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Epidemie (ePub)

 
 
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Kommentare zu "Epidemie"
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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lyca, 01.03.2017

    Als Buch bewertet

    Der charismatische Ministerpräsident Johan Svärd hat vor den anstehenden Wahlen mit seiner Gesundheitspartei nur ein Ziel, Schweden soll das schlankste Land Europas werden. Er hat dem Land versprochen, dass es gesünder und dünner wird und um dieses Versprechen einhalten zu können lässt er nichts unversucht und greift zu immer schlimmeren Maßnahmen. Bald reichen ihm schon die ganzen vorhandenen Auflagen nicht, es muss schneller gehen, die Fettepidemie in seinem Land muss mit allen Mitteln bekämpft werden.


    Unglaublich, dass dieser Roman ein Debüt ist, die Autorin hat mich regelrecht sprachlos zurückgelassen. Ein absolutes Lesehighlight und gehört jetzt schon zu meinen Lieblingsbüchern.
    Ein Roman, der aus verschiedenen Perspektiven die Grausamkeiten erzählt, die die Gesundheitspartei sich ausdenkt und immer wieder umsetzt ohne, dass irgendjemand etwas dagegen unternimmt. Die Gesellschaft wird manipuliert, es scheint als hätte man sie einer Gehirnwäsche unterzogen, wie die Verrückten feiern sie Johan, ihren gutaussehenden Ministerpräsidenten, der es schafft jeden um den Finger zu wickeln.
    Für viele besteht das Leben nur noch aus Kalorienzählen, überall sind Fitnessstudios, es wird nicht davor zurückgeschreckt selbst Normalgewichtigen Diätpräparate zu verabreichen oder gar Baby's und Kinder einer Operation zu unterziehen. Alles für die Gesundheit, wer's glaubt.
    Es ist unfassbar wie real der Inhalt wirkt, oftmals musste ich das Buch kurz schließen und durchatmen, weil es so unglaublich menschenverachtend ist was hier dargestellt ist und gerade deswegen kommt man nicht umhin Assoziationen zu der Hitler Zeit oder selbst zu Trump zu ziehen. Kann es wirklich so weit kommen fragt man sich und die Antwort ist eindeutig ja, zuzutrauen wäre es. Das was hier beschrieben wird richtet sich zwar gegen die Übergewichtigen aber man könnte sie ganz leicht durch eine andere diskriminierte Gruppe von Menschen ersetzen. Es zeigt auf wie wichtig es ist nicht allem Gesagten zu vertrauen, dass man nicht einfach jemandem folgen sollte nur weil es der leichtere Weg ist. Lasst nicht andere für euch denken. Keiner sollte aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden nur weil er kinem perfekten Idealbild entspricht.
    Die Erzählweise ist brisant, die Autorin beschönigt nichts und dadurch, dass man direkt mitten im Geschehen ist bekommt man einen ziemlich guten Einblick in Schwedens Entwicklung nach nur drei Jahren Amtszeit der Gesundheitspartei. Und wenn man denkt, dass es ja eigentlich kaum schlimmer kommen könnte, geschieht genau das.
    Mit diesem Roman habe ich alle Emotionen durchgelebt, ich war mich am aufregen, den Tränen nahe, geschockt und fassungslos und einfach nur von tiefer Trauer ergriffen. Dieses Buch ist aufrüttelnd, meisterhaft geschrieben und behandelt ein brisantes Thema. Ich wünschte mir, dass es so viele Menschen wie nur möglich lesen würden. Es ist keine leichte Kost und dennoch ist die dahinter stehende Message immens wichtig.
    Die Charaktere sind unglaublich gut ausgearbeitet und bis auf Svärd habe ich sie alle nur zu gerne begleitet. Im Gegensatz zu anderen Büchern freut man sich hier auf die Perspektivwechsel, weil man dadurch viel mehr mitbekommt, erlebt und es einfach nötig ist um sich ein besseres Bild machen zu können. Einige Charaktere habe ich wirklich ins Herz geschlossen.
    Man muss dieses Buch selber lesen um auch nur ansatzweise verstehen zu können wie ich mich beim Lesen gefühlt habe. So realitätsnah und erschütternd, einfach nur unglaublich.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    H. N., 20.02.2017

    Als Buch bewertet

    Seit fast vier Jahren ist in Schweden die Gesundheitspartei an der Macht, präsentiert durch den charismatischen und relativ jungen Ministerpräsident Johan Svärd. Svärd hat seinem Volk versprochen, es gesünder und schlanker zu machen, und er hält sein Versprechen mit grausamer Konsequenz. Die Schweden bekommen Auflagen: Sie müssen unter einem bestimmten FMQ (Fett-Muskel-Quotient). Wer übergewichtig ist, wird ausgegrenzt, verliert seinen Job, dann sogar seine Wohnung (fettfreies Wohnen wird propagiert). Helen liegt über diesem Ideal-FMQ und sie erträgt die Diskriminierungen nicht mehr länger. Zusammen mit ihrer Tochter Molly versteckt sie sich irgendwo auf dem Land, wo sie Landon, einen netten Kerl, kennenlernt. Auch er weiß, dass sein Job in Gefahr ist und er hat mehr oder weniger zusehen müssen, wie sich seine Ex-Freundin zu Tode hungerte, völlig dem Schlankheitswahn verfallen. Helen verweigert sich diesem Wahn und wie viele andere auch wird sie eines Nachts in SS-Manier verschleppt und in ein so genanntes Fat Camp transportiert - und wer jetzt bei der Erwähnung der SS eine böse Ahnung bekommt, der liegt auch mit dem Fat Camp ganz richtig.

    Dieses Buch ... hat mich überrumpelt. Die Banalität der Boshaftigkeit entwickelte sich schleichend, aber unaufhaltsam, sehr, sehr gekonnt von der Autorin umgesetzt. Dachte ich in der ersten Zeit noch "Na ja, jetzt habt euch nicht so", riss es mich wie eine Springflut unvermittelt aus meinem warmen Lesekokon, katapultierte mich in eine extrem glaubhafte, authentische, grausame Dystopie, die leider, leider, leider (!) überhaupt nicht an den Haaren herbeigezogen wirkte. Ich wünschte, es wäre so, aber das Schlimme ist: Genau so, ob jetzt mit Übergewicht oder Juden oder Leuten mit langen Nasen - genau so kann es immer und überall passieren. Und wir werden es alle nicht glauben wollen, weil man auch nach all den historischen Tatsachen, die man weiß und lernt, immer noch nicht fassen kann, wozu Menschen in der Lage sind, sich gegenseitig anzutun. Wir werden den Kopf schütteln, sagen "Das gibt's doch nicht", und uns umdrehen oder wegsehen, wenn etwas passiert, dass diese Aussage als falsch entlarvt. Genau deshalb sollte dieses Buch in der Schule gelesen werden, denn seine Eindringlichkeit erschüttert die moralischen Grundfesten, unseren Glauben an das Gute im Menschen und macht dafür Platz zum Denken, zum Reflektieren, vielleicht sogar zum Aufstehen im Angesicht einer Ungerechtigkeit. Über welches Buch kann man schon so ein Fazit ziehen?

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