Fragebogen / Studienskripten zur Soziologie (PDF)
Ein Arbeitsbuch
Dieses Buch ist ein "Praxisbuch" im wahrsten Sinne des Wortes. Es soll Forscherinnen und Forschern, die sich bei ihrer empirischen Forschungsarbeit sozialwissenschaftlicher Befragungen bedienen wollen, Hilfestellung geben bei der Entwicklung ihrer...
sofort als Download lieferbar
eBook (pdf)
10.27 €
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenloser tolino webreader
Produktdetails
Produktinformationen zu „Fragebogen / Studienskripten zur Soziologie (PDF)“
Dieses Buch ist ein "Praxisbuch" im wahrsten Sinne des Wortes. Es soll Forscherinnen und Forschern, die sich bei ihrer empirischen Forschungsarbeit sozialwissenschaftlicher Befragungen bedienen wollen, Hilfestellung geben bei der Entwicklung ihrer Fragebogen, ganz konkret und im Detail. In dem Buch wird Fragebogenberatung simuliert, wie sie der Autor viele Jahre lang am Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen (ZUMA) in Mannheim durchgeführt hat, sehr praktisch und so geschrieben, dass die Leserinnen und Leser damit arbeiten können, wenn sie einen Fragebogen entwickeln, mit vielen Beispielen, wie man etwas falsch und wie man es richtig machen kann. Nach einer kurzen Einführung in die kognitionspsychologischen und kommunikativen Grundlagen der Befragung werden eine Vielzahl methodischer Aspekte eines Fragebogens abgearbeitet, von Arten von Fragen, Arten von Skalen und der Formulierung von Fragebogenfragen bis hin zu einer guten Titelseite, zu Befragungshilfen und zum Layout von Fragebogen, alles illustriert durch Beispiele aus der Umfragepraxis.
Lese-Probe zu „Fragebogen / Studienskripten zur Soziologie (PDF)“
2. Kognitionspsychologische und kommunikative Grundlagen der Befragung (S. 17) Eigentlich ist es ganz einfach mit der Fragebogenkonstruktion: Nicht der Interviewer, der Fragebogen muss schlau sein! Diese Aussage ist das muss man angesichts der raschen Entwicklung der empirischen Sozialforschung einfach so sagen uralt (Schmidtchen 1962: 9), und wenn man sich nur daran hielte, wäre alles ganz leicht.
Dieses Fragebogenbuch hätte nicht geschrieben werden müssen, und Sie hätten es auch nicht gebraucht, um Ihren Fragebogen zu entwickeln. Nur: Wir wissen natürlich nicht so recht, was denn ein schlauer Fragebogen eigentlich ist. Gehen wir also anders herum vor und fragen danach, welche Überlegungen der Entwicklung eines Fragebogens zu Grunde liegen müssen, damit aus einem Fragebogen ein schlauer Fragebogen wird. Denken wir dabei an die Person, die letztendlich mit dem Fragebogen zurechtkommen muss, also an die Befragungsperson.
Personen, die an einer Befragung teilnehmen, haben (vgl. Strack und Martin 1987, sehr gut dargestellt auch in Sudman u.a. 1996, Kapitel 3) mehrere Aufgaben zu lösen.
Sie müssen
1. die gestellte Frage verstehen,
2. relevante Informationen zum Beantworten aus dem Gedächtnis abrufen,
3. auf der Basis dieser Informationen ein Urteil bilden,
4. dieses Urteil gegebenenfalls in ein Antwortformat einpassen und
5. ihr privates Urteil vor Weitergabe an den Interviewer bzw. den Fragebogen gegebenenfalls editieren.
Von Punkt 5 abgesehen (bei einigen Befragungsmodi gibt es halt Interviewer, bei anderen nicht) sind diese Prozesse zunächst einmal völlig unabhängig davon, ob Sie eine persönlich-mündliche Befragung, eine telefonische oder eine schriftliche Befragung planen.
Einer guten Frage ist es bei ihrer Entwicklung zunächst einmal hinreichend egal, in welchem Befragungsmodus sie später zum Einsatz kommen soll. Die genannten Prozesse sind grundlegender Natur und gelten für die Beantwortung von
... mehr
Fragen im Allgemeinen. Das sollten wir uns näher ansehen. Beginnen wir mit dem Frageverständnis.
2.1 Die gestellte Frage verstehen
Mit die gestellte Frage verstehen ist nicht gemeint, ob der Interviewer laut und deutlich spricht oder ob die Befragungsperson konzentriert zuhört. Das ist natürlich auch wichtig, kann hier aber vernachlässigt werden. Es geht hier nicht um das Verstehen, sondern um das Verständnis einer Frage.
Wenn wir eine Frage stellen, stellt sich damit auch zugleich für uns eine Frage, nämlich: Werden die Befragungspersonen die Frage so verstehen, wie wir wollen, dass sie sie verstehen? Verstehen die Befragungspersonen die Frage so, wie es vom Forscher oder der Forscherin intendiert ist? Nur wenn dies der Fall ist, haben wir eine erste entscheidende Klippe umschifft.
Verständnis hat aus der Sicht der Befragungsperson dabei zwei Dimensionen:
1. Semantisches Verständnis: Was soll eine Frage oder ein Begriff in einer Frage heißen? und
2. Pragmatisches Verständnis: Was will der Forscher oder der ihn repräsentierende Interviewer eigentlich wissen?
Dazu bedarf es einiger Erläuterungen und einiger Beispiele. Beginnen wir mit dem semantischen Verständnis.
2.1.1 Semantisches Verständnis
Beim semantischen Verständnis muss sich die Befragungsperson darüber klar werden, was eine Frage, eine Formulierung oder ein Begriff in einer Frage ei-gentlich heißen soll. Was ist gemeint, wenn in einer Frage der Begriff Familie auftaucht? Die Herkunftsfamilie, die eigene Familie, die Kernfamilie, die erweiterte Familie, oder was? Probleme mit dem semantischen Verständnis treten bei Befragungspersonen auf, wenn Begriffe in Fragen unbekannt sind: In welchem Alter beginnt Ihrer Meinung nach bei Männern die Andropause?
2.1 Die gestellte Frage verstehen
Mit die gestellte Frage verstehen ist nicht gemeint, ob der Interviewer laut und deutlich spricht oder ob die Befragungsperson konzentriert zuhört. Das ist natürlich auch wichtig, kann hier aber vernachlässigt werden. Es geht hier nicht um das Verstehen, sondern um das Verständnis einer Frage.
Wenn wir eine Frage stellen, stellt sich damit auch zugleich für uns eine Frage, nämlich: Werden die Befragungspersonen die Frage so verstehen, wie wir wollen, dass sie sie verstehen? Verstehen die Befragungspersonen die Frage so, wie es vom Forscher oder der Forscherin intendiert ist? Nur wenn dies der Fall ist, haben wir eine erste entscheidende Klippe umschifft.
Verständnis hat aus der Sicht der Befragungsperson dabei zwei Dimensionen:
1. Semantisches Verständnis: Was soll eine Frage oder ein Begriff in einer Frage heißen? und
2. Pragmatisches Verständnis: Was will der Forscher oder der ihn repräsentierende Interviewer eigentlich wissen?
Dazu bedarf es einiger Erläuterungen und einiger Beispiele. Beginnen wir mit dem semantischen Verständnis.
2.1.1 Semantisches Verständnis
Beim semantischen Verständnis muss sich die Befragungsperson darüber klar werden, was eine Frage, eine Formulierung oder ein Begriff in einer Frage ei-gentlich heißen soll. Was ist gemeint, wenn in einer Frage der Begriff Familie auftaucht? Die Herkunftsfamilie, die eigene Familie, die Kernfamilie, die erweiterte Familie, oder was? Probleme mit dem semantischen Verständnis treten bei Befragungspersonen auf, wenn Begriffe in Fragen unbekannt sind: In welchem Alter beginnt Ihrer Meinung nach bei Männern die Andropause?
... weniger
Autoren-Porträt von Rolf Porst
Rolf Porst ist wissenschaftlicher Mitarbeiter bei GESIS-ZUMA in Mannheim und dort für alle Fragen der Datenerhebung in der empirischen Sozialforschung zuständig. Nach mehr als 20 Jahren Tätigkeit in der Fragebogen- und Projektberatung, liegt sein Schwerpunkt jetzt in der Entwicklung kognitiver Pretestverfahren.
Bibliographische Angaben
- Autor: Rolf Porst
- 2008, 2008, 195 Seiten, Deutsch
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531908979
- ISBN-13: 9783531908977
- Erscheinungsdatum: 28.05.2008
Abhängig von Bildschirmgröße und eingestellter Schriftgröße kann die Seitenzahl auf Ihrem Lesegerät variieren.
eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 8.36 MB
- Ohne Kopierschutz
- Vorlesefunktion
Pressezitat
"Wird das Buch insgesamt betrachtet, so legt Porst ein sehr praxisorientiertes Buch vor, in dem er sehr detaillierte Hinweise für die Konstruktion eines Fragebogens gibt. Er wendet sich sprachlich direkt an den Leser, indem er die persönliche Anrede und viele umgangssprachliche Formulierungen wählt. Dieser Schreibstil ist zwar eher ungewöhnlich, aber in einem 'Praxisbuch' kann er [...] durchaus erfolgreich verwendet werden - und vielleicht ist er auch genau richtig, um auch ausgewiesene Forscher darauf hinzuweisen, dass auch sie sich an die Regeln der Frageformulierung halten sollen. Die Einführung wird abgerundet durch viele Hinweise auf die (internationale) Fachliteratur, so dass das Buch auch für diejenigen Leser nützlich ist, die sich über die Effekte von experimentellen Designs bei der Frageformulierung und der Fragenanordnung informieren möchten." mda - methoden daten analysen (Zeitschrift für empirische Sozialforschung), 02/2008"Das Buch zeigt, dass hier ein Fachmann am Werk war. Zahlreiche Beispiele, Abbildungen von realisierten Fragebögen helfen dem Leser, die vorgestellten Inhalte umzusetzen. Ein Praxis-Buch, dass jedem weiterhilft, der sich mit der Formulierung und Gestaltung von Fragebögen auseinandersetzen möchte." DIM - Deutsches Institut für Marketing (www.dim-marktforschung.de), 21.04.2009
Kommentar zu "Fragebogen / Studienskripten zur Soziologie"
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Fragebogen / Studienskripten zur Soziologie".
Kommentar verfassen