Die frühmittelalterliche Grundherrschaft in der älteren deutschen Grundherrschaftsforschung (ePub)
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,5, Universität Rostock (Historisches Institut), Veranstaltung: Geschichte Hauptseminar Agrargeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Was...
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Produktinformationen zu „Die frühmittelalterliche Grundherrschaft in der älteren deutschen Grundherrschaftsforschung (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,5, Universität Rostock (Historisches Institut), Veranstaltung: Geschichte Hauptseminar Agrargeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Was bedeutet "Mittelalter"? - so fragte der Mediävist Kahl, und er antwortete mit dem
Hinweis auf genau fünf Gegebenheiten, die "Mittelalter" bedeuten, nämlich eine
"Gesellschaft mit überwiegend agrarischer Struktur", die "Partikularisierung des öffentlichen
Lebens", die "Adelsherrschaft", ein "christliches Kirchentum" von "vortridentinischerkatholischer
Gestalt" als Grundlage "alles höheren geistigen Lebens" und schließlich die
"Traditionsmacht" der "lateinischen Antike". Wenn aber nur diese fünf Punkte von Belang
für das Mittelalter sind, was kann dieses noch für den modernen Menschen für eine
Bedeutung haben? Diese Frage wird gestellt und auch in Zukunft gestellt werden, wie Otto
Gerhard Oexle meint, denn die traditionellen historischen Rechtfertigungen der
Mittelalterforschung und des Mittelalterwissens sind inzwischen vergangen. Weder sind Ost-
und Italienpolitik römisch-deutscher Könige und Kaiser, noch der heroische Kampf der
Bürger gegen Fürstenmacht und Fürstenwillkür wirklich interessant. Im Zeichen
verschwundener nationaler Ideologien ist auch das nationalgeschichtliche Bedürfnis nach
Mittelalterforschung, zumindest in Westeuropa, rückläufig. Und angesichts des allgemeinen
Desinteresses in unserer Gesellschaft an Religion und Kirche stellt sich die Frage, welche
Rolle die Erinnerung an Entstehung und Geschichte der Kirche im Mittelalter noch spielen
sollte. Ebenso kann man nach dem Ende des real existierenden Sozialismus und seiner
Formationstheorien, in denen der Feudalismus des Mittelalters einen unverzichtbaren Platz
einnahm, nach weiterem Sinn mittelalterlicher Geschichtsforschung fragen. Sind also nur
noch ein paar spärliche Reste des Mittelalters, die im Rahmen politischer und kultureller
Europa-Rhetorik aufgegriffen werden, wie die Übermittlung des antiken Erbes, die
Geschichte des lateinischen Christentums oder die Gestalt Karl des Großen, für uns von
Interesse? Oder sollten wir drei französischen Mediävisten folgen, die den Sinn von
Mittelalterkenntnissen in der Optimierung der Entwicklungshilfe der Dritten und Vierten Welt
sehen? [...]
Hinweis auf genau fünf Gegebenheiten, die "Mittelalter" bedeuten, nämlich eine
"Gesellschaft mit überwiegend agrarischer Struktur", die "Partikularisierung des öffentlichen
Lebens", die "Adelsherrschaft", ein "christliches Kirchentum" von "vortridentinischerkatholischer
Gestalt" als Grundlage "alles höheren geistigen Lebens" und schließlich die
"Traditionsmacht" der "lateinischen Antike". Wenn aber nur diese fünf Punkte von Belang
für das Mittelalter sind, was kann dieses noch für den modernen Menschen für eine
Bedeutung haben? Diese Frage wird gestellt und auch in Zukunft gestellt werden, wie Otto
Gerhard Oexle meint, denn die traditionellen historischen Rechtfertigungen der
Mittelalterforschung und des Mittelalterwissens sind inzwischen vergangen. Weder sind Ost-
und Italienpolitik römisch-deutscher Könige und Kaiser, noch der heroische Kampf der
Bürger gegen Fürstenmacht und Fürstenwillkür wirklich interessant. Im Zeichen
verschwundener nationaler Ideologien ist auch das nationalgeschichtliche Bedürfnis nach
Mittelalterforschung, zumindest in Westeuropa, rückläufig. Und angesichts des allgemeinen
Desinteresses in unserer Gesellschaft an Religion und Kirche stellt sich die Frage, welche
Rolle die Erinnerung an Entstehung und Geschichte der Kirche im Mittelalter noch spielen
sollte. Ebenso kann man nach dem Ende des real existierenden Sozialismus und seiner
Formationstheorien, in denen der Feudalismus des Mittelalters einen unverzichtbaren Platz
einnahm, nach weiterem Sinn mittelalterlicher Geschichtsforschung fragen. Sind also nur
noch ein paar spärliche Reste des Mittelalters, die im Rahmen politischer und kultureller
Europa-Rhetorik aufgegriffen werden, wie die Übermittlung des antiken Erbes, die
Geschichte des lateinischen Christentums oder die Gestalt Karl des Großen, für uns von
Interesse? Oder sollten wir drei französischen Mediävisten folgen, die den Sinn von
Mittelalterkenntnissen in der Optimierung der Entwicklungshilfe der Dritten und Vierten Welt
sehen? [...]
Bibliographische Angaben
- Autor: Frank Stüdemann
- 2008, 1. Auflage, 30 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3640221346
- ISBN-13: 9783640221349
- Erscheinungsdatum: 01.12.2008
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