Die Verarbeitung des trojanischen Sagenstoffs in Hans Sachs' Komödie 'Judicium Paridis' (ePub)
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Universität Siegen (Germanistik), Veranstaltung: Hauptseminar: Der trojanische Krieg in der Literatur ..., Sprache: Deutsch, Abstract: Seit jeher...
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Produktinformationen zu „Die Verarbeitung des trojanischen Sagenstoffs in Hans Sachs' Komödie 'Judicium Paridis' (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Universität Siegen (Germanistik), Veranstaltung: Hauptseminar: Der trojanische Krieg in der Literatur ..., Sprache: Deutsch, Abstract: Seit jeher wurden die spätantiken Quellen der sagenumwobenen Geschichte Trojas als
Brunnen literarischen Schaffens genutzt, um den Krieg um die Stadt Troja und deren
endgültige Zerstörung immer wieder neu zu erdichten. Sowohl die mittelhochdeutsche als
auch die altfranzösiche und die mittellateinische Trojadichtung stützten sich zu diesem
Zwecke mehr oder weniger auf die spätantiken Quellen und deren Adaptionen, die
insbesondere den Kriegsverlauf aus einseitiger, parteiergreifender Perspektive schilderten.1
Auf diese Weise blieb der trojanische Sagenstoff über Jahrhunderte hinweg literarisch
erhalten und konnte schließlich im 16. Jahrhundert über die Werke des Hans Sachs mittels der
öffentlichen Bühne einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.
Der am 5. November 1494 geborene Hans Sachs, der aufgrund seines Berufes als
"Schusterpoet" bekannt wurde - und geblieben ist -, verarbeitete für seine hohe Anzahl an
Fastnachtspielen, Spruchgedichten, Historien, Tragödien und Komödien eine Fülle von
geistlichen und weltlichen Stoffen. "Bibel, weltliche Literatur mit ihren Unterabteilungen
Dichtung und Geschichtsschreibung und, gesondert davon, die Schwankliteratur"2 standen
ihm als Quelle zur Verfügung, aus der er mit vollen Händen zu schöpfen wusste. Er wurde
nicht müde, die Themen aus der griechisch-römischen Antike, die er durch Übersetzungen
kennengelernt hatte3, zu verarbeiten und ein und denselben Stoff mit unterschiedlicher
Schwerpunktausrichtung verschiedentlich darzubieten. Auf diesem Wege gestaltete Sachs aus
dem Trojastoff über Jahrzehnte hinweg zwei Spruchgedichte, zwei Historien und zwei
Dramen.4 Als erstes Werk dieses Stoffkreises erschien 1532 das "Judicium Paridis5", das als
letzte Komödie der frühen Schaffensphase Sachs' gilt6 und im folgenden, nach einigen
notwendigen Erläuterungen, einer näheren Betrachtung hinsichtlich der Sachs'schen
Dramentechnik unterzogen werden soll.
1 Vgl. Kindlers Literaturlexikon, Bd. XI. Werke Tran - Z, Zürich 1970, S. 9586-9588.
2 Klein 1988, S. 40
3 Bernstein 1993, S. 115
4 1532 (Komödie): Das judicium Paridis; 1545 (Historia): Die zerstörung der mechtigen statt Troya;
1554 (Tragödie): Die zerstörung der statt Troya von den Griechen; 1558 (Historie): Hecuba, die königin
zu Troya; 1559 (Spruchgedicht): Die erschröcklich troyanisch nacht; 1561 (Spruchgedicht): Der traum
Paridis.
5 Der genaue Titel lautet: "Ein comedi, das judicium Paridis, hat 15 personen und 5 actus"
6 Stuplich 1998, S. 64
Brunnen literarischen Schaffens genutzt, um den Krieg um die Stadt Troja und deren
endgültige Zerstörung immer wieder neu zu erdichten. Sowohl die mittelhochdeutsche als
auch die altfranzösiche und die mittellateinische Trojadichtung stützten sich zu diesem
Zwecke mehr oder weniger auf die spätantiken Quellen und deren Adaptionen, die
insbesondere den Kriegsverlauf aus einseitiger, parteiergreifender Perspektive schilderten.1
Auf diese Weise blieb der trojanische Sagenstoff über Jahrhunderte hinweg literarisch
erhalten und konnte schließlich im 16. Jahrhundert über die Werke des Hans Sachs mittels der
öffentlichen Bühne einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.
Der am 5. November 1494 geborene Hans Sachs, der aufgrund seines Berufes als
"Schusterpoet" bekannt wurde - und geblieben ist -, verarbeitete für seine hohe Anzahl an
Fastnachtspielen, Spruchgedichten, Historien, Tragödien und Komödien eine Fülle von
geistlichen und weltlichen Stoffen. "Bibel, weltliche Literatur mit ihren Unterabteilungen
Dichtung und Geschichtsschreibung und, gesondert davon, die Schwankliteratur"2 standen
ihm als Quelle zur Verfügung, aus der er mit vollen Händen zu schöpfen wusste. Er wurde
nicht müde, die Themen aus der griechisch-römischen Antike, die er durch Übersetzungen
kennengelernt hatte3, zu verarbeiten und ein und denselben Stoff mit unterschiedlicher
Schwerpunktausrichtung verschiedentlich darzubieten. Auf diesem Wege gestaltete Sachs aus
dem Trojastoff über Jahrzehnte hinweg zwei Spruchgedichte, zwei Historien und zwei
Dramen.4 Als erstes Werk dieses Stoffkreises erschien 1532 das "Judicium Paridis5", das als
letzte Komödie der frühen Schaffensphase Sachs' gilt6 und im folgenden, nach einigen
notwendigen Erläuterungen, einer näheren Betrachtung hinsichtlich der Sachs'schen
Dramentechnik unterzogen werden soll.
1 Vgl. Kindlers Literaturlexikon, Bd. XI. Werke Tran - Z, Zürich 1970, S. 9586-9588.
2 Klein 1988, S. 40
3 Bernstein 1993, S. 115
4 1532 (Komödie): Das judicium Paridis; 1545 (Historia): Die zerstörung der mechtigen statt Troya;
1554 (Tragödie): Die zerstörung der statt Troya von den Griechen; 1558 (Historie): Hecuba, die königin
zu Troya; 1559 (Spruchgedicht): Die erschröcklich troyanisch nacht; 1561 (Spruchgedicht): Der traum
Paridis.
5 Der genaue Titel lautet: "Ein comedi, das judicium Paridis, hat 15 personen und 5 actus"
6 Stuplich 1998, S. 64
Bibliographische Angaben
- Autor: Yvonne Vitt
- 2004, 1. Auflage, 15 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638247066
- ISBN-13: 9783638247061
- Erscheinungsdatum: 21.01.2004
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eBook Informationen
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