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Drei Tage und ein Leben (ePub)

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Der neue Bestseller des Goncourt-Preisträgers Pierre Lemaitre
»Innerhalb weniger Minuten hat sein Leben die Richtung geändert. Er ist ein Mörder. Doch die beiden Bilder passen nicht zusammen, man kann nicht zwölf Jahre alt und ein Mörder sein.«
Ende...
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Kommentare zu "Drei Tage und ein Leben"
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Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    16 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ysa, 04.09.2017

    Als Buch bewertet

    Mit „Wir sehen uns dort oben“ konnte Pierre Lemaître den renommierten Prix Goncourt 2013 gewinnen. Eine Auszeichnung, die, zumindest in Frankreich, wesentlich wichtiger ist als beispielsweise der Nobelpreis. Jetzt hat er wieder ein Buch veröffentlicht und wer eine phantastische und großartige Geschichte wie die von Albert und Edouard erwartet, der wird möglicherweise enttäuscht sein. „Drei Tage und ein Leben“ ist ganz anders!
    Im Zentrum dieses Dramas steht Antoine, der gerade mal 12 Jahre alt ist und in einem Anfall von Jähzorn den 6jährigen Rémi erschlägt. Völlig panisch versteckt er dann den kleinen Leichnam. Ein Jahrhundertsturm verhindert die Entdeckung Rémis und somit entkommt Antoine dem Gefängnis. Aber er entkommt nicht seinem Gewissen, seinem inneren Gefängnis.
    Der Leser begleitet Antoine in drei verschiedenen Phasen seines Lebens: erst 1999 (Zeitpunkt der Tat), später noch 2011 und 2015. Wir erleben seine Verzweiflung, seine Verwirrung, seine Ängste und auch seine Versuche, den Mord und die folgenden Handlungen vor sich selber zu rechtfertigen. Er lebt fortan in einer Grauzone zwischen Schuld und Unschuld, individueller und kollektiver Verantwortung, denn natürlich beeinflusst ihn auch seine Umwelt. Eine Umwelt, die nur zu leicht und zu gerne den Außenseiter als Schuldigen sehen möchte, die alles unternimmt um den gesellschaftlichen Normen zu entsprechen.
    Sensibel und psychologisch zumindest meistens schlüssig (psychologisch bedeutet ja nicht zwingend logisch) beschreibt der Autor Antoines Leben, seine Einsamkeit und Hilflosigkeit inmitten dieser dörflichen Gesellschaft. Seine Fluchtversuche scheitern kläglich – wer kann schon vor sich selber flüchten? Er erlebt über Jahre hinweg ein Gefühlschaos, das durchaus auf den Leser übertragen wird. Ist Antoine ein Mörder? Oder doch unschuldig? Aber Rémi ist tot – unwiderruflich. Und was ist schlimmer? Die Tat oder die Angst vor der Entdeckung und der daraus resultierenden Bloßstellung? Antoine ist ja erst 12. Schuldig? Unschuldig? Oder…?
    Lemaître verurteilt nicht, er urteilt nicht einmal, er beschreibt einfach. Sein Stil ist gewohnt eloquent, klar und ein wenig distanziert, manchmal entlarvend, immer treffsicher und vor allem fesselnd. Der Leser wird zum Beobachter, Begleiter Antoines in allen drei Abschnitten. Der Leser wird zum Zeugen, ein Urteil bleibt ihm überlassen. Der Autor entlässt uns dann auch ohne wirklichen Abschluss, aber mit einer Überraschung, die alles noch einmal auf den Kopf stellt oder stellen könnte.
    Fazit: Wie schon zu Beginn erwähnt: es ist keine phantastische Geschichte, vor allem ist es kein gefälliges Buch, aber es ist ein berührendes und verstörendes Drama, das mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Ein ungewöhnliches Buch, das nachhallt - man sollte sich darauf einlassen!
    Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    8 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 03.09.2017

    Als Buch bewertet

    Es ist ungewöhnlich warm an diesem Tag vor Weihnachten 1999. So kann Antoine Courtin sich in sein Baumhaus im Wald bei Beauval zurückziehen. Sein ganzes Leben frustriert den 12-Jährigen: die Freunde sind besessen von der Spielkonsole, woran er aber nicht teilhaben darf; Émilie erwidert seine Zuneigung nicht und nun ist auch noch sein einziger wahrer Freund, der Nachbarshund Odysseus, tot. Da hat ihm der nervige kleine Rémi gerade noch gefehlt. Ein unbedachter Augenblick, zu viel angestauter Frust und Antoine schlägt mit einem Stock auf das Kind ein, das sofort tot ist. Erschrocken realisiert er erst nach einigen Momenten, dass er gerade zum Mörder geworden ist. Völlig außer sich irrt er im Wald umher, um die Leiche wegzuschaffen; ein alter Baum kann das Kind in sich aufnehmen. Zurück zu Hause plagt ihn das Gewissen, doch die Ereignisse der folgenden Tage entwickeln sich völlig unvorhersehbar: das Dorf wird von einem Jahrhundertunwetter heimgesucht und der als vermisst geltende kleine Junge gerät bald schon in den Hintergrund ob drängenderer Nöte. Doch ein Mord mit einer Leiche muss irgendwann aufgeklärt werden.

    Pierre Lemaitre gliedert seinen Roman in drei Zeitabschnitte, die einen völlig verschiedenen Fokus haben. Im ersten erleben wir den jungen Antoine, der eine unsägliche Tat begeht und damit alleine zurechtkommen muss. Seine Gewissensbisse, die Ängste und Befürchtungen muss er alleine durchstehen. Er hat nicht gemordet, weil er es wollte, es war letztlich ein Unfall, aber das Ergebnis ist dasselbe: er ist verantwortlich für den Tod von Rémi. Auch wenn er im Laufe der Jahre gelernt hat, mit der Tat zu leben, so kann er doch nie die Schuld ablegen, die er trägt. Zwölf Jahre später kehrt er in sein Heimatdorf zurück, just in dem Moment, als die Leiche schließlich doch noch gefunden wird. Nach so langer Zeit beschleicht ihn wieder die Furcht entdeckt zu werden, doch was mehr als ein Jahrzehnt gutgegangen ist, kann auch dieses Mal in seine Hände spielen. Ein kleiner Fehltritt jedoch und wir erleben Antoine im dritten Abschnitt, nur wenige Jahre später, für seine Tat büßen. Anders als vermutet, aber dafür auch nicht nur 15 Jahre, sondern lebenslänglich.

    Diese unerwarteten Wendungen und fast bösartigen Entscheidungen Schicksals lassen Lemaitres Roman einen außergewöhnlichen Reiz ausströmen. Man wartet auf die Entdeckung, doch der Autor hat für den Leser etwas ganz Anderes geplant. Selten kann ein Roman derart überraschen und ein völlig unvorhersehbares Ende bieten.

    Doch es ist nicht nur diese frappierende Wende, die überzeugt. Daneben spielt der Autor auch mit den Fragen des Schicksals und den typischen Roman-Versatzstücken. Kurz nach dem Verschwinden des Jungen versammelt sich die Gemeinde zum Gottesdienst in der örtlichen Kirche. Wo sonst Trost gespendet werden soll, wird für Antoine der Ort zum Zentrum der Qual. Es ist dem Dorf kein Messias geboren, nein, ein geliebter Junge ist ihm genommen worden. Es folgt, geradezu grotesk, die göttliche Heimsuchung durch Flut und Unwetter. Doch wieder bleibt der Täter verschont, die Unschuldigen tragen die Hauptlast der göttlichen Macht. Immer wieder lässt Lemaitre seinen Protagonisten durch die Hölle gehen und wenn auch nicht gestärkt, doch neuen Mutes wieder herauskommen. Und als er die Hand schon am rettenden Ankers spürt, der ihn für immer aus der Gefahrenzone bringen soll, schlägt die Fügung doch noch zu.

    Auch die Figurenzeichnung ist überzeugend gelungen. Antoine ist vielschichtig in seinem Hadern mit der Tat und glaubwürdig für sein Alter dargestellt. Auch die anderen Figuren haben interessante und eigenwillige Züge, die sie lebendig und individuell wirken lassen.

    Ein in sich stimmiger, recht kurzer Roman, der Züge eines Kriminalromans hat und mit einer cleveren Handlung überzeugen kann.

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