Fugenelemente bei Substantivkomposita mit nominalem Erstglied (ePub)
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für deutsche Sprache und Linguistik), Veranstaltung: Wort- und Begriffsbildung im Deutschen, Sprache: Deutsch, Abstract: Als...
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Produktinformationen zu „Fugenelemente bei Substantivkomposita mit nominalem Erstglied (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für deutsche Sprache und Linguistik), Veranstaltung: Wort- und Begriffsbildung im Deutschen, Sprache: Deutsch, Abstract: Als Fugenelement - auch Bindevokal oder linking morpheme - werden Laute oder Lautfolgen
bezeichnet, die an der Nahtstelle zwischen unmittelbaren Konstituenten von
Zusammensetzungen sowie bestimmten Ableitungstypen auftreten.1 Im ersten Fall stehen sie
zwischen Erst- und Zweitglied (Zeitung-s-junge), in letzterem entsprechend zwischen Stamm
und Suffix (greis-en-haft).2
Zwei Drittel der Komposita im Deutschen kommen jedoch ohne ein solches
Verbindungszeichen aus. So werden Kopulativkomposita generell ohne Fugenelement
gebildet. Ebenso verhält es sich bei Determinativkomposita mit nicht flektierbarem
Bestimmungswort wie Adverbien, Präpositionen usw., und auch Zusammensetzungen mit
adjektivischem Erstglied weisen i.d.R. kein Fugenelement auf. Ähnliches gilt für Komposita
des Typs Verb + Substantiv: In den meisten Fällen erfolgt auch hier die Zusammensetzung
nahtlos, wobei die Infinitivendung des Verbs entfällt, und nur bei etwa 10 - 20% tritt
zwischen verbales Erst- und nominales Zweitglied ein Bindevokal (-e-). Ganz anders jedoch
bei Substantivkomposita mit nominalem Determinans. Die große Vielfalt der hier
auftretenden Fugenelemente erinnert an die Formvarianz der Flexion - hat jedoch zumindest
synchron kaum noch etwas mit dieser zu tun und wird offenbar auch durch andere Regeln
gesteuert.
Da das Phänomen des Fugenelements also nur relativ eingeschränkt in Erscheinung tritt und
sich hauptsächlich auf Substantivkomposita bezieht, kann eine allgemeine Funktion der
Fugenelemente für die Komposition als Wortbildungsprozess kaum anzunehmen sein.
Andererseits spricht gerade die nicht willkürliche, sondern regelhaft wirkende Setzung der
Fugenelemente in diesen wenigen Fällen dafür, dass diese Elemente eben nicht funktionslos
sind. Allerdings scheint eine klare und umfassende Systematik bzw. eine eindeutige Funktion
angesichts der unterschiedlichen Kriterien und Regularitäten der Fugenbildung nur schwer
nachweisbar zu sein. [...]
1 Bußmann, S.255
2 Glück, S.222
bezeichnet, die an der Nahtstelle zwischen unmittelbaren Konstituenten von
Zusammensetzungen sowie bestimmten Ableitungstypen auftreten.1 Im ersten Fall stehen sie
zwischen Erst- und Zweitglied (Zeitung-s-junge), in letzterem entsprechend zwischen Stamm
und Suffix (greis-en-haft).2
Zwei Drittel der Komposita im Deutschen kommen jedoch ohne ein solches
Verbindungszeichen aus. So werden Kopulativkomposita generell ohne Fugenelement
gebildet. Ebenso verhält es sich bei Determinativkomposita mit nicht flektierbarem
Bestimmungswort wie Adverbien, Präpositionen usw., und auch Zusammensetzungen mit
adjektivischem Erstglied weisen i.d.R. kein Fugenelement auf. Ähnliches gilt für Komposita
des Typs Verb + Substantiv: In den meisten Fällen erfolgt auch hier die Zusammensetzung
nahtlos, wobei die Infinitivendung des Verbs entfällt, und nur bei etwa 10 - 20% tritt
zwischen verbales Erst- und nominales Zweitglied ein Bindevokal (-e-). Ganz anders jedoch
bei Substantivkomposita mit nominalem Determinans. Die große Vielfalt der hier
auftretenden Fugenelemente erinnert an die Formvarianz der Flexion - hat jedoch zumindest
synchron kaum noch etwas mit dieser zu tun und wird offenbar auch durch andere Regeln
gesteuert.
Da das Phänomen des Fugenelements also nur relativ eingeschränkt in Erscheinung tritt und
sich hauptsächlich auf Substantivkomposita bezieht, kann eine allgemeine Funktion der
Fugenelemente für die Komposition als Wortbildungsprozess kaum anzunehmen sein.
Andererseits spricht gerade die nicht willkürliche, sondern regelhaft wirkende Setzung der
Fugenelemente in diesen wenigen Fällen dafür, dass diese Elemente eben nicht funktionslos
sind. Allerdings scheint eine klare und umfassende Systematik bzw. eine eindeutige Funktion
angesichts der unterschiedlichen Kriterien und Regularitäten der Fugenbildung nur schwer
nachweisbar zu sein. [...]
1 Bußmann, S.255
2 Glück, S.222
Bibliographische Angaben
- Autor: Astrid Lukas
- 2003, 1. Auflage, 20 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638228746
- ISBN-13: 9783638228749
- Erscheinungsdatum: 12.11.2003
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eBook Informationen
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