Der Begriff der Kanzlerdemokratie (PDF)
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Politisches System Deutschlands, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister Scholl Institut für Politische Wissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Der...
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Produktinformationen zu „Der Begriff der Kanzlerdemokratie (PDF)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Politisches System Deutschlands, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister Scholl Institut für Politische Wissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Ursprung der Kanzlerdemokratie liegt in der Kanzlerschaft Adenauers. So wurde
der Begriff im Hinblick auf einen besonders "starken" Kanzler, wie ihn Adenauer
verkörperte, geprägt, obwohl er in sachlicher Hinsicht zunächst dazu diente, die
Unterschiede zwischen der Weimarer Republik und der Bundesrepublik zu
verdeutlichen: die "Kanzlerdemokratie" wurde dabei als stabileres Gegenstück zur
"Präsidialdemokratie" aufgefasst.1
Heute ist in der Politikwissenschaft umstritten, inwiefern diese Bezeichnung in
Bezug auf die heutigen Rahmenbedingungen politischer Führung noch relevant ist.
Denn auch wenn die Bestimmungen des Grundgesetzes die Grundlage für eine
dominante Stellung des Kanzlers im deutschen Regierungssystem bilden, scheint die
Bezeichnung "Kanzlerdemokratie" nur bedingt auf das gegenwärtige deutsche
Regierungssystem anwendbar: zwar kann einerseits davon ausgegangen werden, dass
der Begriff als Bezeichnung für einen "Regierungstyp"2 noch Gültigkeit hat. Auf der
anderen Seite steht jedoch die Auffassung, dass er ausschließlich die Bedingungen
der Adenauer-Ära und den darauf basierenden starken Führungsstil des Kanzlers
widerspiegelt.
Solche gegensätzlichen Auffassungen beruhen nicht zuletzt auf unterschiedlichen
Begriffsbestimmungen, denen es an begrifflicher Klarheit fehlt, so dass von einem
"unscharfen Begriff"3 gesprochen wird. So wird als Folge eines reduzierten
Begriffsverständnisses die "Kanzlerdemokratie" häufig vor allem mit dem
persönlichen Ansehen des Kanzlers in Verbindung gebracht. Wird allerdings über
den "personellen Faktors" hinaus differenziert, so zeigt sich, dass es einer genaueren
Begriffsbestimmung bedarf, um festzustellen, welche Merkmale diese "suggestive
Wortprägung"4 beinhaltet. Auf diese Weise wird ersichtlich, welche Auffassung dazu
führt, die Bezeichnung "Kanzlerdemokratie" für nicht mehr zeitgemäß zu halten
(z.B. Anselm Doering-Manteuffel) und aufgrund welcher Interpretation sie
andrerseits als Bezeichnung für ein Regierungsmodell für noch aussagekräftig erklärt
wird.
1 Vgl. Doering-Manteuffel, Strukturmerkmale der Kanzlerdemokratie, 1991,S.1
2 Vgl. Niclauß, Kanzlerdemokratie, 1990, S. 134
3 Doering-Manteuffel, Strukturmerkmale der Kanzlerdemokratie, 1991, S.1
4 Niclauß, Kanzlerdemokratie, 1990, S. 133
der Begriff im Hinblick auf einen besonders "starken" Kanzler, wie ihn Adenauer
verkörperte, geprägt, obwohl er in sachlicher Hinsicht zunächst dazu diente, die
Unterschiede zwischen der Weimarer Republik und der Bundesrepublik zu
verdeutlichen: die "Kanzlerdemokratie" wurde dabei als stabileres Gegenstück zur
"Präsidialdemokratie" aufgefasst.1
Heute ist in der Politikwissenschaft umstritten, inwiefern diese Bezeichnung in
Bezug auf die heutigen Rahmenbedingungen politischer Führung noch relevant ist.
Denn auch wenn die Bestimmungen des Grundgesetzes die Grundlage für eine
dominante Stellung des Kanzlers im deutschen Regierungssystem bilden, scheint die
Bezeichnung "Kanzlerdemokratie" nur bedingt auf das gegenwärtige deutsche
Regierungssystem anwendbar: zwar kann einerseits davon ausgegangen werden, dass
der Begriff als Bezeichnung für einen "Regierungstyp"2 noch Gültigkeit hat. Auf der
anderen Seite steht jedoch die Auffassung, dass er ausschließlich die Bedingungen
der Adenauer-Ära und den darauf basierenden starken Führungsstil des Kanzlers
widerspiegelt.
Solche gegensätzlichen Auffassungen beruhen nicht zuletzt auf unterschiedlichen
Begriffsbestimmungen, denen es an begrifflicher Klarheit fehlt, so dass von einem
"unscharfen Begriff"3 gesprochen wird. So wird als Folge eines reduzierten
Begriffsverständnisses die "Kanzlerdemokratie" häufig vor allem mit dem
persönlichen Ansehen des Kanzlers in Verbindung gebracht. Wird allerdings über
den "personellen Faktors" hinaus differenziert, so zeigt sich, dass es einer genaueren
Begriffsbestimmung bedarf, um festzustellen, welche Merkmale diese "suggestive
Wortprägung"4 beinhaltet. Auf diese Weise wird ersichtlich, welche Auffassung dazu
führt, die Bezeichnung "Kanzlerdemokratie" für nicht mehr zeitgemäß zu halten
(z.B. Anselm Doering-Manteuffel) und aufgrund welcher Interpretation sie
andrerseits als Bezeichnung für ein Regierungsmodell für noch aussagekräftig erklärt
wird.
1 Vgl. Doering-Manteuffel, Strukturmerkmale der Kanzlerdemokratie, 1991,S.1
2 Vgl. Niclauß, Kanzlerdemokratie, 1990, S. 134
3 Doering-Manteuffel, Strukturmerkmale der Kanzlerdemokratie, 1991, S.1
4 Niclauß, Kanzlerdemokratie, 1990, S. 133
Bibliographische Angaben
- Autor: Anja Rössner
- 2003, 1. Auflage, 17 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638185168
- ISBN-13: 9783638185165
- Erscheinungsdatum: 16.04.2003
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