Des Widerspenstigen Zähmung / Kultur und soziale Praxis (PDF)
Sinnwelten prämoderner Gesellschaften
Die meisten Tätigkeiten werden unbedacht, rein routinemäßig verrichtet. Bei anderen dagegen, von denen Wichtiges, vielleicht das Leben, abhängt, denkt sich der Handelnde etwas, das sein Verhalten dann leitet. Bewußt »sinnlos« würde in derartigen Fällen wohl...
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Produktinformationen zu „Des Widerspenstigen Zähmung / Kultur und soziale Praxis (PDF)“
Die meisten Tätigkeiten werden unbedacht, rein routinemäßig verrichtet. Bei anderen dagegen, von denen Wichtiges, vielleicht das Leben, abhängt, denkt sich der Handelnde etwas, das sein Verhalten dann leitet. Bewußt »sinnlos« würde in derartigen Fällen wohl kaum jemand handeln. Sinnvoll können jedoch nur handlungsleitende Zwecke erscheinen, die auch von anderen als solche verstanden werden. Sinnsysteme sind daher immer Gruppenkonzepte, die Orientierungs- und darum notwendig auch Begründungs- und Präskriptions-, in umstrittenen Fällen zusätzlich Rechtfertigungsfunktionen erfüllen. Das läßt sich besonders deutlich an prämodernen, stark traditionsbestimmt lebenden, d.h. höchstmäßig kohärenten Gesellschaften darstellen. Die Buchbeiträge exemplifizieren das an zwei Haupttypen derartiger Gemeinschafts- und Kulturformen und zeigen anschließend auf, wie unter dem Einfluß stratifizierter, »hochkulturlicher« Sozietäten die alten Sinnsysteme zerfallen, umgedeutet, rekombiniert und neue entwickelt werden - bis hin zur postkolonialen Zeit. Den Abschluß bildet eine allgemeine Entwicklungssystematik und Theorie der Sinntypenkonstituierung. Das Fazit lautet, daß Sinnkonzepte einem Grundbedürfnis sozialer Gruppen entsprechen, Identität begründen und insofern eine fundamentale analytische Bedeutung für das Verständnis gesellschaftlicher Seins- und Lebensauffassungen sowie das Vermögen besitzen, sich erfolgreich mit Konfliktsituationen gerade auch unter den Bedingungen pluralistischer, multikultureller Gesellschaftsformen auseinanderzusetzen.
Autoren-Porträt von Klaus E. Müller, Ute Ritz-Müller
Klaus E. Müller (Dr. phil.) ist emeritierter Professor für Ethnologie an der Goethe-Universität Frankfurt. Er steht der 'Wissenschaftlichen Gesellschaft zur Förderung der Parapsychologie' vor und arbeitet in verschiedenen interdisziplinären Forschungsprojekten mit, u.a. am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen und am Hanse-Wissenschaftskolleg Delmenhorst.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Klaus E. Müller , Ute Ritz-Müller
- 2015, 1. Auflage, 214 Seiten, Deutsch
- Verlag: Transcript Verlag
- ISBN-10: 3839401348
- ISBN-13: 9783839401347
- Erscheinungsdatum: 31.07.2015
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
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