Heimkehr (Ein spannender Chloe Fine Psycho-Thriller - Buch 5) / Ein Chloe Fine Suspense Psycho-Thriller Bd.5 (ePub)

Die Geschichte des Buches schließt sich an die vier Vorgängerepisoden an. Die Übersetzung und das Lektorat dieser Folge sind aber dermaßen schlecht, dass ich, wenn ich die sechste Folge nicht schon gekauft hätte, mit hoher Wahrscheinlichkeit darauf verzichtet hätte.

Es mutet an, dass der Originaltext mit einem automatischen Übersetzungsproramm ins Deutsche übertragen wurde und das Lektorat im Anschluß von jemandem durchgeführt wurde, dessen Hauptaugenmerk nicht unbedingt auf der deutschen Grammatik und Rechtschreibung lag, um es freundlich zu formulieren.

So wurde zum Beispiel die Anrede der Personen, in den ersten vier Teilen noch dem amerikanischen entsprechend "Mrs." und "Mr.", auf einmal knallhart eingedeutscht, so dass so wunderbare Kreationen wie "Frau Underhill" oder "Herr Yancy" entstanden. Das erinnert mich an unsagbar schlecht synchronisierte Filme aus den 50er und 60er Jahren.

"Sie lehrte ihren Martini und sah mit bittendem Blick zum Wirt." Es wurde nicht klar, was sie ihren Martini lehrte und ob er danach klüger war aber, Spaß beiseite, so eine Formulierung für das Leeren eines Glases darf die kritischen Augen einer aufmerksamen Korrektur oder Lektorats nicht unbemerkt passieren. Das ist nur ein Beispiel von vielen, deren weitere Aufzählung ich mir hier erspare.

Eine Blüte der automatischen Übersetzung ist folgender Satz: "Sie hat die Cheerleading-Gruppe verlassen und bekam nach Schulabschluss ein Geist ." Hier ist klar zu erkennen, dass die automatische Übersetzung das englische "became a ghost" leider wörtlich und nicht im Wortsinn zu "wurde zu einem Geist" übersetzt hat. Ich bin der Überzeugung, kein*e gute*r Lektor*in würden einen solchen Satz so stehen lassen.

Ob es mittlerweile korrekt formuliert ist, dass man "auf Arbeit" fährt anstatt "zur Arbeit" zu fahren, mag diskutabel sein, ich denke allerdings, dass ersteres immer noch eher der Umgangssprache zuzuordnen ist.

Da ich jedoch bereits die ersten vier Folgen der Chloe Fine Reihe gelesen habe und mich die Story um die junge FBI Agentin, die verzweifelt ersucht, den Spagat zwischen ihren persönlichen Problemen und den Anforderungen ihres Berufes zu bewältigen, soweit in ihren Bann gezogen hat, um weiterlesen zu wollen, war es keine Frage, auch den fünften Teil "Heimkehr" zu kaufen. Allerdings bin ich mittlerweile - ich habe ca. drei Viertel des Buches gelesen - sehr sicher, dass ich den sechsten Teil nicht mehr gekauft hätte, wenn ich es nicht schon getan hätte.

Das ganze Buch, bzw. die Übersetzung und das Lektorat, macht den Eindruck, als sei es ohne Kenntnisse der deutschen Sprache hingerotzt worden, nur um schnell auf den Markt zu kommen. Sehr schade, denn die ersten Folgen waren durchaus vielversprechend.