Foucaults Machtanalytik und Soziale Arbeit / Perspektiven kritischer Sozialer Arbeit (PDF)
Eine kritische Einführung und Bestandsaufnahme
Ziel des Lehrbuchs ist es, das aufklärerische Potential der Machtanalytik Michel Foucaults für eine kritische Theorie und Praxis Sozialer Arbeit zu erschließen und erstmals in einen Zusammenhang mit den aktuellen Diskussionen zur sozialen Ausschließung zu...
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Produktinformationen zu „Foucaults Machtanalytik und Soziale Arbeit / Perspektiven kritischer Sozialer Arbeit (PDF)“
Ziel des Lehrbuchs ist es, das aufklärerische Potential der Machtanalytik Michel Foucaults für eine kritische Theorie und Praxis Sozialer Arbeit zu erschließen und erstmals in einen Zusammenhang mit den aktuellen Diskussionen zur sozialen Ausschließung zu stellen. Foucaults Analysen werden einer kritischen Prüfung unterzogen: Stärken und Grenzen seiner Zugänge werden herausgearbeitet. Gleichzeitig geht es aber auch um den "ganzen" Foucault, d.h. um Brüche und Widersprüche, die sich aus der Beschäftigung mit seinen Analysen ergeben. In dieser Hinsicht verfolgt das Buch einen zweifachen Anspruch: Studierenden der Sozialen Arbeit wird ein Zugang zum Denken Foucaults in seiner Relevanz für die Soziale Arbeit eröffnet. Darüber hinaus wird ein substanzieller Beitrag zur Theorieentwicklung der Sozialen Arbeit geleistet.
Lese-Probe zu „Foucaults Machtanalytik und Soziale Arbeit / Perspektiven kritischer Sozialer Arbeit (PDF)“
Petra Gehring Sprengkraft von Archivarbeit - oder: Was ist so reizvoll an Foucault? (S. 15) Ich bin ein Experimentator und kein Theoretiker. Michel Foucault
Um die Texte Foucaults herrscht keine Ruhe. Weder sind sie vergessen, noch sind sie als verstanden abgelegt. Stichworte und Überlegungen Foucaults gehören ihrer Entstehungszeit nach zum Theoriebestand der 1960er bis 1980er Jahre. Mehrere Bücher Die Ordnung der Dinge, Überwachen und Strafen, Der Wille zum Wissen (Foucault 1974, Foucault 1976, Foucault 1983) sind gleichwohl schnell so etwas wie Klassiker geworden.
Man liest sie im Studium, man arbeitet mit ihnen in fast allen sozial- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen, und man findet sie auch außerhalb der Wissenschaft überwältigend oft erwähnt oder zitiert.
Gleichwohl: Es gibt keine Foucault-Schule, keine eindeutige Schublade, in die Foucault gehören würde, und keinen eigenen Ismus, der sich auf die Foucault- Förmigkeit eines Denkens bezieht. Das Werk liegt seit mehr als zwei Jahrzehnten vor, aber es ist nicht ausgelesen. Es fesselt noch - während überdies sein Umfang durch die schriftliche Herausgabe der Vorlesungen kontinuierlich wächst. Was ist so reizvoll an Foucault?
Ich möchte diese Frage aufteilen und in drei Schritten beantworten. Das ist zum einen die Ebene der Theorieinhalte selbst: Für welche Thesen steht dieser Theoretiker, was sagt die Foucaultsche Theorie? Dann ist da zweitens die von Foucault ausdrücklich als Archivarbeit charakterisierte Methode: Wie arbeitet Foucault eigentlich?
Und schließlich ist da die Beobachtung, dass bis heute und vielleicht sogar in steigendem Maße verschiedene Disziplinen - nicht nur Universitätswissenschaften, sondern auch praktische Disziplinen wie die Soziale Arbeit - Foucaults Denken brisant und wichtig finden.
Dafür mag es auf der Ebene der Inhalte wie auf der Ebene des methodischen Vorgehens Gründe geben. Daher eine dritte Frage: Wie wirkt Foucaults Theoriearbeit und
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worin liegt ihre eigentümliche Kraft? Im Folgenden werde ich also (1.) einige wichtige Punkte des Foucaultschen Ansatzes und Gesamtwerks vorstellen, ich nenne sie Thesenkomplexe und ordne sie systematisch, also quer durch zentrale Werke hindurch und nicht gemäß einer Chronologie, (2.) werde ich Foucaults Methoden oder vielleicht vorsichtiger: seine Verfahrensweisen skizzieren mit einem besonderen Blick auf den engen Zusammenhang zwischen dem Was und dem Wie, (3.) stelle ich einige Vermutungen zur Diskussion, sie betreffen die Sprengkraft der Foucaultschen Texte und den spezifischen Reiz seiner theoriepraktischen Verfahrensweisen.1 Was sagt Foucault?
1.1 Erster Thesenkomplex: Ausschließung, Einsperrung, Normalisierung
Michel Foucault wurde in Frankreich wie auch in Deutschland in den 1960er Jahren zunächst mit zwei eng aufeinanderfolgenden, materialreichen Untersuchungen zur Psychiatrie- und Medizingeschichte als Psychiatrie-Kritiker bekannt: Durch eine groß angelegte historische Untersuchung über die Geschichte des Wahnsinns von 1961, in deutscher Sprache in gekürzter Form erschienen unter dem Titel Wahnsinn und Gesellschaft, und durch das Buch Die Geburt der Klinik von 1963 mit dem Untertitel: Eine Archäologie des wie Foucault dann zeigen wird: anatomischen ärztlichen Blicks (Foucault 1969, Foucault 1988).
Parallel erschienen eine Anzahl zunächst weniger beachteter Aufsätze zu literarischen Texten von Bataille, Blanchot, Roussel, die sich durchaus unter einem ähnlichen Blickwinkel lesen lassen. Zu diesem Thema soll ein kurzer Hinweis genügen, es wäre ein Gegenstand für sich: Auch Foucaults Schriften zur Literatur thematisieren die Grenzen der Vernunft, die Grenzen des Normalen und allgemeiner: die Normalisierung von Erfahrung und die Frage danach, inwieweit es einem radikalen literarischen Schreiben gelingen kann, an diese Grenzen zu rühren (vgl. Foucault 2001, Foucault 2002).
1.1 Erster Thesenkomplex: Ausschließung, Einsperrung, Normalisierung
Michel Foucault wurde in Frankreich wie auch in Deutschland in den 1960er Jahren zunächst mit zwei eng aufeinanderfolgenden, materialreichen Untersuchungen zur Psychiatrie- und Medizingeschichte als Psychiatrie-Kritiker bekannt: Durch eine groß angelegte historische Untersuchung über die Geschichte des Wahnsinns von 1961, in deutscher Sprache in gekürzter Form erschienen unter dem Titel Wahnsinn und Gesellschaft, und durch das Buch Die Geburt der Klinik von 1963 mit dem Untertitel: Eine Archäologie des wie Foucault dann zeigen wird: anatomischen ärztlichen Blicks (Foucault 1969, Foucault 1988).
Parallel erschienen eine Anzahl zunächst weniger beachteter Aufsätze zu literarischen Texten von Bataille, Blanchot, Roussel, die sich durchaus unter einem ähnlichen Blickwinkel lesen lassen. Zu diesem Thema soll ein kurzer Hinweis genügen, es wäre ein Gegenstand für sich: Auch Foucaults Schriften zur Literatur thematisieren die Grenzen der Vernunft, die Grenzen des Normalen und allgemeiner: die Normalisierung von Erfahrung und die Frage danach, inwieweit es einem radikalen literarischen Schreiben gelingen kann, an diese Grenzen zu rühren (vgl. Foucault 2001, Foucault 2002).
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Autoren-Porträt
Dr.phil. Roland Anhorn ist Professor für Soziale Arbeit an der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt.Dr.rer.pol. Frank Bettinger ist Professor für Sozialpädagogik an der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt.
Dr.phil. Johannes Stehr ist Professor für Soziologie an der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt.
Bibliographische Angaben
- 2008, 2007, 367 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Roland Anhorn, Frank Bettinger, Johannes Stehr
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531907107
- ISBN-13: 9783531907109
- Erscheinungsdatum: 24.01.2008
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 2.23 MB
- Ohne Kopierschutz
- Vorlesefunktion
Pressezitat
"Die AutorInnen und Herausgeber verstehen es sehr gut, sowohl die 'Wissenden' als auch die 'Neulinge' Foucaultscher Theorie in ihren Artikeln anzusprechen und auf eine spannende Reise durch die Foucaultsche Machtanalytik und ihrer Bedeutung für die Soziale Arbeit mitzunehmen [...]." ZfE - Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 02/2008
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