Die große Umverteilung (ePub)

Als Folge der Niedrigzinspolitik der EZB im Zuge der Finanzkrise verzeichneten die Staaten der Euro-Zone bislang eine Zinsersparnis von 1.100 Mrd. Euro, so das Handelsblatt Ende April 2018. Die niedrigen Zinsen drücken zugleich den Euro-Wechselkurs, mit positiver Auswirkung auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Der Euro-Kurs berücksichtigt zudem die Schwäche der Südländer.
Der Autor zeigt leicht verständlich die Konsequenzen für den Normalbürger. Es werden u.a. quantifiziert: Geringere Zinserträge, höhere Mieten, Mehrausgaben im Urlaub und vieles mehr. Durch die Bewertung dieser Posten kommt er auf versteckte Kosten für den "Normalbürger" von über 1.000 € p.a. .
Der Autor verbindet hierfür auf Basis einer deutliche dreistelligen Anzahl an Quellen/ Statistiken unterschiedliche Sachverhalte.

Besprochen werden auch etwaige zusätzliche Kosten aus möglichen Haftungsrisiken wie Target 2, Ramschanleihen-Kauf seitens der EZB sowie Opportunitätskosten. In einer Plausibilitätsrechnung wird nachgewiesen, dass so 140 Mrd. Euro p.a. ihren Besitzer wechseln.

In einer Wertung der Thematik wird darauf hingewießen, dass Deutschland den Südländern etwas schuldig ist.
Der Autor kommt zum Schluss, dass zumindest ein Teil dieser Belastungen durchaus sinnvoll ist. Die verdeckten Kosten übersteigen die jährlichen Netto-Zahlungen Deutschlands an die EU um den Faktor 14, wie transparent dargestellt wird.