EREC - Analyse arthurischer Erzählschlüsse: Vergleich der Romanschlüsse von Hartmann von Aues "Erec" und Chrétien de Troyes "Erec et Enide" (ePub)
Analyse arthurischer Erzählschlüsse: Vergleich der Romanschlüsse von Hartmann von Aues 'Erec' und Chrétien de Troyes 'Erec et Enide'
Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2, Université de Fribourg - Universität Freiburg (Schweiz) (Mediävistisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Mit Chrétiens "Erec et Enide"...
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Produktinformationen zu „EREC - Analyse arthurischer Erzählschlüsse: Vergleich der Romanschlüsse von Hartmann von Aues "Erec" und Chrétien de Troyes "Erec et Enide" (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2, Université de Fribourg - Universität Freiburg (Schweiz) (Mediävistisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Mit Chrétiens "Erec et Enide" (ca. 1170) hat alles
begonnen, einige Jahre später hat Hartmann seinen deutschen "Erec" (zwischen 1180 und
1190) geschrieben. Auch wenn die Story dieselbe ist, ging Hartmann über die reine Adaption
der Vorlage hinaus. Die Gattung des Romans stand mitten in ihrer Entwicklung.
Darin sehe ich die Stärken einer komparatistischen Arbeit, wie ich sie hier schreibe: Gerade
der Vergleich verwandter Texte aus verschiedenen Zeiten und verschiedenen Kulturkreisen
öffnet Einblicke in die Evolution der Literatur. Zudem ist es spannend Phänomene dieser
Entwicklung dann zu beobachten, wenn literarische Strukturen noch neu und ungefestigt,
gattungsspezifische Normen noch nicht vorhanden oder recht biegsam sind. Wo scheint
diese Gelegenheit besser, als im Vergleich von Chrétiens und Hartmanns Arbeiten, die im
Begriffe sind, die neuen Massstäbe des Romans zu setzen?
In meiner Arbeit richte ich meine Sinne auf die Schlüsse der beiden Romane. In
Übereinstimmung mit Ruberg scheint mir, dass die beiden Schlusspartien, wenn auch nicht
die "hWichtigkeit letzter DingeV", so doch "analog zum Werkeingang - einen besonders
komplexen Part [bilden] , da sie zu verdeutlichen haben, hwohin ein Werk führtV"1. So
auch in den beiden Erec-Dichtungen: Bildet der Schluss doch zweifellos das Finale für
vorhergegangene "aventiuren". Belohnung für überstandene Mühen und vollführte
Bewährung stehen dabei im Vordergrund. Das abschliessende Happy-End nach erfolgreicher
Bewährung gehört unweigerlich dazu, wollen die beiden Autoren ihre didaktischen
Anschauungen dem höfischen Publikum weiterhin erfolgreich vermitteln. Unter dieser
Betrachtung scheint es, als hätten Hartmann und Chrétien nicht nur den Roman geschaffen,
sondern zudem Ansätze zur wichtigen Form des Entwicklungsromans geliefert.
Vorgehen werde ich hauptsächlich textanalytisch. Im Umfang dieser Arbeit masse ich es mir
nicht an, dahinter steckende Ideologie und Geschichte aufzuarbeiten, geschweige denn,
sprachwissenschaftliche Exkursionen zu führen. Schwerpunkt der Arbeit bilden die drei
Figuren Erec, Enite/Enide und Artus. Wie sie dargestellt sind, wie sie handeln und in
welcher Beziehung sie zueinander stehen, auf diese Fragen versuche ich Antworten zu
finden. Dabei wird eines jedoch schnell klar: Dass Chrétien und Hartmann ihren Figuren
recht verschiedene Konzeptionen zugrunde legen.
1 Ruberg (1995), S. 69.
begonnen, einige Jahre später hat Hartmann seinen deutschen "Erec" (zwischen 1180 und
1190) geschrieben. Auch wenn die Story dieselbe ist, ging Hartmann über die reine Adaption
der Vorlage hinaus. Die Gattung des Romans stand mitten in ihrer Entwicklung.
Darin sehe ich die Stärken einer komparatistischen Arbeit, wie ich sie hier schreibe: Gerade
der Vergleich verwandter Texte aus verschiedenen Zeiten und verschiedenen Kulturkreisen
öffnet Einblicke in die Evolution der Literatur. Zudem ist es spannend Phänomene dieser
Entwicklung dann zu beobachten, wenn literarische Strukturen noch neu und ungefestigt,
gattungsspezifische Normen noch nicht vorhanden oder recht biegsam sind. Wo scheint
diese Gelegenheit besser, als im Vergleich von Chrétiens und Hartmanns Arbeiten, die im
Begriffe sind, die neuen Massstäbe des Romans zu setzen?
In meiner Arbeit richte ich meine Sinne auf die Schlüsse der beiden Romane. In
Übereinstimmung mit Ruberg scheint mir, dass die beiden Schlusspartien, wenn auch nicht
die "hWichtigkeit letzter DingeV", so doch "analog zum Werkeingang - einen besonders
komplexen Part [bilden] , da sie zu verdeutlichen haben, hwohin ein Werk führtV"1. So
auch in den beiden Erec-Dichtungen: Bildet der Schluss doch zweifellos das Finale für
vorhergegangene "aventiuren". Belohnung für überstandene Mühen und vollführte
Bewährung stehen dabei im Vordergrund. Das abschliessende Happy-End nach erfolgreicher
Bewährung gehört unweigerlich dazu, wollen die beiden Autoren ihre didaktischen
Anschauungen dem höfischen Publikum weiterhin erfolgreich vermitteln. Unter dieser
Betrachtung scheint es, als hätten Hartmann und Chrétien nicht nur den Roman geschaffen,
sondern zudem Ansätze zur wichtigen Form des Entwicklungsromans geliefert.
Vorgehen werde ich hauptsächlich textanalytisch. Im Umfang dieser Arbeit masse ich es mir
nicht an, dahinter steckende Ideologie und Geschichte aufzuarbeiten, geschweige denn,
sprachwissenschaftliche Exkursionen zu führen. Schwerpunkt der Arbeit bilden die drei
Figuren Erec, Enite/Enide und Artus. Wie sie dargestellt sind, wie sie handeln und in
welcher Beziehung sie zueinander stehen, auf diese Fragen versuche ich Antworten zu
finden. Dabei wird eines jedoch schnell klar: Dass Chrétien und Hartmann ihren Figuren
recht verschiedene Konzeptionen zugrunde legen.
1 Ruberg (1995), S. 69.
Bibliographische Angaben
- Autor: Markus Züger
- 2004, 1. Auflage, 17 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638269426
- ISBN-13: 9783638269421
- Erscheinungsdatum: 19.04.2004
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Größe: 0.65 MB
- Ohne Kopierschutz
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