Hitlers Theologie (PDF)
"Hitlers Theologie ist intellektuell krude, ihr Rassismus ist erbärmlich und ihr Gott ein numinoses Monster. Es gibt keine Gnade und keine Barmherzigkeit in ihr und daher auch keinen Frieden. Aber sie wurde, worauf alle Theologie zielt: praktisch. Das ist...
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Produktinformationen zu „Hitlers Theologie (PDF)“
"Hitlers Theologie ist intellektuell krude, ihr Rassismus ist erbärmlich und ihr Gott ein numinoses Monster. Es gibt keine Gnade und keine Barmherzigkeit in ihr und daher auch keinen Frieden. Aber sie wurde, worauf alle Theologie zielt: praktisch. Das ist nicht der einzige", so Rainer Bucher, "aber es ist der unabweisbare Grund, sich mit ihr zu beschäftigen." Gewiss: Adolf Hitler war kein Theologe. Doch vom Beginn seines öffentlichen Redens bis zu seinen letzten dokumentierten Äußerungen verkündigte er sein Politikprojekt im Namen eines Gottes, konzipierte und legitimierte er es über theologische Begriffe. Diese spielten dabei keine nur rhetorische, sondern eine zentrale und tragende Rolle. - Eine klarsichtige wie fulminante Untersuchung von Hitlers politischer Projektbeschreibung und ihrer theologischen Begründungsstrukturen.
Lese-Probe zu „Hitlers Theologie (PDF)“
Hitlers Theologie": Um was es dabei geht und um was nicht (S. 17) 1. Hitlers Projekt
Der Nationalsozialismus war etwas wirklich Neues: ein für viele faszinierendes Amalgam von technischer Modernisierung, nationalem Gemeinschafts- und sozialem Gleichheitsversprechen, voller ästhetischer Faszinationsangebote und individueller Heroismusanmutung.
In ihm schien wieder verbunden, was spätestens in der forcierten Modernisierung der Weimarer Republik, wie viele meinten, auseinandergedriftet war: Individualität und Kollektiv,Modernität und Traditionsanschluss, Freiheit etwa gegenüber dem altbackenen Christentum und Gebundenheit ans große Alte.
Vor allem aber versprach der Nationalsozialismus die identitätsstiftende Idylle einer Volksgemeinschaft" auf kulturell vertrauter, einheitlicher Basis. Dass solch ein Projekt in einer differenzierten Gesellschaft nur mit massiven Gewalt- und Ausschlussmechanismen funktioniert, war von Anfang an klar und wurde vom Regime auch nie versteckt.
Die offene Gewaltbereitschaft all jenen gegenüber, die nicht mitmachen wollten, war spätestens seit dem Reichstagsbrand Ende Februar 1933 und den ihm folgenden Verhaftungswellen offenkundig.
Die Ermordung inner- und außerparteilicher Machtkonkurrenten Ende Juni/ Anfang Juli 1934, vom katholischen Staatsrechtler Carl Schmitt kurz darauf mit aller juristischer Finesse (Der Führer schützt das Recht") legitimiert, und die früh einsetzende Diskriminierung der jüdischen Deutschen zeigten sehr schnell: Wer nach Hitlers Meinung nicht zur Volksgemeinschaft" gehörte oder nicht dazugehören wollte, der wurde zuerst hinaus- und bald schon in die Vernichtung geschickt.
Freilich: Lange wollten sehr viele in Deutschland, und nicht nur dort, dazugehören. Der deutsche Nationalsozialismus war in seinem Erfolg zuerst Adolf Hitlers Projekt.
Er hat es mit Macht und Geschick durchgesetzt und bis zu seinem Tod nicht aufgegeben. Programmatisch gesehen gilt
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sicher: Das Phänomen existierte, bevor jemand von Hitler gehört hatte, und hätte auch weiterhin existiert, wenn er ein Niemand aus Wien geblieben wäre".
Aber Erfolg hatte es nur mit und durch Hitler. Das lag an der rücksichtslosen Raffinesse, mit der Hitler die Macht errang, aber auch an der spezifischen Färbung, die er der völkischen Bewegung" im Nationalsozialismus gab.
Das bedeutet freilich weder, dass alles, was im teilweise polykratisch strukturierten und zunehmend chaotisch regierten Dritten Reich" tatsächlich passierte, unmittelbar auf Hitler zurückzuführen wäre, noch umgekehrt, dass alles, was Hitlers Projekt vorsah, auch tatsächlich verwirklicht wurde.
Ein großer Spielraum substantieller Abweichung dürfte freilich nicht existiert haben. Sobald er Staatschef war, diente Hitlers persönliche Weltanschauung als Handlungsanweisung für die Entscheidungsträger überall im Dritten Reich."
Hitler selbst gaben, wie Ian Kershaw schreibt, die Unflexibilität und quasi-messianische Verpflichtung auf eine Idee, ein Bündel von Glaubenssätzen, die unveränderlich, einfach, in sich geschlossen und umfassend waren", die Wil- lensstärke und das Wissen um das eigene Schicksal, das alle Menschen, die mit ihm in Kontakt kamen, so stark beeindruckte."
Hitler hat nie verborgen, was er wollte. Im Gegenteil: Wirklich außergewöhnlich war er, außer in der Skrupellosigkeit, nur als Redner. Hitler hat immer wieder öffentlich gesagt, was er plante und dachte. Zu Hitlers Projekt gibt es viele Projektbeschreibungen: Um sie geht es, speziell um ihre theologischen Anteile und deren Stellung in diesem Projekt.
Aber Erfolg hatte es nur mit und durch Hitler. Das lag an der rücksichtslosen Raffinesse, mit der Hitler die Macht errang, aber auch an der spezifischen Färbung, die er der völkischen Bewegung" im Nationalsozialismus gab.
Das bedeutet freilich weder, dass alles, was im teilweise polykratisch strukturierten und zunehmend chaotisch regierten Dritten Reich" tatsächlich passierte, unmittelbar auf Hitler zurückzuführen wäre, noch umgekehrt, dass alles, was Hitlers Projekt vorsah, auch tatsächlich verwirklicht wurde.
Ein großer Spielraum substantieller Abweichung dürfte freilich nicht existiert haben. Sobald er Staatschef war, diente Hitlers persönliche Weltanschauung als Handlungsanweisung für die Entscheidungsträger überall im Dritten Reich."
Hitler selbst gaben, wie Ian Kershaw schreibt, die Unflexibilität und quasi-messianische Verpflichtung auf eine Idee, ein Bündel von Glaubenssätzen, die unveränderlich, einfach, in sich geschlossen und umfassend waren", die Wil- lensstärke und das Wissen um das eigene Schicksal, das alle Menschen, die mit ihm in Kontakt kamen, so stark beeindruckte."
Hitler hat nie verborgen, was er wollte. Im Gegenteil: Wirklich außergewöhnlich war er, außer in der Skrupellosigkeit, nur als Redner. Hitler hat immer wieder öffentlich gesagt, was er plante und dachte. Zu Hitlers Projekt gibt es viele Projektbeschreibungen: Um sie geht es, speziell um ihre theologischen Anteile und deren Stellung in diesem Projekt.
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Autoren-Porträt von Rainer Bucher
Rainer Bucher, Dr. theol., geb. 1956 ist Professor und Leiter des Instituts für Pastoraltheologie und Pastoralpsychologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz.
Bibliographische Angaben
- Autor: Rainer Bucher
- 2008, 1. Auflage, 232 Seiten, Deutsch
- Verlag: Echter Verlag GmbH
- ISBN-10: 3429031141
- ISBN-13: 9783429031145
- Erscheinungsdatum: 19.02.2008
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