Die Inszenierung kognitiver Zusammenbrüche in dem Roman Irre von Rainald Goetz (ePub)
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Deutsches Institut), Veranstaltung: PrS Rainald Goetz - Literatur und Medienästhetik, Sprache: Deutsch, Abstract: In...
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Produktinformationen zu „Die Inszenierung kognitiver Zusammenbrüche in dem Roman Irre von Rainald Goetz (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Deutsches Institut), Veranstaltung: PrS Rainald Goetz - Literatur und Medienästhetik, Sprache: Deutsch, Abstract: In seinem Aufsatz "Dimensionen der Literatur. Ein spekulativer Versuch" geht K. Ludwig
Pfeiffer davon aus, dass die Kultur, der der moderne Roman (hier exemplarisch beschrieben
an Robert Musils Der Mann ohne Eigenschaften) entspringt, eine "semantisch überlastete,
zerdehnte" ist. Da sie zu vielschichtig und zu disparat zu sein scheint, ist es eine Kultur, die
von niemandem in ihrer Gesamtheit verstanden werden kann.
Ziel dieser Arbeit ist es, herauszustellen, inwieweit der Autor Rainald Goetz mit diesem
Phänomen umgeht, und wie es sich in seinen Texten niederschlägt. Für Goetz, dem es in
seiner Arbeit stets um eine gewisse Wahrhaftigkeit und das Darstellen von "Wahrheit" geht,
müsste sich durch eine solch "überlastete Kultur" eine besondere (Schreib-) Problematik
ergeben. Ein einheitlicher Handlungsstrang, eine stringent erzählte "Geschichte" wäre kaum
in der Lage, eine angemessene Wirklichkeitsdarstellung zu liefern zu können.
Dass ein Individuum einer solchen "semantischen Überlastung" in und aufgrund unserer
Alltagskultur anheimfallen kann, soll hier als Prämisse vorausgesetzt werden. Die Menge der
auf den modernen Menschen einströmenden Informationen, Bilder und Signale übersteigt bei
weitem die Kapazitäten, die das Hirn zu deren Verarbeitung bereitstellt. Auch lassen sich in
Goetz' Werk direkte Aussagen antreffen, die sich auf diese Problematik eines Übermaßes an
zu verarbeitenden Informationen beziehen:
"Was hatte dieses Gehör alles aufnehmen müssen. Und wohin damit. [...] Was musste ein Gehirn
wegdenken, um Ruhe zu finden für die Nacht."
Manchmal jedoch findet der Geist selbst in der Nacht keine Ruhe - die Verarbeitung gelingt
nicht mehr:
"In der Nacht gibt es nur Fragen. In allem war so ein kreisender Stillstand. Hat die Welt einen Riß?" [...]
Pfeiffer davon aus, dass die Kultur, der der moderne Roman (hier exemplarisch beschrieben
an Robert Musils Der Mann ohne Eigenschaften) entspringt, eine "semantisch überlastete,
zerdehnte" ist. Da sie zu vielschichtig und zu disparat zu sein scheint, ist es eine Kultur, die
von niemandem in ihrer Gesamtheit verstanden werden kann.
Ziel dieser Arbeit ist es, herauszustellen, inwieweit der Autor Rainald Goetz mit diesem
Phänomen umgeht, und wie es sich in seinen Texten niederschlägt. Für Goetz, dem es in
seiner Arbeit stets um eine gewisse Wahrhaftigkeit und das Darstellen von "Wahrheit" geht,
müsste sich durch eine solch "überlastete Kultur" eine besondere (Schreib-) Problematik
ergeben. Ein einheitlicher Handlungsstrang, eine stringent erzählte "Geschichte" wäre kaum
in der Lage, eine angemessene Wirklichkeitsdarstellung zu liefern zu können.
Dass ein Individuum einer solchen "semantischen Überlastung" in und aufgrund unserer
Alltagskultur anheimfallen kann, soll hier als Prämisse vorausgesetzt werden. Die Menge der
auf den modernen Menschen einströmenden Informationen, Bilder und Signale übersteigt bei
weitem die Kapazitäten, die das Hirn zu deren Verarbeitung bereitstellt. Auch lassen sich in
Goetz' Werk direkte Aussagen antreffen, die sich auf diese Problematik eines Übermaßes an
zu verarbeitenden Informationen beziehen:
"Was hatte dieses Gehör alles aufnehmen müssen. Und wohin damit. [...] Was musste ein Gehirn
wegdenken, um Ruhe zu finden für die Nacht."
Manchmal jedoch findet der Geist selbst in der Nacht keine Ruhe - die Verarbeitung gelingt
nicht mehr:
"In der Nacht gibt es nur Fragen. In allem war so ein kreisender Stillstand. Hat die Welt einen Riß?" [...]
Bibliographische Angaben
- 2002, 1. Auflage, 15 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 363814223X
- ISBN-13: 9783638142236
- Erscheinungsdatum: 12.09.2002
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eBook Informationen
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