Für uns gestorben / Arbeiten zur Religionspädagogik (ARP) (PDF)
Die Heilsbedeutung des Kreuzestodes Jesu Christi aus der Sicht Jugendlicher. E-BOOK
»Für mich hätte er nicht zu sterben brauchen.« So denken heute viele Menschen. Die über Jahrhunderte fraglos gültige Überzeugung, dass Jesus Christus uns mit seinem Blut und Sterben erlöst hat, wird von vielen Christen der Gegenwart nicht mehr geteilt. Es...
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Produktinformationen zu „Für uns gestorben / Arbeiten zur Religionspädagogik (ARP) (PDF)“
»Für mich hätte er nicht zu sterben brauchen.« So denken heute viele Menschen. Die über Jahrhunderte fraglos gültige Überzeugung, dass Jesus Christus uns mit seinem Blut und Sterben erlöst hat, wird von vielen Christen der Gegenwart nicht mehr geteilt. Es sieht so aus, als sei dieser Glaubenstopos Menschen heute so schwer zu vermitteln wie kein anderer.Die vorliegende Studie geht der Frage nach, wie Jugendliche wirklich über den Kreuzestod Jesu Christi denken. Die Probleme, die sie mit den traditionellen Lehraussagen haben, können Theologen in der Praxis zeigen, wo sie ihre Verkündigung präzisieren müssen, um jungen Menschen ein theologisch angemessenes Verständnis des Sterbens Jesu Christi zu eröffnen. Die Gedanken der Jugendlichen können aber auch Impulse für die Theologie sein, die biblischen Texte über den Kreuzestod neu wahrzunehmen.
Lese-Probe zu „Für uns gestorben / Arbeiten zur Religionspädagogik (ARP) (PDF)“
"V. Konsequenzen für den Religionsunterricht (S. 299-300)Die kritische Rückschau auf die biblischen Quellen unseres Glaubens hat erkennen lassen, dass die Ansichten der Jugendlichen zum Kreuzestod Jesu Christi in mancherlei Hinsicht berechtigt sind. Sie hat andererseits auch darauf aufmerksam gemacht, dass bei den Jugendlichen bestimmte Defizite bezüglich eines theologisch angemessenen Verstehens und Umgehens mit dem Kreuzestod Jesu Christi bestehen. Wie lässt sich religionspädagogisch hierauf reagieren?
1. Intensivere Behandlung des Themas
Angesichts der Wichtigkeit und des positiven Potentials, die das Sterben Jesu für Menschen haben kann, sollte man meinen, dass dieser Glaubenstopos auch im kirchlichen und schulischen Unterricht eine Zentralstellung innehat. Dies ist nur bedingt der Fall, wie ein kritisch-analysierender Blick auf die gegenwärtige Unterrichtspraxis zeigt. Zum einen sind in der Gewichtung dieses Themas große konfessionelle Unterschiede zu beobachten: Katholischerseits wird ihr ein weitaus geringerer Stellenwert beigemessen als im evangelisch-lutherischen Rahmen. Dies schlägt sich in der Praxis beispielsweise konkret darin nieder, dass der Kreuzestod bislang weder im Kommunion- noch im Firmunterricht ein zentrales Thema ist. Im Konfirmandenunterricht hingegen wird das Thema eingehender besprochen.
Ähnlich verhält es sich im schulischen Religionsunterricht:358 In der Grundschule kommt man am Thema Kreuz aufgrund der Verzahnung des Lehrplans mit dem Kirchenjahr nicht vorbei, doch es wird unterschiedlich damit umgegangen. So ist es katholischerseits zwar zumindest am Rande in den Unterrichtseinheiten 1.5 »Ostern feiern« oder 2.4 »Jesus auf seinem Lebensweg begleiten « ein Gegenstand des Unterrichts. Eine theologische Reflexion des Kreuzestodes unter soteriologischen Gesichtspunkten ist aber nicht vorgesehen.
Bei der
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themenzentrierten Unterrichtseinheit 3.3 »Vergebung erfahren und sich versöhnen« wird nach den Vorgaben des Lehrplans nicht auf die theologische Interpretation zurückgegriffen, dass Jesus zur Vergebung der Sünden der Menschen gestorben sei. Diese traditionell stärker in der lutherischen Theologie verbreitete Deutung wird im katholischen Grundschullehrplan nicht forciert. Was das Kreuz für Christen des Weiteren bedeuten kann, wird aber in der Unterrichtseinheit zu Leid und Tod in der 4. Jahrgangsstufe (4.4) ein bedeutender Unterrichtsinhalt:
Hier wird das Kreuzesgeschehen im Blick darauf betrachtet, dass Menschen aus Jesu Umgang mit dem Leid lernen können: »Jesus trägt Leid und Tod im Vertrauen auf Gott«, heißt es hier zusammenfassend, um sodann den Fokus auf die Auferweckung zu richten: »Gott befreit aus Angst, Einsamkeit, Leid und Tod«. Im Evangelischen Religionsunterricht kommt das Kreuz ebenfalls vor, allerdings auch hier kaum in soteriologischer Beleuchtung. Die traditionellen Deutungen schlagen sich in den im Lehrplan vorgesehenen Unterrichtsinhalten nicht nieder."
Hier wird das Kreuzesgeschehen im Blick darauf betrachtet, dass Menschen aus Jesu Umgang mit dem Leid lernen können: »Jesus trägt Leid und Tod im Vertrauen auf Gott«, heißt es hier zusammenfassend, um sodann den Fokus auf die Auferweckung zu richten: »Gott befreit aus Angst, Einsamkeit, Leid und Tod«. Im Evangelischen Religionsunterricht kommt das Kreuz ebenfalls vor, allerdings auch hier kaum in soteriologischer Beleuchtung. Die traditionellen Deutungen schlagen sich in den im Lehrplan vorgesehenen Unterrichtsinhalten nicht nieder."
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Autoren-Porträt von Michaela Albrecht-Zenk
Dr. phil. Michaela Albrecht ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Evangelische Theologie mit Schwerpunkt Religionspädagogik an der Universität Bayreuth.Für Ihre Dissertation hat sie den Henning-Schröer-Preis erhalten.
Bibliographische Angaben
- Autor: Michaela Albrecht-Zenk
- 2007, 1. Auflage 2007, 347 Seiten, Deutsch
- Verlag: V&R unipress
- ISBN-10: 3862340430
- ISBN-13: 9783862340439
- Erscheinungsdatum: 11.09.2007
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