Die jesuitische Berichterstattung über die Neue Welt / Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz (PDF)
Zur Veröffentlichungs-, Verbreitungs- und Rezeptionsgeschichte jesuitischer Americana auf dem deutschen Buchmarkt im Zeitalter der Aufklärung
Using the example of the Jesuit writings on life in America this volume discusses the meaning of the book market in Europe for the dissemination of impressions from the New World during the transition to the modern age. It supports the theory that the way...
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Produktinformationen zu „Die jesuitische Berichterstattung über die Neue Welt / Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz (PDF)“
Using the example of the Jesuit writings on life in America this volume discusses the meaning of the book market in Europe for the dissemination of impressions from the New World during the transition to the modern age. It supports the theory that the way in which Hispanic America came to be known in Europe cannot be seen only as a chapter in intellectual history, but is also connected to the material situation on the book market. The interrelationship of content, medium and persons responsible for the book market is discussed: How did the Jesuit reports from America come to be published, sold and read in Germany? How important were the reading habits and the financial means of the potential audience to the ways in which the volumes on America were published and sold? How did the physical makeup of the texts, their distribution channels and accessibility influence their success? How did the readers accept the content and intentions of these works? An analysis of Jesuit literature helps us to understand the power of the printed word to spread the impressions of a religious group that for nearly 200 years was active internationally, interculturally and transcontinentally; whose members belonged to the elite representatives in both religious and educational circles of the Modern Age. This volume demonstrates the continuity as well as the discontinuity and ellipses in the Jesuit reporting on America and its inhabitants. At the same time it discusses the interdependence of the material forms of transmission, the concrete nature of knowledge acquisition and the way in which the Jesuits ordered and interpreted what they experienced.
Lese-Probe zu „Die jesuitische Berichterstattung über die Neue Welt / Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz (PDF)“
3. Die zweite Phase jesuitischer Americana (S. 167-168)Als 1767 der Jesuitenorden durch Erlass von Karl III. aus den spanischen Ländern ausgewiesen wurde, gingen ca. 5.700 Ordensmitglieder ins europäische Exil1. Die Mehrheit von ihnen kam aus den Kolonien der amerikanischen und philippinischen Territorien. Darunter befanden sich auch ca. 300 ausländische Jesuiten, die u.a. aus den deutschen und italienischen Ordensprovinzen stammten und sich in den Kolonien hauptsächlich als Missionare betätigt hatten.
Nach der Bekanntmachung der königlichen Verfügung wurden die Ausgewiesenen in den kolonialen Hauptstädten gesammelt und als Gefangene nach Spanien gebracht. Dort aber trennten sich ihre Wege. Während die ausländischen Patres mehrheitlich in ihre Herkunftsprovinzen zurückkehrten, führte der Verbannungsweg die spanischen und kreolischen Jesuiten in den Vatikanstaat2. Im italienischen Exil durften die Ordensbrüder zunächst weder religiöse noch andere Ämter bekleiden, ebenso wenig wurde ihnen gestattet, die ihnen angewiesenen Aufenthaltsorte zu verlassen. 1773 ordnete Clemens XIV. mit dem Breve Dominus ac Redemptor die weltweite Auflösung der Gesellschaft Jesu an.
Die päpstliche Verfügung bedeutete zweifelsohne einen schweren Schlag für die Ordensleute, andererseits gab sie den Patres die Handlungsfreiheit zurück, die sie während der ersten Jahre nach der Ausweisung verloren hatten. Viele der ehemaligen Jesuiten im Exil zogen in die kulturellen Zentren Italiens, widmeten sich nunmehr den Wissenschaften und mischten sich mit ihren mehrsprachigen Abhandlungen und wissenschaftlichen Beiträgen in die zeitgenössischen Debatten ein.
Im Folgenden werden die jesuitischen Americana, die in den letzten drei Dekaden des 18. Jahrhunderts und in den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts auf dem deutschen Buchmarkt erschienen sind,
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untersucht. Diese zweite Phase der jesuitischen Publikationstätigkeiten erfolgt im Zusammenhang mit der Ausweisung und Auflösung des Ordens, entstand aber auch als Reaktion auf die aufgeklärten Thesen über den Charakter des amerikanischen Kontinents und seinen Status in der Menschheitsgeschichte. Diese in die Geschichtsforschung als »Disput über Amerika«4 eingegangene Debatte entfachte eine rege publizistische Tätigkeit, an der sich Gegner und Fürsprecher Amerikas beteiligten, darunter auch die Mitglieder der verbotenen Gesellschaft Jesu.
Auf der Grundlage welcher diskursiven Strategien, mit welchen Beweggründen und mittels welcher Kommunikationsmedien wurden die Werke der verbotenen Ordensmitglieder während der letzten Dekaden des 18. Jahrhunderts auf dem deutschen Buchmarkt angeboten? Welche Bilder von Amerika wurden darin formuliert, und in welcher Beziehung stand der vermittelte Inhalt zu den Überlegungen der an der Veröffentlichung und Verbreitung der jeweiligen Schrift beteiligten Anbieter?
Dies sind die Fragen, denen sich das folgende Kapitel widmet. Das Erkenntnisziel besteht darin, die Americana aus der zweiten Phase jesuitischer Publikationstätigkeit im Zusammenhang mit den Entwicklungen auf dem Buchmarkt, den Identitätsentwürfen der Aufklärung und den in die Defensive geratenen jesuitischen Verfassern zu erforschen. Im ersten Abschnitt (3.1) wird die Auseinandersetzung zwischen aufgeklärten Intellektuellen und Exjesuiten über die Rolle der Mission in den spanischen Gebieten Amerikas vor dem Hintergrund der jesuitenfeindlichen und kolonialkritischen Debatten erörtert.
Auf der Grundlage welcher diskursiven Strategien, mit welchen Beweggründen und mittels welcher Kommunikationsmedien wurden die Werke der verbotenen Ordensmitglieder während der letzten Dekaden des 18. Jahrhunderts auf dem deutschen Buchmarkt angeboten? Welche Bilder von Amerika wurden darin formuliert, und in welcher Beziehung stand der vermittelte Inhalt zu den Überlegungen der an der Veröffentlichung und Verbreitung der jeweiligen Schrift beteiligten Anbieter?
Dies sind die Fragen, denen sich das folgende Kapitel widmet. Das Erkenntnisziel besteht darin, die Americana aus der zweiten Phase jesuitischer Publikationstätigkeit im Zusammenhang mit den Entwicklungen auf dem Buchmarkt, den Identitätsentwürfen der Aufklärung und den in die Defensive geratenen jesuitischen Verfassern zu erforschen. Im ersten Abschnitt (3.1) wird die Auseinandersetzung zwischen aufgeklärten Intellektuellen und Exjesuiten über die Rolle der Mission in den spanischen Gebieten Amerikas vor dem Hintergrund der jesuitenfeindlichen und kolonialkritischen Debatten erörtert.
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Autoren-Porträt von Galaxis Borja Gonzalez
Galaxis Borja González ist Dozentin am Departement Geschichte der Universidad Andina Simón Bolívar - Sede Ecuador.
Bibliographische Angaben
- Autor: Galaxis Borja Gonzalez
- 2011, 1. Auflage 2011, 377 Seiten, Deutsch
- Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
- ISBN-10: 3647101095
- ISBN-13: 9783647101095
- Erscheinungsdatum: 16.11.2011
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