling sein. Es vergaß seine Wurzeln, kümmerte sich nicht mehr um die alten Geschlechter, die seine Vorfahren waren, und sammelte Eroberungen aus allen Ecken der Welt und nahm sie in seinen Wortschatz auf. Einige sagen sogar, dass die Sprache William Shakespeares sich zum billigen Flittchen machte, das von allen gemocht und möglichst bekannt werden wollte. Mit einem Wort: Das Englische stieg mit jedem in die Kiste. In der Zwischenzeit stapfte das Deutsche beleidigt und nachtragend wie ein sturer Gaul weiter - ungerührt von den wild hupenden englischen Autofahrern hinter sich. Und so dauerte es nicht lange, bis sein früherer Geliebter den Job als Weltsprachen-CEO bekam und von nun an der Lauteste war, wenn global kommuniziert wurde. Heute ist das Deutsche von allen Seiten bedroht: von außen, weil kaum noch jemand Deutsch als Fremdsprache wählt, wo Trendsprachen wie Spanisch, Esperanto oder Mandarin locken. Und von innen, weil die jungen Leute und die Wirtschaft immer enthemmter zum nächsten Anglizismus greifen und am liebsten alles nur noch upgedatet, upgeloadet, gepostet und outgesourcet hätten, während die gleichwertigen deutschen Wörter auf den Sperrmüll fliegen wie Omas Schrankwand. Die Tamburinspieler dieser Welt meinen vielleicht, dass es egal sei, welche Sprache wir sprechen, solange wir uns nur gegenseitig verstehen. Aber wir finden, dass man Kostbares schützen muss, wenn es unwiederbringlich zu verschwinden droht. Mit der nötigen Sensibilität und Kunstfertigkeit verwendet, ist das Deutsche wie keine andere Sprache in der Lage, die Gedanken seiner Nutzer präzise auszudrücken. Und wie alle Sprachen ist auch das Deutsche viel, viel mehr als eine bloße Ansammlung von Vokabeln: Es ist der Werkzeugkasten, mit dem sich der Geist und die Ideen einer ganzen Kultur freilegen und verstehen lassen - der Kultur, die einst als die der »Dichter und Denker« bezeichnet wurde. Die Deutschen hängen verständlicherweise sehr treu an ihren wunderbaren Wörtern und Wendungen. Und sie haben einige dieser Wörter in andere Sprachen exportiert, wie zum Beispiel Kindergarten, Rucksack, Gesundheit und Zeitgeist. Aber ach: Das typische Lehnwort sitzt meist vereinsamt und alleine in einem englischen Satz herum wie ein trauriger Partygast. Die volle, bewunderungswürdige Pracht und Power des Deutschen bleibt den allermeisten Ausländern für immer verborgen. Nur die Geduldigsten unter ihnen versuchen, die Sprache Goethes und Thomas Manns von der Pike auf zu lernen. Und auch von diesen geben die meisten spätestens dann auf, wenn die deutsche Grammatik sie zum siebenhundertsten Mal mit sardonischem Lächeln in die Falle gelockt hat. Dann stellen sie sich tot und beschränken sich bald wieder auf das gemurmelte »Zwei Bier, bitte« in ihrer Stammkneipe. Denn man kommt ja mit Englisch prima durch. Da der globale Einfluss des Englischen immer weiter wächst, werden immer mehr Deutsche gezwungen sein, ihre eigene Sprache zu seinen Gunsten zu vernachlässigen. Aber es gibt eine Alternative. Wir nennen sie Denglisch. Auf den ersten Blick mag es so scheinen, als hätten wir einfach die unbeholfensten deutschen Wörter und Redewendungen genommen und aus Quatsch wörtlich ins Englische übertragen. Aber dieses Buch ist viel mehr als das. Denglisch bietet die Möglichkeit, dem little foreigner die wunderbaren Ausdrücke und Gedanken der Deutschen schön verpackt zu überreichen - eingewickelt in die vertrauten Wörter seiner eigenen Sprache, so dass er auch die Gastwörter versteht. Es ist eine Chance, etwas weiterzugeben und Dankbarkeit zu zeigen. Und wenn die Hürden erst mal gesenkt sind, wird der Rest der Welt geradezu entwaffnet der vollen, ursprünglichen Kraft gegenüberstehen, die der deutschen Kultur innewohnt. Sie werden lernen. Sie werden beeindruckt sein. Sie werden die Schönheit der deutschen Sprache respektieren und schätzen lernen. Auch dann, wenn die Denglisch-Ausdrücke ein wenig unbeholfen klingen, werden wir zu erklären wissen, warum der little foreigner froh sein sollte, dass seine kleine Spielzeugsprache um diese Wendung bereichert wird. In dieser ganz subjektiven Sammlung stellen wir für jeden relevanten Lebensbereich unsere liebsten Ausdrücke, Redewendungen, Wörter und sonstigen Sprachschätze des Deutschen vor. Liebe Nicht-Deutsche: Möglicherweise spürt ihr jetzt einen gewissen Widerwillen. Oder Verwirrung. Oder gar komplette Ratlosigkeit. Haltet einfach durch! Als Ausländer werdet ihr anfangs möglicherweise nicht verstehen, warum ihr künftig ask after sunshine, eat cherries with someone oder reach him the water sollt. Aber auch wenn Denglisch euch nicht sofort als the yellow of the egg erscheint oder ihr understand only train station, müsst ihr uns glauben, dass wir mean nothing for ungood. Habt keine Sorge: Dieses Buch wird euer edles Bestreben fördern, ein besser sprechender Mensch zu werden. Und liebe deutsche Leser: Seid nicht zu streng mit uns. Bitte denkt, bevor ihr den Rotstift zückt oder einen Leserbrief schreibt, weil ihr meint, dass wir die eine oder andere Nuance eurer schönen Sprache nicht voll erfasst haben, an die schöne Wendung to leave five be even.
Denglisch in the Office
Das Konzept ist zu fuzzy.
Wir müssen durch den clutter breaken!
Es war 2006, als Günther Oettinger, der damalige Ministerpräsident von Baden-Württemberg, verkündete, wie das mit den Sprachen künftig sein werde: »Englisch wird die Arbeitssprache, Deutsch bleibt die Sprache der Familie und der Freizeit, die Sprache, in der man Privates liest.« Seine (angesichts seiner unterirdischen Englisch-Aussprache zum Glück auf Deutsch vorgetragene) Meinung löste eine Debatte aus. Eine Minderheit begrüßte die Aussicht, dass das Deutsche in den Privatbereich verbannt würde wie die Pornosammlung. Aber die Mehrzahl der 82 Millionen Deutschen fand das eine eher blöde Idee, weshalb der gute Günther 2006 für seine Prognose den Ehrentitel »Sprachpanscher des Jahres« erhielt. Aber auch wenn Oettinger dafür getadelt werden muss, dass er angesichts der ersten ins Englische outgesourceten Wörtchen gleich die weiße Flagge hisste, hatte er in einem Punkt doch recht: Die Arbeitswelt mit ihren Meeting Rooms, Incentive-programs und Bullshit-Bingos setzt dem Ansturm der Anglizismen den allergeringsten Widerstand entgegen. Das Internet lässt die Welt wie einen zu heiß gewaschenen Pullover zusammenschrumpfen, und gerade die deutschen Exportweltmeister müssen immer mehr Geschäfte auf Englisch abwickeln. Da wächst die Versuchung, auch dann in Keksdose mit der Aufschrift »Schicke englische Wörter« zu greifen, wenn man gerade nur mit Deutschen kommuniziert. In Deutschland. Als Deutscher. Auf Deutsch. Ihr kennt das sicher. Dann beginnen diese englischen Kekskrümel sich auch in dem Bereich breitzumachen, der laut Oettinger als einziger dem Deutschen vorbehalten bleiben sollte. Und eines Tages werden in deutschen Wohnzimmern, während wir gerade Goethe lesen, solche Sätze erklingen: »Der Computer rebootet nicht. Ich wollte doch mit einem High Society Groupie flirten und chatten. Ich bekomme einfach kein Happy Ending.« oder »Birthday Parties sind immer ein Highlight. Tolle Happenings mit Happy Hour. Da profitiere ich von all meinen social tools und features. Ich bin ein Ladykiller!« Was also ist zu tun? Nun, zurückschlagen! Das Englische hat schließlich gezeigt, wie allgegenwärtig die cool klingenden (und sinnlosen) Bürophrasen sein können - so wie pushing envelopes, reinventing wheels, singing from hymn sheets, getting ducks in a row, thinking outside boxes. Bullshit-Bingo- Wendungen wie diese haben sich in allen Büros der Welt festgesetzt wie Ungeziefer - und niemand weiß, woher sie mal kamen, wer sie zuerst verwendete und was sie verdammt noch mal bedeuten sollen. Wenn sich dafür sowieso niemand interessiert - warum soll man nicht auch ein paar auserlesene deutsche Büro-Sprüche in den internationalen Denglisch- Brei rühren? Die Lieferwege für diese Spracherweiterung sind ja vorbereitet: inter-company E-Mails, morning stand-up meetings, company gossip und der kleine chat beim Wasserspender. Das Büro ist der ideale Klassenraum, in dem wir unseren Kollegen in aller Welt die tägliche Dosis Denglisch verpassen können. Die Freunde der deutschen Sprache müssen nur die richtigen Wörter auf den internationalen Büro-Äckern verteilen - und dann zusehen, wie die Saat aufgeht. Hello together (Hallo zusammen) Jeder, zu dessen global agierender Firma auch ein Büro voller freundlicher, fleißiger und anspruchsvoller Deutscher gehört, hat vermutlich schon mal eine Rundmail erhalten, die mit der Anrede »Hello together« beginnt - anstatt des Englischen »Hi all«. Bei meinem ersten Job in Deutschland gab es sogar eine Kollegin, die diesen Gruß morgens quer durchs Großraumbüro schmetterte. Warum ist »Hello together« besser als »Hi all«? Der Unterschied ist zwar fein, aber doch deutlich: Mit »Hi all« grüßt ein Einzelner alle anderen. Die Anrede trennt. Sie sagt, dass jeder für sich steht. Dass jeder eine Insel ist. »Hello together« dagegen betont die Gemeinsamkeit aller. Es stärkt den Solidargedanken. Einheit. Gewerkschaft. Kameradschaft. Wir sind keine einsamen Inseln, sondern eine Inselgruppe. Ein Archipel. Und wenn man uns schlecht behandelt, tun wir uns zusammen und zetteln einen Aufstand an. Dann machen wir schon um 19 Uhr Schluss und stellen die Stühle nicht ordentlich an den Tisch. Nimm das, Chef! Party Evening (Feierabend) Jede Kultur hat ihre kleinen Feier-Rituale, mit denen das Ende der intensiven Arbeitsphase des Tages begangen wird. Ein paar Drinks in der After-Work-Bar nach der letzten Milliarden- Zockerei am Bildschirm, ein Lagerfeuer mit Liedern zur Klampfe nach dem Töpfern oder auch eine fetzige Iglu-Disko nach dem Einbringen des Jahresvorrats an stinkendem Walfett. Wenige Kulturen allerdings haben so viel Vertrauen in ihre Mitglieder, dass sie ihnen zu jeder Tages- und Nachtzeit einen schönen Feierabend wünschen - notfalls auch morgens um 10. Diese Formulierung lädt geradezu ein zum Missbrauch. Sicher ist sie wohl nur in den bewährten und verantwortungsvollen Händen der Deutschen. Wünscht einem spanischen Zeitungsjungen einen »Nice Party Evening« nach seiner frühmorgendlichen Runde - und seine friedlich schlummernden Mitbürger werden alsbald von einem wilden Feuerwerk aus dem Schlaf gerissen. Wünscht einem ungestümen brasilianischen Müllmann zu Beginn des morgendlichen Berufsverkehrs einen »Nice Party Evening« - und die komplette Stadt ist prompt von einem Megastau hupender Autos hinter einer federgeschmückten Samba-Parade der städtischen Müllabfuhr lahmgelegt. Wünscht dem kleinen russischen Bäcker einen »Nice Party Evening«, wenn die morgendlichen Brötchen gebacken sind - und er wird lange vor dem Mittagessen voll des guten Wodkas besinnungslos auf einer Parkbank liegen. Nur die zuverlässigen Deutschen werden nach dem Ende ihrer Schicht ruhig und besonnen warten, bis auch alle anderen Feierabend haben und man gemeinsam und sozialverträglich das Ende des Arbeitstags begehen kann.
Einleitung
Es gab einmal eine Zeit, da waren das Englische und das Deutsche ein unzertrennliches junges Pärchen. Sie benahmen und kleideten sich gleich, sie klangen fast identisch. Aber der Zahn der Zeit nagte auch an dieser Traumehe. Erste Risse wurden sichtbar und Bitterkeit hielt Einzug. Anfangs schliefen sie nur in getrennten Betten, dann in getrennten Zimmern und schließlich bezogen sie getrennte Häuser. Heute sind sie auf ewig getrennt durch den Kanal, durch Frankreich und durch diverse Kriege, und sie verleugnen die guten Zeiten, die sie einst miteinander hatten. Das Deutsche zog sich vollständig zurück und leckte seine Wunden in einer einsamen Höhle, wo es allenfalls ab und zu von einem geneigten Österreicher oder Schweizer besucht wurde. Genau den gegenteiligen Weg wählte das Englische: Wie zum Ausgleich für lange entbehrte Freuden warf es alle Hemmungen über Bord, flirtete mit Exoten aus aller Welt und wollte everybodies darling sein. Es vergaß seine Wurzeln, kümmerte sich nicht mehr um die alten Geschlechter, die seine Vorfahren waren, und sammelte Eroberungen aus allen Ecken der Welt und nahm sie in seinen Wortschatz auf. Einige sagen sogar, dass die Sprache William Shakespeares sich zum billigen Flittchen machte, das von allen gemocht und möglichst bekannt werden wollte. Mit einem Wort: Das Englische stieg mit jedem in die Kiste. In der Zwischenzeit stapfte das Deutsche beleidigt und nachtragend wie ein sturer Gaul weiter - ungerührt von den wild hupenden englischen Autofahrern hinter sich. Und so dauerte es nicht lange, bis sein früherer Geliebter den Job als Weltsprachen-CEO bekam und von nun an der Lauteste war, wenn global kommuniziert wurde. Heute ist das Deutsche von allen Seiten bedroht: von außen, weil kaum noch jemand Deutsch als Fremdsprache wählt, wo Trendsprachen wie Spanisch, Esperanto oder Mandarin locken. Und von innen, weil die jungen Leute und die Wirtschaft immer enthemmter zum nächsten Anglizismus greifen und am liebsten alles nur noch upgedatet, upgeloadet, gepostet und outgesourcet hätten, während die gleichwertigen deutschen Wörter auf den Sperrmüll fliegen wie Omas Schrankwand. Die Tamburinspieler dieser Welt meinen vielleicht, dass es egal sei, welche Sprache wir sprechen, solange wir uns nur gegenseitig verstehen. Aber wir finden, dass man Kostbares schützen muss, wenn es unwiederbringlich zu verschwinden droht. Mit der nötigen Sensibilität und Kunstfertigkeit verwendet, ist das Deutsche wie keine andere Sprache in der Lage, die Gedanken seiner Nutzer präzise auszudrücken. Und wie alle Sprachen ist auch das Deutsche viel, viel mehr als eine bloße Ansammlung von Vokabeln: Es ist der Werkzeugkasten, mit dem sich der Geist und die Ideen einer ganzen Kultur freilegen und verstehen lassen - der Kultur, die einst als die der »Dichter und Denker« bezeichnet wurde. Die Deutschen hängen verständlicherweise sehr treu an ihren wunderbaren Wörtern und Wendungen. Und sie haben einige dieser Wörter in andere Sprachen exportiert, wie zum Beispiel Kindergarten, Rucksack, Gesundheit und Zeitgeist. Aber ach: Das typische Lehnwort sitzt meist vereinsamt und alleine in einem englischen Satz herum wie ein trauriger Partygast. Die volle, bewunderungswürdige Pracht und Power des Deutschen bleibt den allermeisten Ausländern für immer verborgen. Nur die Geduldigsten unter ihnen versuchen, die Sprache Goethes und Thomas Manns von der Pike auf zu lernen. Und auch von diesen geben die meisten spätestens dann auf, wenn die deutsche Grammatik sie zum siebenhundertsten Mal mit sardonischem Lächeln in die Falle gelockt hat. Dann stellen sie sich tot und beschränken sich bald wieder auf das gemurmelte »Zwei Bier, bitte« in ihrer Stammkneipe. Denn man kommt ja mit Englisch prima durch. Da der globale Einfluss des Englischen immer weiter wächst, werden immer mehr Deutsche gezwungen sein, ihre eigene Sprache zu seinen Gunsten zu vernachlässigen. Aber es gibt eine Alternative. Wir nennen sie Denglisch. Auf den ersten Blick mag es so scheinen, als hätten wir einfach die unbeholfensten deutschen Wörter und Redewendungen genommen und aus Quatsch wörtlich ins Englische übertragen. Aber dieses Buch ist viel mehr als das. Denglisch bietet die Möglichkeit, dem little foreigner die wunderbaren Ausdrücke und Gedanken der Deutschen schön verpackt zu überreichen - eingewickelt in die vertrauten Wörter seiner eigenen Sprache, so dass er auch die Gastwörter versteht. Es ist eine Chance, etwas weiterzugeben und Dankbarkeit zu zeigen. Und wenn die Hürden erst mal gesenkt sind, wird der Rest der Welt geradezu entwaffnet der vollen, ursprünglichen Kraft gegenüberstehen, die der deutschen Kultur innewohnt. Sie werden lernen. Sie werden beeindruckt sein. Sie werden die Schönheit der deutschen Sprache respektieren und schätzen lernen. Auch dann, wenn die Denglisch-Ausdrücke ein wenig unbeholfen klingen, werden wir zu erklären wissen, warum der little foreigner froh sein sollte, dass seine kleine Spielzeugsprache um diese Wendung bereichert wird. In dieser ganz subjektiven Sammlung stellen wir für jeden relevanten Lebensbereich unsere liebsten Ausdrücke, Redewendungen, Wörter und sonstigen Sprachschätze des Deutschen vor. Liebe Nicht-Deutsche: Möglicherweise spürt ihr jetzt einen gewissen Widerwillen. Oder Verwirrung. Oder gar komplette Ratlosigkeit. Haltet einfach durch! Als Ausländer werdet ihr anfangs möglicherweise nicht verstehen, warum ihr künftig ask after sunshine, eat cherries with someone oder reach him the water sollt. Aber auch wenn Denglisch euch nicht sofort als the yellow of the egg erscheint oder ihr understand only train station, müsst ihr uns glauben, dass wir mean nothing for ungood. Habt keine Sorge: Dieses Buch wird euer edles Bestreben fördern, ein besser sprechender Mensch zu werden. Und liebe deutsche Leser: Seid nicht zu streng mit uns. Bitte denkt, bevor ihr den Rotstift zückt oder einen Leserbrief schreibt, weil ihr meint, dass wir die eine oder andere Nuance eurer schönen Sprache nicht voll erfasst haben, an die schöne Wendung to leave five be even.
Denglisch in the Office
Das Konzept ist zu fuzzy.
Wir müssen durch den clutter breaken!
Es war 2006, als Günther Oettinger, der damalige Ministerpräsident von Baden-Württemberg, verkündete, wie das mit den Sprachen künftig sein werde: »Englisch wird die Arbeitssprache, Deutsch bleibt die Sprache der Familie und der Freizeit, die Sprache, in der man Privates liest.« Seine (angesichts seiner unterirdischen Englisch-Aussprache zum Glück auf Deutsch vorgetragene) Meinung löste eine Debatte aus. Eine Minderheit begrüßte die Aussicht, dass das Deutsche in den Privatbereich verbannt würde wie die Pornosammlung. Aber die Mehrzahl der 82 Millionen Deutschen fand das eine eher blöde Idee, weshalb der gute Günther 2006 für seine Prognose den Ehrentitel »Sprachpanscher des Jahres« erhielt. Aber auch wenn Oettinger dafür getadelt werden muss, dass er angesichts der ersten ins Englische outgesourceten Wörtchen gleich die weiße Flagge hisste, hatte er in einem Punkt doch recht: Die Arbeitswelt mit ihren Meeting Rooms, Incentive-programs und Bullshit-Bingos setzt dem Ansturm der Anglizismen den allergeringsten Widerstand entgegen. Das Internet lässt die Welt wie einen zu heiß gewaschenen Pullover zusammenschrumpfen, und gerade die deutschen Exportweltmeister müssen immer mehr Geschäfte auf Englisch abwickeln. Da wächst die Versuchung, auch dann in Keksdose mit der Aufschrift »Schicke englische Wörter« zu greifen, wenn man gerade nur mit Deutschen kommuniziert. In Deutschland. Als Deutscher. Auf Deutsch. Ihr kennt das sicher. Dann beginnen diese englischen Kekskrümel sich auch in dem Bereich breitzumachen, der laut Oettinger als einziger dem Deutschen vorbehalten bleiben sollte. Und eines Tages werden in deutschen Wohnzimmern, während wir gerade Goethe lesen, solche Sätze erklingen: »Der Computer rebootet nicht. Ich wollte doch mit einem High Society Groupie flirten und chatten. Ich bekomme einfach kein Happy Ending.« oder »Birthday Parties sind immer ein Highlight. Tolle Happenings mit Happy Hour. Da profitiere ich von all meinen social tools und features. Ich bin ein Ladykiller!« Was also ist zu tun? Nun, zurückschlagen! Das Englische hat schließlich gezeigt, wie allgegenwärtig die cool klingenden (und sinnlosen) Bürophrasen sein können - so wie pushing envelopes, reinventing wheels, singing from hymn sheets, getting ducks in a row, thinking outside boxes. Bullshit-Bingo- Wendungen wie diese haben sich in allen Büros der Welt festgesetzt wie Ungeziefer - und niemand weiß, woher sie mal kamen, wer sie zuerst verwendete und was sie verdammt noch mal bedeuten sollen. Wenn sich dafür sowieso niemand interessiert - warum soll man nicht auch ein paar auserlesene deutsche Büro-Sprüche in den internationalen Denglisch- Brei rühren? Die Lieferwege für diese Spracherweiterung sind ja vorbereitet: inter-company E-Mails, morning stand-up meetings, company gossip und der kleine chat beim Wasserspender. Das Büro ist der ideale Klassenraum, in dem wir unseren Kollegen in aller Welt die tägliche Dosis Denglisch verpassen können. Die Freunde der deutschen Sprache müssen nur die richtigen Wörter auf den internationalen Büro-Äckern verteilen - und dann zusehen, wie die Saat aufgeht. Hello together (Hallo zusammen) Jeder, zu dessen global agierender Firma auch ein Büro voller freundlicher, fleißiger und anspruchsvoller Deutscher gehört, hat vermutlich schon mal eine Rundmail erhalten, die mit der Anrede »Hello together« beginnt - anstatt des Englischen »Hi all«. Bei meinem ersten Job in Deutschland gab es sogar eine Kollegin, die diesen Gruß morgens quer durchs Großraumbüro schmetterte. Warum ist »Hello together« besser als »Hi all«? Der Unterschied ist zwar fein, aber doch deutlich: Mit »Hi all« grüßt ein Einzelner alle anderen. Die Anrede trennt. Sie sagt, dass jeder für sich steht. Dass jeder eine Insel ist. »Hello together« dagegen betont die Gemeinsamkeit aller. Es stärkt den Solidargedanken. Einheit. Gewerkschaft. Kameradschaft. Wir sind keine einsamen Inseln, sondern eine Inselgruppe. Ein Archipel. Und wenn man uns schlecht behandelt, tun wir uns zusammen und zetteln einen Aufstand an. Dann machen wir schon um 19 Uhr Schluss und stellen die Stühle nicht ordentlich an den Tisch. Nimm das, Chef! Party Evening (Feierabend) Jede Kultur hat ihre kleinen Feier-Rituale, mit denen das Ende der intensiven Arbeitsphase des Tages begangen wird. Ein paar Drinks in der After-Work-Bar nach der letzten Milliarden- Zockerei am Bildschirm, ein Lagerfeuer mit Liedern zur Klampfe nach dem Töpfern oder auch eine fetzige Iglu-Disko nach dem Einbringen des Jahresvorrats an stinkendem Walfett. Wenige Kulturen allerdings haben so viel Vertrauen in ihre Mitglieder, dass sie ihnen zu jeder Tages- und Nachtzeit einen schönen Feierabend wünschen - notfalls auch morgens um 10. Diese Formulierung lädt geradezu ein zum Missbrauch. Sicher ist sie wohl nur in den bewährten und verantwortungsvollen Händen der Deutschen. Wünscht einem spanischen Zeitungsjungen einen »Nice Party Evening« nach seiner frühmorgendlichen Runde - und seine friedlich schlummernden Mitbürger werden alsbald von einem wilden Feuerwerk aus dem Schlaf gerissen. Wünscht einem ungestümen brasilianischen Müllmann zu Beginn des morgendlichen Berufsverkehrs einen »Nice Party Evening« - und die komplette Stadt ist prompt von einem Megastau hupender Autos hinter einer federgeschmückten Samba-Parade der städtischen Müllabfuhr lahmgelegt. Wünscht dem kleinen russischen Bäcker einen »Nice Party Evening«, wenn die morgendlichen Brötchen gebacken sind - und er wird lange vor dem Mittagessen voll des guten Wodkas besinnungslos auf einer Parkbank liegen. Nur die zuverlässigen Deutschen werden nach dem Ende ihrer Schicht ruhig und besonnen warten, bis auch alle anderen Feierabend haben und man gemeinsam und sozialverträglich das Ende des Arbeitstags begehen kann.
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Autoren-Porträt von Adam Fletcher, Paul Hawkins
Adam Fletcher, Jahrgang 1983, ist ein glatzköpfiger Engländer. Wenn er nicht gerade Bücher und Artikel schreibt, verbringt er seine Zeit damit, Schokolade zu essen und seine Wahlheimat Berlin unsicher zu machen. Er ist der Autor von "Denglish for Better Knowers" und "Make Me German".
Bibliographische Angaben
- Autoren: Adam Fletcher , Paul Hawkins
- 2014, 1. Auflage, 160 Seiten, Deutsch
- Übersetzer: Oliver Domzalski
- Verlag: Ullstein Taschenbuchvlg.
- ISBN-10: 3843709122
- ISBN-13: 9783843709125
- Erscheinungsdatum: 09.05.2014
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Größe: 3.52 MB
- Ohne Kopierschutz
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eBooks und Audiobooks (Hörbuch-Downloads) mit der Familie teilen und gemeinsam genießen. Mehr Infos hier.
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