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Der Lügenpresser (ePub)

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Dr. Karl Schmied, 62, ist verliebt. In Sonja aus Moldawien. Weil die Zukunft verheißungsvoll ist, schaut der Boulevardjournalist und studierte Historiker auch in die Vergangenheit zurück. Aus kleinen Verhältnissen stammend, hat er etwas aus sich und seinem...
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Kommentar zu "Der Lügenpresser"
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    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 24.03.2018

    Als Buch bewertet

    Karl arbeitet seit Jahrzehnten als Journalist in Wien. In der Außenpolitik hat er sich einen Namen gemacht, über den Zusammenfall Jugoslawiens berichtet, ebenso wie über die Kriege im Irak und Afghanistan. Inzwischen ist er, wenn auch nur mäßig zufrieden damit, bei der aktuellen lokalen Tagesberichterstattung und muss dokumentieren, wie seine geliebte Heimat vor die Hunde geht. Kein Politiker hat mehr den Schneid, das auszusprechen, was gesagt gehört. Asylanten überfluten das Land und man erkennt seine eigene Stadt nicht mehr. Aber das denkt er alles nur, schreiben kann man so etwas ja nicht. Zum Glück hat er Sonja, die nicht viel von ihm verlangt, vor allem nicht an ihm rummäkelt und zu einem anderen Mann machen will. Eigentlich könnte er sie heiraten, was er mit seiner ersten Partnerin versäumt hatte. Doch dann kommt alles anders, als Karl es geplant hatte.

    Livia Klingl weiß, worüber sie schreibt, als erfahrene und gestandene Journalistin ist sie bestens damit vertraut, wie das Business läuft und dass zwischen dem, was so mancher ihrer Kollegen gerne veröffentlicht hätte, und dem, was dann tatsächlich in der Zeitung zu lesen ist, bisweilen ein großer Graben klafft.

    Ihr Protagonist Dr. Karl Schmied ist entsprechend dann auch nicht das, was man von einem angesehenen Reporter erwarten würde. Er sieht nicht die großen Zusammenhänge und kann die aktuellen Entwicklungen einordnen. Er steht nicht über den Dingen und vertritt kein links-intellektuelles Weltbild, das vom Streben nach Weltverbesserung geprägt ist. Ganz im Gegenteil, er ist ein Kleingeist, ein Egoist und ein Mensch, der an einem vergangenen Bild Wiens klebt, das schon längst überholt ist und auch nie mehr wiederkehren wird. Sein innerer Monolog ist geprägt von Banalitäten, die grenzwertig rassistisch sind, von einfachsten Erklärungen und Lösungen, wie man sie am rechten Rand des politischen Spektrums findet. Und von der Abwesenheit jeglicher Reflektiertheit und realistischer Selbsteinschätzung. Er streift die großen Themen, die sowohl Österreich wie auch Deutschland in den letzten 2-3 Jahren bewegt haben und ordnet diese in sein klar und einfach strukturiertes Weltbild ein.

    Da dieses auf tönernen Füßen steht, kann es auch recht schnell erschüttert werden. Es beginnt in seinem Privatleben, wo die Frau, die er liebt und ehelichen möchte, sich als eine andere erweist als er dachte. Sein verblendeter Blick auf die Welt hat es ihm verwehrt zu erkennen, mit wem er es eigentlich zu tun hat. Diese Scheuklappensicht fordert nun ihren Preis.

    Klingl führt Karl Schmied vor, entlarvt die einfachen Erklärungen und legt damit den Finger in die Wunde, die an der Stelle klafft, wo man so leicht das rechte Gedankengut abqualifiziert, weil es eh nur die Zurückgebliebenen und Dummen anspricht. Ganz im Gegenteil, auch vermeintlich Gebildete sind dafür empfänglich.

    Auch wenn der Roman von einem gänzlich unsympathischen Charakter getragen wird, dessen Weltsicht bisweilen heftige Reaktionen bei einem als Leser auslöst, ist er doch durch und durch gelungen, weil er in sich völlig stimmig ist. Hierzu passt auch das überraschende Ende, das sich aber nahtlos in die Figurenzeichnung einfügt. Daneben besticht Livia Klingel mit einer ausgefeilt-pointierten Ausdrucksweise, die einem mehr als einmal schmunzeln lässt. Mal wird über „Menschen mit ohne Intelligenzhintergrund“ gelästert, dann wiederum lässt sie Karl erkennen, dass die Politik auf die Journalisten als Vordenker angewiesen ist und die endlich mal wieder „Altdeutsch“ mit jenen reden sollten, die die hiesige Ordnung nicht verstehen wollen.

    Eine literarische Abrechnung mit den Kleingeistern und Ewiggestrigen, die jedoch nicht mit dem Holzhammer plakativ, sondern gelungen subtil erfolgt.

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