Der T-Faktor / Forschung und Entwicklung in der Sozial(arbeits)wissenschaft (PDF)
Mäßigungskonzepte in der Sozialen Arbeit
Temperenz und Mäßigung beeinflussen als Leitidee und Handlungsmaxime von alters her die menschliche Kultur. Wenngleich deren Bedeutung in philosophischen Schriften und gesellschaftlichen Lebensformen variiert, sind Mäßigkeitsprinzipien heutzutage aktueller...
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Produktinformationen zu „Der T-Faktor / Forschung und Entwicklung in der Sozial(arbeits)wissenschaft (PDF)“
Temperenz und Mäßigung beeinflussen als Leitidee und Handlungsmaxime von alters her die menschliche Kultur. Wenngleich deren Bedeutung in philosophischen Schriften und gesellschaftlichen Lebensformen variiert, sind Mäßigkeitsprinzipien heutzutage aktueller denn je. Frederic Fredersdorf und Wolfgang Heckmann bieten einen Überblick über philosophisch-historische Ansätze von Temperenz seit der Frühzeit und der griechischen Antike. Am Beispiel von Mäßigungsprojekten aus dem Bereich der Suchtprävention für junge Menschen verweisen die Autoren darauf, inwiefern die moderne Konfliktgesellschaft trotz ihres psychosozialen Unmäßigkeitspotentials mildernde Einflüsse auszuüben vermag. Die Projekte belegen, dass Temperenz und Mäßigung nachhaltig und erfolgreich in der Gesellschaft verankert werden können.
Das Buch richtet sich an Dozierende und Studierende der Sozial- und Erziehungswissenschaften sowie der Sozialpsychologie und an Sozialarbeiter, Drogenbeauftragte und -berater.
Das Buch richtet sich an Dozierende und Studierende der Sozial- und Erziehungswissenschaften sowie der Sozialpsychologie und an Sozialarbeiter, Drogenbeauftragte und -berater.
Lese-Probe zu „Der T-Faktor / Forschung und Entwicklung in der Sozial(arbeits)wissenschaft (PDF)“
4 Mehr Spaß mit Maß in Vorarlberg (S. 143-144)In Zusammenarbeit mit Pascale Roux
Ein bis dato einzigartiges Projekt der alkoholbezogenen Verhältnis- und (in geringerem Umfang) Verhaltensprävention wurde zwischen 2004 und 2008 in Vorarlberg umgesetzt. Im westlichsten österreichischen Bundesland bildete sich während einer etwa zweijährigen Vorprojektphase eine große Allianz an gesellschaftlich relevanten Gruppen, die das gemeinsame Ziel verfolgten, jugendlichem Alkoholmissbrauch auf breiter Basis entgegenzuwirken. Denn seinerzeit konnten in Österreich und Vorarlberg dieselben Phänomene wie in weiten Teilen Westeuropas beobachtet werden, teilweise sogar in verschärftem Ausmaß:
Auf der Skala des Pro-Kopf-Verbrauchs an Reinalkohol lag Österreich Anfang des Jahrtausends im internationalen Vergleich von 53 Ländern an elfter, bezüglich des Anteils Jugendlicher mit regelmäßigem (mindestens wöchentlichem) Alkoholkonsum sogar an fünfter Stelle (Uhl u.a. 2002, S. 115, 121). Alkopops fanden neue Zielgruppen und verbreiteten sich vor allem in Kreisen junger Mädchen – 30 Prozent der österreichischen Mädchen hatten im Alter von 15 Jahren bereits wiederholte Alkoholräusche gehabt (ebd., S. 125). So waren beispielsweise die jüngsten Alkoholpatienten in der Wachstation einer Salzburger Suchtklinik elf Jahre alt. Pro Monat behandelten deren Ärzte etwa zehn Kinder mit Alkoholvergiftungen aufgrund von Binge Drinking – durchschnittlich mit 1,2 bis 2 Promille (Haller 2006).
Binge-Drinking wurde ebenfalls in der Vorarlberger Presse thematisiert und trat damit als neues Jugendphänomen ins regionale Bewusstsein (z.B. Wann & Wo 2004; Der Standard 2004; VN Online 2005). Teile der Vorarlberger Gastronomie organisierten nach internationalem Vorbild, unterstützt durch zugkräftige Markennamen und
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Getränkevergünstigungen, spirituosenbezogene Clubbing-Events im Stil der „Happy Hour“ oder der „Flatrate- Party“, welche besonders auf junge Menschen abzielen. 28 Eine unreflektierte Alkoholkultur war in den Dörfern weit verbreitet. Übermäßiger Alkoholkonsum zeigte sich auf den beliebten dörflichen Vereinsfeiern, Zeltfesten und Faschingsumzügen auch unter Jugendlichen. Er wurde bis dato kaum thematisiert, moralisch sanktioniert oder gar präventiv unterbunden.
Infolgedessen konnte zu Beginn des neuen Jahrtausends u.a. eine hohe Zahl junger Männer zwischen 18 und 24 Jahren konstatiert werden, die vor allem zur beliebten „Disco-Zeit“ unter Alkoholeinfluss Auto fuhren. Die österreichische Verkehrsunfallstatistik 2002 wies in der Altersgruppe der 20- bis 24-Jährigen die höchste Zahl alkoholisierter Beteiligter aller Altersklassen nach sowie die Tatsache, dass Alkoholunfälle im Straßenverkehr hauptsächlich von männlichen Jugendlichen und Männern aller Alterstufen begangen werden (Kuratorium für Verkehrssicherheit 2002, S. 69). 29 Vorarlberg lag im Jahr 2002 mit 7,3 Prozent alkoholbedingter Verkehrsunfälle an dritter Stelle im Vergleich aller österreichischen Bundesländer (Tirol = 7,9%, Burgenland = 9,2%; vgl. ebd., S. 71). Die Vorarlberger Stiftung Maria Ebene 30 und die ihr angegliederte Werkstatt für Suchtprophylaxe (SUPRO) fassen auf der Homepage zum Projekt „Mehr Spaß mit Maß“ die damaligen Fakten über die besondere Gefährdung Jugendlicher wie folgt prägnant zusammen:
Infolgedessen konnte zu Beginn des neuen Jahrtausends u.a. eine hohe Zahl junger Männer zwischen 18 und 24 Jahren konstatiert werden, die vor allem zur beliebten „Disco-Zeit“ unter Alkoholeinfluss Auto fuhren. Die österreichische Verkehrsunfallstatistik 2002 wies in der Altersgruppe der 20- bis 24-Jährigen die höchste Zahl alkoholisierter Beteiligter aller Altersklassen nach sowie die Tatsache, dass Alkoholunfälle im Straßenverkehr hauptsächlich von männlichen Jugendlichen und Männern aller Alterstufen begangen werden (Kuratorium für Verkehrssicherheit 2002, S. 69). 29 Vorarlberg lag im Jahr 2002 mit 7,3 Prozent alkoholbedingter Verkehrsunfälle an dritter Stelle im Vergleich aller österreichischen Bundesländer (Tirol = 7,9%, Burgenland = 9,2%; vgl. ebd., S. 71). Die Vorarlberger Stiftung Maria Ebene 30 und die ihr angegliederte Werkstatt für Suchtprophylaxe (SUPRO) fassen auf der Homepage zum Projekt „Mehr Spaß mit Maß“ die damaligen Fakten über die besondere Gefährdung Jugendlicher wie folgt prägnant zusammen:
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Autoren-Porträt von Frederic Fredersdorf, Wolfgang Heckmann
Professor Dr. Frederic Fredersdorf leitet den Forschungsschwerpunkt "Gesellschaftliche und sozialwirtschaftliche Entwicklung" an der FH Vorarlberg und lehrt dort in sozialarbeiterischen Studiengängen.Professor Dr. Wolfgang Heckmann leitet das Forschungsinstitut "MISTEL" an der Hochschule Magdeburg-Stendal und lehrt dort am Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Frederic Fredersdorf , Wolfgang Heckmann
- 2010, 2010, 248 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Frederic Fredersdorf, Wolfgang Heckmann
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531921703
- ISBN-13: 9783531921709
- Erscheinungsdatum: 13.09.2010
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