Die Sozialstruktur Deutschlands (PDF)
Zur gesellschaftlichen Entwicklung mit einer Bilanz zur Vereinigung. Mit einem Beitrag von Thomas Meyer
Das Buch bietet einen umfassenden, für die 4.Auflage erneut überarbeiteten und aktualisierten Überblick über die sozialstrukturelle Entwicklung und die Perspektiven des sozialen Wandels in Deutschland vor und nach der Wiedervereinigung. Auf empirischer...
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Produktinformationen zu „Die Sozialstruktur Deutschlands (PDF)“
Das Buch bietet einen umfassenden, für die 4.Auflage erneut überarbeiteten und aktualisierten Überblick über die sozialstrukturelle Entwicklung und die Perspektiven des sozialen Wandels in Deutschland vor und nach der Wiedervereinigung. Auf empirischer Grundlage werden die folgenden Teilbereiche dargestellt: Bevölkerungsentwicklung, materielle Lebensbedingungen, soziale Ungleichheiten und Schichtstrukturen, Umschichtungsprozesse in wichtigen Gruppen (Eliten, Dienstleistungsschichten, Selbständige, Bauern, Arbeiterschichten, Randschichten, ethnische Minderheiten), soziale Mobilität, Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern, Bildungssystem und Familienstrukturen. Alle Kapitel enthalten auch eine Zusammenfassung des Forschungsstandes zum sozialen Umbruch in den neuen Bundesländern. Insgesamt wird so eine Bilanz zur deutschen Vereinigung aus der Perspektive der Sozialstrukturanalyse gezogen.
Lese-Probe zu „Die Sozialstruktur Deutschlands (PDF)“
1. Zum Begriff der Sozialstruktur (S. 17) Der allgemeine Begriff der Struktur ist ein Instrument, das dazu dient, den inneren Aufbau eines Phänomens zu analysieren. Er untergliedert die Gesamtheit der Erscheinung in verschiedene Elemente (Teilbereiche) und untersucht die relativ dauerhaften Beziehungen und Zusammenhänge zwischen den Elementen (vgl. Ludtke 1973, 662).
In diesem Sinne erforschen Chemiker die Struktur von Molekülen, Sprachwissenschaftler die Struktur der Sprache oder Psychologen die Struktur der Persönlichkeit. Auch Soziologen wenden den Strukturbegriff auf ihren spezifischen Forschungsgegenstand an und sprechen von der Struktur einer Gesellschaft" oder einfacher von Sozialstruktur".
Die Sozialstrukturanalyse zergliedert die Gesellschaft" in ihre relevanten Elemente und Teilbereiche und untersucht die zwischen ihnen bestehenden Wechselbeziehungen und Wirkungszusammenhänge. Der Begriff Sozialstruktur wird häufig benutzt, aber selten genauer definiert. Wenn der Versuch einer präziseren allgemeinen Bestimmung dieses Konzepts untemommen wird, so bleiben solche Definitionen notwendigerweise sehr formal und abstrakt:
- Renate Mayntz (1966,2415) hebt in ihrer Begriffsbestimmung den erforderlichen Bezug der Telle mit dem gesellschaftllchen Ganzen hervor: Die Sozialstruktur bezeichnet den durch das Netzwerk der Beziehungen zwischen den sozialen Elementen vermittelten bzw. bewirkten Zusammenhang des gesellschaftlichen Ganzen."
- Friedrich Fürstenberg (1995, 23, zuerst 1966,441) kommt es insbesondere auf die Wirkungszusammenhänge der sozialen Kräfte an: Der erkennbare, relativ kontinuierliche soziale Wirkungszusammenhang in der Gesellschaft ist ihre Sozialstruktur."
- Bernhard Schäfers (2004, 3) bestimmt Sozialstruktur als die Gesamtheit der relativ dauerhaften Norm- und Wertgefüge, Handlungsmuster (soziale RoUen) und sozialen Gebllde - wie Institutionen und Organisationen - in einer Gesellschaft" (Hervorhebung von R. G. -
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vgl. auch Hradil 2004, 14).
- Die DDR-Soziologie definierte Sozialstruktur auf einer formalen Ebene ganz ähnlich: Sie umfasst danach im weiteren Sinne die Gesamtheit der stabllen Wechselbezlehungen zwischen Tellberelchen der Gesellschaft" (Assmann u. a. 1977, 592, Hervorhebung von R. G.).
Bel der konkreten Arbeit mit dem Begriff stellt sich dann dem Sozialstrukturanalytiker das Problem der Auswahl: Welche Teilbereiche sind für ihn relevant? Welche Wirkungszusammenhänge, welche Wechselbeziehungen sind so bedeutsam, dass sie ins Zentrum der Analyse gertickt werden? Unterschiedliche Erkenntnisinteressen und Theorietraditionen haben zu verschiedenen Ansätzen der Sozialstrukturanalyse geführt, die unterschiedliche Bereiche der Gesellschaft in den Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit stellen.
Kulturanthropologen konzentrieren sich bei der Analyse einfacher Gesellschaften oft auf die Familien- und Verwandtschaftsordnung und setzen diese implizit mit der Sozialstruktur gleich (Mayntz 1966,2416, FUrstenberg 1966,442). Die Vertreter der struktur-funktionalistischen Theorie betrachten häufig das soziale Rollengefüge als Kernelement der Sozialstrukturanalyse und verstehen unter der Sozialstruktur den Zusammenhang von sozialen Rollen und Rollensystemen (z. B. Nadel 1957).
Demographisch orientierte Analysen bewegen sich oft in der Nähe untheoretischer sozialstatistischer Klassifikationen und verstehen unter Sozialstruktur die Verteilung der Bevolkerung nach sozialstatistischen Merkmalen wie Alter, Bildung, Einkommen u. a. (z. B. Ballerstedt/Glatzer 1979). Schichtungssoziologen wiederum tendieren dazu, den Aspekt der sozialen Schichtung für so zentral zu halten, dass sie Schichtung mit Sozialstruktur begrifflich weitgehend gleichsetzen (Mayntz 1966, 2416 ff.).
- Die DDR-Soziologie definierte Sozialstruktur auf einer formalen Ebene ganz ähnlich: Sie umfasst danach im weiteren Sinne die Gesamtheit der stabllen Wechselbezlehungen zwischen Tellberelchen der Gesellschaft" (Assmann u. a. 1977, 592, Hervorhebung von R. G.).
Bel der konkreten Arbeit mit dem Begriff stellt sich dann dem Sozialstrukturanalytiker das Problem der Auswahl: Welche Teilbereiche sind für ihn relevant? Welche Wirkungszusammenhänge, welche Wechselbeziehungen sind so bedeutsam, dass sie ins Zentrum der Analyse gertickt werden? Unterschiedliche Erkenntnisinteressen und Theorietraditionen haben zu verschiedenen Ansätzen der Sozialstrukturanalyse geführt, die unterschiedliche Bereiche der Gesellschaft in den Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit stellen.
Kulturanthropologen konzentrieren sich bei der Analyse einfacher Gesellschaften oft auf die Familien- und Verwandtschaftsordnung und setzen diese implizit mit der Sozialstruktur gleich (Mayntz 1966,2416, FUrstenberg 1966,442). Die Vertreter der struktur-funktionalistischen Theorie betrachten häufig das soziale Rollengefüge als Kernelement der Sozialstrukturanalyse und verstehen unter der Sozialstruktur den Zusammenhang von sozialen Rollen und Rollensystemen (z. B. Nadel 1957).
Demographisch orientierte Analysen bewegen sich oft in der Nähe untheoretischer sozialstatistischer Klassifikationen und verstehen unter Sozialstruktur die Verteilung der Bevolkerung nach sozialstatistischen Merkmalen wie Alter, Bildung, Einkommen u. a. (z. B. Ballerstedt/Glatzer 1979). Schichtungssoziologen wiederum tendieren dazu, den Aspekt der sozialen Schichtung für so zentral zu halten, dass sie Schichtung mit Sozialstruktur begrifflich weitgehend gleichsetzen (Mayntz 1966, 2416 ff.).
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Autoren-Porträt von Rainer Geißler
Dr. Rainer Geißler ist Professor für Soziologie an der Universität Siegen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Rainer Geißler
- 2008, 4Aufl. 2006, 428 Seiten, Deutsch
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531905937
- ISBN-13: 9783531905938
- Erscheinungsdatum: 26.05.2008
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 27 MB
- Ohne Kopierschutz
- Vorlesefunktion
Pressezitat
"Im Ergebnis der Überarbeitungen und Aktualisierungen ist eine umfassende Gesamtdarstellung der Sozialstruktur Deutschlands entstanden und man kann sagen, dass sich das Buch über die Auflagen hinweg zu dem Standardwerk über die Sozialstruktur und soziale Ungleichheit in Deutschland entwickelt hat." www.socialnet.de, 06.02.2007"[...] ein gelungenes, praktisches Nachschlagewerk." TagesSatz Göttingen, 05-2004
Pressestimmen zur 1. Auflage:
"Der Wert des Werkes liegt in einer selten gelingenden Kombination von Studienbuch und Nachschlagewerk. Ein lesbarer Stil, eine übersichtliche Struktur und eine eingängige graphische Gestaltung sorgen dafür, daß der Studierende eine gute Einführung und der Wißbegierige rasche Auskunft bekommt. [...] Das Buch nimmt bereits Ergebnisse über Entwicklungen der Ex-DDR mit auf und ist somit von hoher Aktualität. [...] Ein gutes Sachregister und eine ausführliche Bibliographie erhöhen den Wert des Bandes, der für die nächste Zeit ein Standardwerk sein wird." Das Historisch-Politische Buch Heft 1/2-1993
"[...] Das Studienbuch ist zweifellos die derzeit anspruchsvollste und aktuellste Einführung in die Sozialstruktur Deutschlands. Es verrät eine solide Kenntnis des soziologischen Diskussionsstandes, argumentiert streng entlang des entfalteten Datenmaterials und besticht durch eine klare, allgemeinverständliche Sprache. Eine umfangreiche Bibliographie und ein übersichtliches Sachregister erleicht die Benutzung." Unser Weg, 5-1993
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