Die Vergangenheitsbewältigung in Frankreich - Der französische Algerienkrieg: Kultur der Erinnerung oder Kunst des Vergessens? (ePub)
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 2, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Intensivseminar: Politik und Gedächtnis,...
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Produktinformationen zu „Die Vergangenheitsbewältigung in Frankreich - Der französische Algerienkrieg: Kultur der Erinnerung oder Kunst des Vergessens? (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 2, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Intensivseminar: Politik und Gedächtnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 8. Mai 1945, am Tag der Befreiung Europas und des Waffenstillstands nach dem brutalen
zweiten Weltkrieg, schossen französische Truppen auf der anderen Seite des Mittelmeers im
algerischen Constantine auf Demonstranten, die für die Autonomie ihres Landes innerhalb des
französischen Staatsverbandes eintraten. Dem brutalen Vorgehen der französischen Armee
fielen Hunderte, wenn nicht Tausende von Algeriern zum Opfer. Der Versuch der
Kolonialmacht Frankreich, die Unabhängigkeitsbewegung vom Anfang an im Keim zu
ersticken, ist damit entgültig gescheitert.
Was danach folgte, war eine brutale militärische Auseinandersetzung zwischen der Front de
Libération National (FLN) und der französischen Armee, die erst 40 Jahre nach dem Ende des
Konfliktes offiziell von der französischen Regierung als Krieg bezeichnet werden konnte. In
diesem von der FLN und der ALN ( Armée de Libération National) geführten
Unabhängigkeitskrieg kamen mehr als 1 Millionen Algerier und 24.000 Franzosen ums
Leben.
Bei den "Maßnahmen zur Wiederherstellung der Ordnung "- wie man offiziell 38 Jahre lang
diesen schmutzigen Krieg bezeichnete- mobilisierte Frankreich seine ganzen militärischen
Kräfte und im Dienste der La Grande Nation waren 2 Millionen französische Soldaten in
Algerien stationiert. Mit allen zur Verfügung stehenden Gewaltmitteln sollte verhindert
werden, dass 132 Jahre koloniale Herrschaft in Algerien beendet wird.
Folter, Vergewaltigungen, willkürliche Ermordung von FLN-Militanten und
Massenhinrichtungen gehörten zur tagtäglichen Praxis der französischen Armee während des
offiziell von 1954 bis 1962 dauernden Algerienkriegs1.
Die Enthüllungen von in Algerien begangenen Massakern sorgten vor einem Jahr für eine
heftige Debatte über die Verstrickung Frankreichs in Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Anders kann man die Geständnisse und die Kriegserinnerungen von ehemaligen
französischen Generälen in Algerien, die zugaben, im Dienste der französischen
Kolonialmacht verdächtige FLN-Militanten gefoltert und anschließend exekutiert zu haben,
nicht bewerten.
Diese an die französische Öffentlichkeit gelangten Informationen über die unmenschlichen
Methoden der französischen Armee waren den Politikern des Landes von rechts bis links
schon längst bekannt. [...]
1 Thankmar von Münchhausen: Kolonialismus und Demokratie, die Französische Algerienpolitik von 1945-
1962, München 1977. S, 221-229.
zweiten Weltkrieg, schossen französische Truppen auf der anderen Seite des Mittelmeers im
algerischen Constantine auf Demonstranten, die für die Autonomie ihres Landes innerhalb des
französischen Staatsverbandes eintraten. Dem brutalen Vorgehen der französischen Armee
fielen Hunderte, wenn nicht Tausende von Algeriern zum Opfer. Der Versuch der
Kolonialmacht Frankreich, die Unabhängigkeitsbewegung vom Anfang an im Keim zu
ersticken, ist damit entgültig gescheitert.
Was danach folgte, war eine brutale militärische Auseinandersetzung zwischen der Front de
Libération National (FLN) und der französischen Armee, die erst 40 Jahre nach dem Ende des
Konfliktes offiziell von der französischen Regierung als Krieg bezeichnet werden konnte. In
diesem von der FLN und der ALN ( Armée de Libération National) geführten
Unabhängigkeitskrieg kamen mehr als 1 Millionen Algerier und 24.000 Franzosen ums
Leben.
Bei den "Maßnahmen zur Wiederherstellung der Ordnung "- wie man offiziell 38 Jahre lang
diesen schmutzigen Krieg bezeichnete- mobilisierte Frankreich seine ganzen militärischen
Kräfte und im Dienste der La Grande Nation waren 2 Millionen französische Soldaten in
Algerien stationiert. Mit allen zur Verfügung stehenden Gewaltmitteln sollte verhindert
werden, dass 132 Jahre koloniale Herrschaft in Algerien beendet wird.
Folter, Vergewaltigungen, willkürliche Ermordung von FLN-Militanten und
Massenhinrichtungen gehörten zur tagtäglichen Praxis der französischen Armee während des
offiziell von 1954 bis 1962 dauernden Algerienkriegs1.
Die Enthüllungen von in Algerien begangenen Massakern sorgten vor einem Jahr für eine
heftige Debatte über die Verstrickung Frankreichs in Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Anders kann man die Geständnisse und die Kriegserinnerungen von ehemaligen
französischen Generälen in Algerien, die zugaben, im Dienste der französischen
Kolonialmacht verdächtige FLN-Militanten gefoltert und anschließend exekutiert zu haben,
nicht bewerten.
Diese an die französische Öffentlichkeit gelangten Informationen über die unmenschlichen
Methoden der französischen Armee waren den Politikern des Landes von rechts bis links
schon längst bekannt. [...]
1 Thankmar von Münchhausen: Kolonialismus und Demokratie, die Französische Algerienpolitik von 1945-
1962, München 1977. S, 221-229.
Bibliographische Angaben
- Autor: Youssef Fargane
- 2003, 1. Auflage, 28 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638174352
- ISBN-13: 9783638174350
- Erscheinungsdatum: 28.02.2003
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eBook Informationen
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