Do svidanja Stalinu! Die Absage sowjetischer Historiker an stalinistische Dogmatik der Marxinterpretation, dargestellt am Beispiel der VDI-Diskussion in den Jahren 1953-1955 (ePub)
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: sehr gut, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Seminar für Geschichte), Veranstaltung: Sklaverei in der Antike, 31 Quellen im Literaturverzeichnis,...
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Produktinformationen zu „Do svidanja Stalinu! Die Absage sowjetischer Historiker an stalinistische Dogmatik der Marxinterpretation, dargestellt am Beispiel der VDI-Diskussion in den Jahren 1953-1955 (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: sehr gut, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Seminar für Geschichte), Veranstaltung: Sklaverei in der Antike, 31 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: „Die Revolution der Sklaven beseitigte die Sklavenhalter und hob die Sklaverei als Form der Ausbeutung der Werktätigen auf: An die Stelle der Sklavenhalter setzte sie aber Feudalherren und die Leibeigenschaft als Form der Ausbeutung der Werktätigen.“ Diese Worte Stalins, entnommen aus einer Rede vor den Stoßarbeitern der Kollektivwirtschaften aus dem Jahre 1933, stellten den Beginn einer fast vierzig Jahre andauernden Revolutionssuche der sowjetischen Geschichtsforschung dar, an deren Ende die Antike als eigenständige und eigengesetzliche sozialökonomische Formation abgeschafft wurde. Was Stalin mit dieser Aussage beabsichtigte, fasste er fünf Jahre später noch einmal
konkreter zusammen: „Also ist die allererste Aufgabe der Geschichtswissenschaft die Erforschung und Aufdeckung der Gesetze der Produktion, der Entwicklungsgesetze der Produktivkräfte und der Produktionsverhältnisse, der ökonomischen Entwicklungsgesetze der Gesellschaft.“ Daran, dass Stalin als Ergebnis solcher Untersuchungen vor allem der Nachweis dialektischer Übergänge in allen fünf grundlegenden Produktionsverhältnissen vorschwebte, ließ er keinen Zweifel . Somit waren die Rahmenbedingungen für die Alte Geschichte zu Lebzeiten Stalins verbindlich festgelegt, ihre Aufgabe eindeutig formuliert: Es galt, anhand der Erforschung der Geschichte die Wahrheitsansprüche der stalinistischen Ideologie nachzuweisen – konkret stellte dies die Aufforderung an die Althistoriker dar, sich auf die Suche nach einer Sklavenrevolution zu begeben, die das Ende des römischen Reiches besiegelt hätte .
Welche Probleme sich aus dieser Vorwegnahme der Ergebnisse, aus dieser Funktionalisierung der Alten Geschichte zu einem bloßen Beweisproduzenten für Stalins Marxinterpretationen ergaben, und in welchem Maße sich die Forscher bemühten, den theoretischen Zwängen zu entfliehen oder auch gerecht zu werden, zeigt die große Diskussion im VDI von 1953 bis 1955 in aller Deutlichkeit: Erstmals befasste man sich eingehend mit der Frage nach dem Charakter des Überganges von der Antike zur Feudalordnung. Die Diskussion steht gewissermaßen paradigmatisch für den Beginn einer neuen Etappe in der Alten Geschichte der Sowjetunion, „in der man sich erstmalig ernster mit den Quellen auseinandersetzte und das Problem marxistisch neu durchdachte.“ .
konkreter zusammen: „Also ist die allererste Aufgabe der Geschichtswissenschaft die Erforschung und Aufdeckung der Gesetze der Produktion, der Entwicklungsgesetze der Produktivkräfte und der Produktionsverhältnisse, der ökonomischen Entwicklungsgesetze der Gesellschaft.“ Daran, dass Stalin als Ergebnis solcher Untersuchungen vor allem der Nachweis dialektischer Übergänge in allen fünf grundlegenden Produktionsverhältnissen vorschwebte, ließ er keinen Zweifel . Somit waren die Rahmenbedingungen für die Alte Geschichte zu Lebzeiten Stalins verbindlich festgelegt, ihre Aufgabe eindeutig formuliert: Es galt, anhand der Erforschung der Geschichte die Wahrheitsansprüche der stalinistischen Ideologie nachzuweisen – konkret stellte dies die Aufforderung an die Althistoriker dar, sich auf die Suche nach einer Sklavenrevolution zu begeben, die das Ende des römischen Reiches besiegelt hätte .
Welche Probleme sich aus dieser Vorwegnahme der Ergebnisse, aus dieser Funktionalisierung der Alten Geschichte zu einem bloßen Beweisproduzenten für Stalins Marxinterpretationen ergaben, und in welchem Maße sich die Forscher bemühten, den theoretischen Zwängen zu entfliehen oder auch gerecht zu werden, zeigt die große Diskussion im VDI von 1953 bis 1955 in aller Deutlichkeit: Erstmals befasste man sich eingehend mit der Frage nach dem Charakter des Überganges von der Antike zur Feudalordnung. Die Diskussion steht gewissermaßen paradigmatisch für den Beginn einer neuen Etappe in der Alten Geschichte der Sowjetunion, „in der man sich erstmalig ernster mit den Quellen auseinandersetzte und das Problem marxistisch neu durchdachte.“ .
Bibliographische Angaben
- Autor: Mattis List
- 2005, 14 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638433439
- ISBN-13: 9783638433433
- Erscheinungsdatum: 30.10.2005
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Größe: 0.19 MB
- Ohne Kopierschutz
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