Die Lergen weinen nicht mehr (ePub)

Ein fesselnder Familienroman aus einer vergangenen Zeit.
Für die heutige Generation ist kaum noch vorstellbar, was die Menschen früher auf sich nehmen mussten und durchmachten. Bald gibt es niemanden mehr, der das aus eigenem Erleben wieder geben kann. Um so wichtiger sind solche Niederschriften, damit diese Schicksale nicht in Vergessenheit geraten. Sehr lesenswert!

Der Titel hat bei mir Erinnerungen an die schlesischen Flüchtlinge geweckt, die nach Kriegsende zu uns kamen und wegen ihrer irgendwie weinerlich klingenden Sprache als "Jammerlergen" verspottet wurden. Von dieser Wehleidigkeit jedoch im Buch keine Spur!
Im Gegenteil - dem Autor ist es gelungen, uns dieses sehr ernste Thema der Vertreibung mit viel hintergründigen Humor nahe zu bringen.
In seiner Familiengeschichte nimmt er uns mit in ein seit Generationen von Deutschen besiedeltes Schlesien.
Als Schlesier kurz nach dem Überfall auf die Sowjetunion geboren, blickt er dabei zurück auf die Heimat seiner Vorfahren, erlebt das Ende des Zweiten Weltkrieges im neu gebildeten Polen und landet schließlich als Vertriebener in Sachsen.
Ein nicht nur für "Lergen" lesenswerte Roman!

Eine Zeit, die wir nur vom Erzählen unserer Eltern und Großeltern kennen, wird lebendig.
Sehr emotional, bildhaft und gut vorstellbar.

Ein kurzweiliges Lesevergnügen, voller Spannung mit hintergründigem Humor, trotz vieler tragischer Begebenheiten.
Für Leser aller Altersgruppen lebensnah und anschaulich geschrieben, sehr unterhaltsam. Die Einzelschicksale
farbig geschildert, eingebettet in die historischen Ereignisse des vergangenen Jahrhunderts, die Zeit der
Eltern und Großeltern.
Für mich sehr eindrucksvoll die Odyssee der Hauptfigur Sepp-Josef durch die Irrungen und Wirrungen des Krieges,
unglaublich die ungeheuren Abenteuer und der unbeugsame Lebenswille, all diese Unbilden mit Glück und Verstand
besthen.
Matthias D.