"Eine kurze Rede verscholl [...] im Winde." Rituale als Zeichen des Zerfalls in Goethes "Die Wahlverwandtschaften" (PDF)
Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Allgemeines, Note: 1,7, FernUniversität Hagen (Institut für neuere deutsche Literaturwissenschaft und Medientheorie), Sprache: Deutsch, Abstract: Goethes Roman "Die Wahlverwandtschaften"...
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Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Allgemeines, Note: 1,7, FernUniversität Hagen (Institut für neuere deutsche Literaturwissenschaft und Medientheorie), Sprache: Deutsch, Abstract: Goethes Roman "Die Wahlverwandtschaften" scheint auf den ersten Blick der Welt und der Weltgeschichte entrückt zu sein: es wird weder der Ort der Handlung benannt noch eine Angabe zur Zeit gemacht, die über eine Jahreszeit hinausgeht. Das Schloss und das Landgut bilden ihre eigene kleine Welt, die an ihren Grenzen beinahe hermetisch verriegelt ist und selbst wenn Eduard in den Krieg zieht, so kommt das nur zur Sprache, soweit es die Welt im Schloss durch seine Abwesenheit betrifft; in welchem Krieg er war, auf wessen Seite er kämpfte, wie der Krieg ausging, davon wird nichts berichtet.
Bei einer genaueren Betrachtung des Werkes zeigt sich jedoch, dass die Protagonisten trotz des offenkundigen Versuchs der Abschottung von der Weltgeschichte von dieser eingeholt werden; die Umbrüche, die Goethe in der Entstehungszeit dieses Werkes selbst miterlebte, sind auch - versteckt - in den Roman eingearbeitet. Unter anderem schildert Goethe detailliert verschiedene Rituale. Allerdings werden bei weitem nicht alle potentiellen Anlässe für die Gestaltung von Ritualen auch dafür genutzt (z. B. Weihnachten, die Beerdigung des Kindes), so dass man davon ausgehen kann, dass Goethe mit der ausführlichen Beschreibung bestimmter Rituale auch eine bestimmte Intention verband. Die Arbeitshypothese, die im Laufe dieser Hausarbeit überprüft werden soll, lautet also im Anschluss an David E. Wellbery, der die "Wahlverwandtschaften" als eine Darstellung des "Zusammenbruch[s] des Symbolischen" interpretiert, wie folgt:
Die Rituale in den "Wahlverwandtschaften" sind ein Zeichen für den allmählichen Zerfall der bestehenden Gesellschaftsordnung; so wie die Rituale immer mehr fehlgehen, funktioniert auch die gesellschaftliche Ordnung immer weniger, was anhand der vier Protagonisten beispielhaft dargestellt wird.
Zur theoretischen Fundierung dieser These zeigt das erste Kapitel zunächst einen Einblick in die moderne Ritualwissenschaft, dem sich eine genaue Beschäftigung mit Goethes Roman anschließt: Nach einem Exkurs in die historischen Umstände der Entstehungszeit werden die Erkenntnisse aus der Ritualwissenschaft auf die Rituale in den "Wahlverwandtschaften" übertragen, so dass schließlich gezeigt werden kann, inwiefern die geschilderten Rituale als symptomatisch für den Verlauf der Handlung interpretiert werden können.
Bei einer genaueren Betrachtung des Werkes zeigt sich jedoch, dass die Protagonisten trotz des offenkundigen Versuchs der Abschottung von der Weltgeschichte von dieser eingeholt werden; die Umbrüche, die Goethe in der Entstehungszeit dieses Werkes selbst miterlebte, sind auch - versteckt - in den Roman eingearbeitet. Unter anderem schildert Goethe detailliert verschiedene Rituale. Allerdings werden bei weitem nicht alle potentiellen Anlässe für die Gestaltung von Ritualen auch dafür genutzt (z. B. Weihnachten, die Beerdigung des Kindes), so dass man davon ausgehen kann, dass Goethe mit der ausführlichen Beschreibung bestimmter Rituale auch eine bestimmte Intention verband. Die Arbeitshypothese, die im Laufe dieser Hausarbeit überprüft werden soll, lautet also im Anschluss an David E. Wellbery, der die "Wahlverwandtschaften" als eine Darstellung des "Zusammenbruch[s] des Symbolischen" interpretiert, wie folgt:
Die Rituale in den "Wahlverwandtschaften" sind ein Zeichen für den allmählichen Zerfall der bestehenden Gesellschaftsordnung; so wie die Rituale immer mehr fehlgehen, funktioniert auch die gesellschaftliche Ordnung immer weniger, was anhand der vier Protagonisten beispielhaft dargestellt wird.
Zur theoretischen Fundierung dieser These zeigt das erste Kapitel zunächst einen Einblick in die moderne Ritualwissenschaft, dem sich eine genaue Beschäftigung mit Goethes Roman anschließt: Nach einem Exkurs in die historischen Umstände der Entstehungszeit werden die Erkenntnisse aus der Ritualwissenschaft auf die Rituale in den "Wahlverwandtschaften" übertragen, so dass schließlich gezeigt werden kann, inwiefern die geschilderten Rituale als symptomatisch für den Verlauf der Handlung interpretiert werden können.
Bibliographische Angaben
- Autor: Clarissa Grygier
- 2018, 18 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3668827966
- ISBN-13: 9783668827967
- Erscheinungsdatum: 05.11.2018
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 0.53 MB
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