Die Kopernikanische Wende - Immanuel Kant (ePub)
Mit Kant vollzieht sich ein zweites Mal in der deutschen Geistesgeschichte eine Wendung nach innen,
vielmehr eine Verinnerlichung, nicht mehr mit der Form des religiösen, sondern mit der Form des
wissenschaftlichen Bewusstseins. Seit Beginn der Neuzeit,...
vielmehr eine Verinnerlichung, nicht mehr mit der Form des religiösen, sondern mit der Form des
wissenschaftlichen Bewusstseins. Seit Beginn der Neuzeit,...
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Produktinformationen zu „Die Kopernikanische Wende - Immanuel Kant (ePub)“
Mit Kant vollzieht sich ein zweites Mal in der deutschen Geistesgeschichte eine Wendung nach innen,
vielmehr eine Verinnerlichung, nicht mehr mit der Form des religiösen, sondern mit der Form des
wissenschaftlichen Bewusstseins. Seit Beginn der Neuzeit, der Renaissance, häufte die abendländische
Wissenschaft ein nahezu nicht zu bewältigendes Material aus naivem Forschen und Denken, von Tatsachen
und Sachbezügen an und nutzte es ebenso naiv zur Komposition eines metaphysischen Weltbildes. Wie die
Scholastik - diese Rationalisierung, diese Systematisierung des christlichen Glaubens und Dogmas - das
innere Heiligtum des Geistes zu einer begrifflichen Außenwelt verkehrt, zu einer dinghaften, gegenständlich
gedachten Begriffswelt veräußerlicht hatte - so errichtete auch das Zeitalter der Aufklärung, welches wir
präzise das rationale nennen, welches ich aber das rationalistische nennen möchte, ein System des
Verstandes, ein Konstrukt von gegenständlich, begriffsrealistisch gedachten Wesenswahrheiten und
Relationen, in welchem der Mensch Sicherheit haben sollte, aber indem sein Geist nicht zu Hause war, auch
kein Zuhause zu finden vermochte. Es wurde an diesem Konstrukt mehrfach gerüttelt, es drohte sogar
einzustürzen, konkret, wo es sich um theologische Bausteine handelte, Bauart und Baumaterial blieben sich
letztlich ähnlich, es war eine selbstlose seelenlose Hülle, in der Geist selbst entfremdet wurde. Vergleichbar
mit der Erschütterung des scholastischen Weltbildes durch Nominalismus und Mystik, die es auch teils
überwanden, führte auch Kant eine Revolution des Denkens durch, welche mit einem Paukenschlag das
Zeitalter der puren Verstandesherrschaft beendete.
vielmehr eine Verinnerlichung, nicht mehr mit der Form des religiösen, sondern mit der Form des
wissenschaftlichen Bewusstseins. Seit Beginn der Neuzeit, der Renaissance, häufte die abendländische
Wissenschaft ein nahezu nicht zu bewältigendes Material aus naivem Forschen und Denken, von Tatsachen
und Sachbezügen an und nutzte es ebenso naiv zur Komposition eines metaphysischen Weltbildes. Wie die
Scholastik - diese Rationalisierung, diese Systematisierung des christlichen Glaubens und Dogmas - das
innere Heiligtum des Geistes zu einer begrifflichen Außenwelt verkehrt, zu einer dinghaften, gegenständlich
gedachten Begriffswelt veräußerlicht hatte - so errichtete auch das Zeitalter der Aufklärung, welches wir
präzise das rationale nennen, welches ich aber das rationalistische nennen möchte, ein System des
Verstandes, ein Konstrukt von gegenständlich, begriffsrealistisch gedachten Wesenswahrheiten und
Relationen, in welchem der Mensch Sicherheit haben sollte, aber indem sein Geist nicht zu Hause war, auch
kein Zuhause zu finden vermochte. Es wurde an diesem Konstrukt mehrfach gerüttelt, es drohte sogar
einzustürzen, konkret, wo es sich um theologische Bausteine handelte, Bauart und Baumaterial blieben sich
letztlich ähnlich, es war eine selbstlose seelenlose Hülle, in der Geist selbst entfremdet wurde. Vergleichbar
mit der Erschütterung des scholastischen Weltbildes durch Nominalismus und Mystik, die es auch teils
überwanden, führte auch Kant eine Revolution des Denkens durch, welche mit einem Paukenschlag das
Zeitalter der puren Verstandesherrschaft beendete.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jacques Lantin
- 2011, 1. Auflage, 9 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3640963881
- ISBN-13: 9783640963881
- Erscheinungsdatum: 21.07.2011
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Größe: 0.11 MB
- Ohne Kopierschutz
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