Der Minnesang - Ein entwicklungsgeschichtlicher Einblick in eine literarische Form mittelhochdeutscher Dichtung (ePub)
Ein entwicklungsgeschichtlicher Einblick in eine literarische Form mittelhochdeutscher Dichtung
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Universität Siegen (Germanistik), Veranstaltung: Einführung in das Mittelhochdeutsche, Sprache: Deutsch, Abstract: In der zweiten Hälfte des 12....
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Produktinformationen zu „Der Minnesang - Ein entwicklungsgeschichtlicher Einblick in eine literarische Form mittelhochdeutscher Dichtung (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Universität Siegen (Germanistik), Veranstaltung: Einführung in das Mittelhochdeutsche, Sprache: Deutsch, Abstract: In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erfuhr die deutsche Dichtung einen
Wandel enormen Ausmaßes: An die Stelle des Klerus als Repräsentant der geistigen
Kultur trat nunmehr das Rittertum mit seinen Idealen und Tugenden.
Das Kloster, das einst als Wahrzeichen des kulturellen Weltbildes diente, verlor an
Wichtigkeit und wurde hinsichtlich seiner repräsentativen Aufgabe durch die
imposanten Burgen der Ritter abgelöst. Der kulturellen Veränderungen
entsprechend vollzog sich ebenfalls ein Wandel innerhalb der mittelalterlichen
Dichtung. Behandelten die größtenteils dem Klerus angehörigen Autoren zumeist
geistliche Themen oder biographische Auszüge adeliger Personen1, so wandte man
sich jetzt verstärkt weltlichen Themen zu.
In dieser Zeit entwickelte sich das ritterlich höfische Epos, das zum einen antike
Stoffe wie z.B. die Geschichte um Alexander den Großen oder den Krieg um Troja
behandelte, zum anderen den französisch-bretonischen Stoffkreis, dem sich
beispielsweise Arthus- und Gralssage zurechnen lassen, aufgriff, und des weiteren
auch die französischen Heldenepen, die sich insbesondere um die sagenumwobene
Person Karls der Große drehten, nicht außen vor ließ. Bei den ritterlich-höfischen
Epen, handelte es sich um eine Standesdichtung, eine Dichtung also, deren
Adressanten- und Rezipientenkreis gleichermaßen dem Ritterstand angehörte. Von
Spielleuten vorgelesen2, wurde durch diese Gattung, die sich mir ihrer Versreinheit
und -rhythmik als eine gehobene Dichtersprache darstellte, ein Idealbild geschaffen,
das als Maßstab des ritterliche n Lebens diente.3 Eine weitere Standesdichtung des
Rittertums bildeten die Volksepen. [...]
1 Vgl. Annolied und Kaiserchronik
2 Man verzichtete hier auf einen freien Vortrag und bevorzugte das gelesene Wort.
3 Heinrich von Veldeke gilt mit seinem Werk ,Eneide' als Begründer des ritterlich-höfischen Epos,
gefolgt von Hartmann von Aues Werken ,Erec', ,Gregorius uf dem Steine', ,Der arme Heinrich' und
,Iwein'. Auch Wolfram von Eschenbachs ,Parzival' und die Bearbeitung von Tristan und Isolde
durch Gottfried von Straßburg sind dieser ritterlich-höfischen Dichtung zuzuordnen.
4 Des weiteren darf man in diesem Zusammenhang nicht vergessen, dass das gemeine Volk derzeit
nahezu analphabetisch war und sein Volksgut in mündlicher Tradition überlieferte.
Wandel enormen Ausmaßes: An die Stelle des Klerus als Repräsentant der geistigen
Kultur trat nunmehr das Rittertum mit seinen Idealen und Tugenden.
Das Kloster, das einst als Wahrzeichen des kulturellen Weltbildes diente, verlor an
Wichtigkeit und wurde hinsichtlich seiner repräsentativen Aufgabe durch die
imposanten Burgen der Ritter abgelöst. Der kulturellen Veränderungen
entsprechend vollzog sich ebenfalls ein Wandel innerhalb der mittelalterlichen
Dichtung. Behandelten die größtenteils dem Klerus angehörigen Autoren zumeist
geistliche Themen oder biographische Auszüge adeliger Personen1, so wandte man
sich jetzt verstärkt weltlichen Themen zu.
In dieser Zeit entwickelte sich das ritterlich höfische Epos, das zum einen antike
Stoffe wie z.B. die Geschichte um Alexander den Großen oder den Krieg um Troja
behandelte, zum anderen den französisch-bretonischen Stoffkreis, dem sich
beispielsweise Arthus- und Gralssage zurechnen lassen, aufgriff, und des weiteren
auch die französischen Heldenepen, die sich insbesondere um die sagenumwobene
Person Karls der Große drehten, nicht außen vor ließ. Bei den ritterlich-höfischen
Epen, handelte es sich um eine Standesdichtung, eine Dichtung also, deren
Adressanten- und Rezipientenkreis gleichermaßen dem Ritterstand angehörte. Von
Spielleuten vorgelesen2, wurde durch diese Gattung, die sich mir ihrer Versreinheit
und -rhythmik als eine gehobene Dichtersprache darstellte, ein Idealbild geschaffen,
das als Maßstab des ritterliche n Lebens diente.3 Eine weitere Standesdichtung des
Rittertums bildeten die Volksepen. [...]
1 Vgl. Annolied und Kaiserchronik
2 Man verzichtete hier auf einen freien Vortrag und bevorzugte das gelesene Wort.
3 Heinrich von Veldeke gilt mit seinem Werk ,Eneide' als Begründer des ritterlich-höfischen Epos,
gefolgt von Hartmann von Aues Werken ,Erec', ,Gregorius uf dem Steine', ,Der arme Heinrich' und
,Iwein'. Auch Wolfram von Eschenbachs ,Parzival' und die Bearbeitung von Tristan und Isolde
durch Gottfried von Straßburg sind dieser ritterlich-höfischen Dichtung zuzuordnen.
4 Des weiteren darf man in diesem Zusammenhang nicht vergessen, dass das gemeine Volk derzeit
nahezu analphabetisch war und sein Volksgut in mündlicher Tradition überlieferte.
Bibliographische Angaben
- Autor: Yvonne Vitt
- 2004, 1. Auflage, 16 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638243311
- ISBN-13: 9783638243315
- Erscheinungsdatum: 08.01.2004
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Größe: 0.44 MB
- Ohne Kopierschutz
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