Die Lehren Gurnemanz und die Folgen für Parzivals weiteren Weg (ePub)
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Universität Leipzig (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Hauptseminar: Inszenierungen ritterlicher Idealität in der deutschen Literatur des...
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Produktinformationen zu „Die Lehren Gurnemanz und die Folgen für Parzivals weiteren Weg (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Universität Leipzig (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Hauptseminar: Inszenierungen ritterlicher Idealität in der deutschen Literatur des Mittelalters, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Forschungsliteratur spricht immer wieder von Parzivâls Schuld, der unterlassenen Frage
bei dem ersten Besuch auf der Gralsburg, die auf eine bestimmte Weise auch die Schuld
Gurnemanz ist, der dem jungen Ritter jenen Rat gegeben hat, nicht zu viel zu fragen.
Obgleich nach den 14 Tagen auf Grâharz Parzivâl "ritters site und ritters mâl / sîn lîp mit
zühten fuorte",1 ist er zwar die kindliche Einfalt los2, jedoch nimmt er die Unterweisungen "in
derselben positiven Hörigkeit entgegen, wie er seinerzeit Herzeloydes Räte empfangen und in
seliger und unseliger tumpheit realisiert hat",3 und wird dadurch Fehler begehen.
Doch nicht jeder Rat Gurnemanz' und auch nicht die wortwörtliche Befolgung durch Parzivâl
führt zwangsläufig zum Misserfolg und zur Katastrophe. Keineswegs würde ich die
Gurnemanzschen Lehren mit den Worten von Wolfgang Mohr als "unzureichende, nur
höfische Erziehung" bezeichnen.4 Ebenso wenig stimme ich Wolfgang Spiewok zu, der
meint, Gurnemanz vermittelt seine Lehren aus egoistischen Motiven heraus und diese seien
nur auf Äußerlichkeit orientiert und gefährden Parzivâl.5 Das herauszustellen, soll das Ziel der
vorliegenden Arbeit sein. Ich möchte in meiner Betrachtung auf die Ratschläge des Fürsten
Gurnemanz zur ritterlichen Verhaltensweise im Einzelnen eingehen und zeigen wie Parzivâl
sie auf seinem weiteren Weg befolgt und mit welchem Erfolg.
Zuerst werde ich kurz die Person Gurnemanz charakterisieren und seine Stellung zu Parzivâl.
Danach werde ich die einzelnen Lehren betrachten, die ich in drei Gruppen untergliedert
habe: In die Lehren, die Gurnemanz nicht konkret ausspricht, sondern nur mit seinem
Handeln vermittelt, dann in die theoretischen Lehren, die das ritterliche Benehmen am Hof
darstellen und die praktischen Lehren, die Parzivâl in die ritterliche Kampfkunst einweisen.
Für jede Unterweisung versuche ich nah a m Text ihre Folgen für Parzivâls weiterem
Lebensweg herauszustellen. Zum Schluss werde ich meine Ergebnisse mit einem Blick in die
Sekundärliteratur zusammenfassen.
1 Eschenbach: 179, 14f.
2 "[S]ît er tumpheit âne wart" (Ebd. 179,23).
3 Haas: S. 85.
4 Mohr: Wolfram von Eschenbach Aufsätze: S. 16.
5 Vgl. Spiewok: S. 172.
bei dem ersten Besuch auf der Gralsburg, die auf eine bestimmte Weise auch die Schuld
Gurnemanz ist, der dem jungen Ritter jenen Rat gegeben hat, nicht zu viel zu fragen.
Obgleich nach den 14 Tagen auf Grâharz Parzivâl "ritters site und ritters mâl / sîn lîp mit
zühten fuorte",1 ist er zwar die kindliche Einfalt los2, jedoch nimmt er die Unterweisungen "in
derselben positiven Hörigkeit entgegen, wie er seinerzeit Herzeloydes Räte empfangen und in
seliger und unseliger tumpheit realisiert hat",3 und wird dadurch Fehler begehen.
Doch nicht jeder Rat Gurnemanz' und auch nicht die wortwörtliche Befolgung durch Parzivâl
führt zwangsläufig zum Misserfolg und zur Katastrophe. Keineswegs würde ich die
Gurnemanzschen Lehren mit den Worten von Wolfgang Mohr als "unzureichende, nur
höfische Erziehung" bezeichnen.4 Ebenso wenig stimme ich Wolfgang Spiewok zu, der
meint, Gurnemanz vermittelt seine Lehren aus egoistischen Motiven heraus und diese seien
nur auf Äußerlichkeit orientiert und gefährden Parzivâl.5 Das herauszustellen, soll das Ziel der
vorliegenden Arbeit sein. Ich möchte in meiner Betrachtung auf die Ratschläge des Fürsten
Gurnemanz zur ritterlichen Verhaltensweise im Einzelnen eingehen und zeigen wie Parzivâl
sie auf seinem weiteren Weg befolgt und mit welchem Erfolg.
Zuerst werde ich kurz die Person Gurnemanz charakterisieren und seine Stellung zu Parzivâl.
Danach werde ich die einzelnen Lehren betrachten, die ich in drei Gruppen untergliedert
habe: In die Lehren, die Gurnemanz nicht konkret ausspricht, sondern nur mit seinem
Handeln vermittelt, dann in die theoretischen Lehren, die das ritterliche Benehmen am Hof
darstellen und die praktischen Lehren, die Parzivâl in die ritterliche Kampfkunst einweisen.
Für jede Unterweisung versuche ich nah a m Text ihre Folgen für Parzivâls weiterem
Lebensweg herauszustellen. Zum Schluss werde ich meine Ergebnisse mit einem Blick in die
Sekundärliteratur zusammenfassen.
1 Eschenbach: 179, 14f.
2 "[S]ît er tumpheit âne wart" (Ebd. 179,23).
3 Haas: S. 85.
4 Mohr: Wolfram von Eschenbach Aufsätze: S. 16.
5 Vgl. Spiewok: S. 172.
Bibliographische Angaben
- Autor: Doreen Czekalla
- 2003, 1. Auflage, 22 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 363820880X
- ISBN-13: 9783638208802
- Erscheinungsdatum: 28.07.2003
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Größe: 0.51 MB
- Ohne Kopierschutz
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