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Ich bin V wie Vincent (ePub)

 
 
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Kommentare zu "Ich bin V wie Vincent"
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    11 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 09.08.2019

    Als Buch bewertet

    Du bist nicht allein

    „Diese beschi..enen Lügen! Raus! Er wollte raus! Nach Hause! Zurück in sein altes Leben! Dass er nicht einfach zurückkehren konnte, zerriss ihm zuverlässig spätestens dann das Herz, wenn er in seinem Bett lag und die Augen schloss. Sein Verstand betete tagsüber immer die gleichen Argumente herunter und hielt seine Gefühle in Schach. Aber in der Nacht übernahmen sein Herz und die Sehnsucht nach zu Hause die Oberhand.“

    Da Milos Vater eine gutbezahlte Stelle als Ingenieur angeboten bekommt und die Mutter von deren Tante ein Haus hier geerbt hat, entscheidet sich die Familie Namibia zu verlassen. Für Milo ist heute nach ein paar kurzen Wochen der Eingewöhnung und ganz viel Heimweh, der erste Schultag angesagt. Dass es, auch wenn er in seiner Heimat sehr beliebt war und jede Menge Freunde hatte, nicht leicht werden wird, war ihm mehr als klar, dass es sich aber zur absoluten Hölle entwickeln wird, hatte er in seinen schlimmsten Träumen nicht erwartet. Schon der erste Blick des Klassenlehrers sagt ihm mehr als deutlich, Neuer ich mag dich nicht und der Anführer der 10c scheint Max zu sein und für den gilt: „Glitzernde Wut lag in Max’ Blick und eine Leere, die Milo beinahe noch mehr erschreckte. Dieser Typ stand auf Stress, so viel war klar. Besser, er hielt sich aus seiner Schusslinie heraus.“

    Als Leser begleitet man Milo nicht nur an seinem ersten Schultag. Man muss mit ihm die folgenden Tage und Wochen jede Menge Demütigungen von Max, teilweise auch von Lehrern, hinnehmen. Aber man darf auch Nike kennenlernen, die sofort sein Herz erobert und darf mit den beiden mitfiebern, ob sie unter extrem schweren Bedingungen zusammenkommen können. Auch wenn es ein ständiges Auf und Ab gibt, ist sie der einzige Lichtblick. Zuhause hat weder der Vater, der es mit seiner neuen Stelle nicht leicht hat, noch seine Mutter, für die gilt: „Vermutlich hatte seine Mutter noch nicht einmal die Energie, um Heimweh zu haben.“ ein wirklich offenes Ohr für Milo und seine Sorgen. Am allerschlimmsten trifft ihn aber, dass er zu seinem Bruder Carl überhaupt keinen Zugang mehr findet. „Du gehst mir so was von auf den Sack mit deinem ›Alles wird gut!‹-Getue. Lass es einfach. Lass mich einfach in Ruhe!“. Wird sich das wieder einrenken, darf Milo mit Nike glücklich werden, und kann man Max und solchen, die nur zuschauen irgendwie beikommen? Das wird nicht verraten, nur so viel, ein filmisches Vorbild, das gegen Unterdrückung kämpft, ein paar Tipps von einem engagierten Lehrer und ein Vlog mit viel Potential geht vom Stapel. V wie Vincent, Du bist nicht allein!

    Der locker, plauderende Schreibstil der Autorin liest sich äußerst flüssig und ich habe den Roman geradezu verschlungen. Es ist ihr gelungen mich gefühlsmäßig sofort einzufangen. Sie beschreibt äußerst anschaulich. Bei Sätzen wie „Es kam ihm beinahe so vor, als lägen nicht Tausende Kilometer zwischen ihm und dem Land, in dem er und Carl geboren und aufgewachsen waren, sondern als hätte dieser Umzug eine unüberbrückbare Distanz zwischen ihnen beiden geschaffen. Seltsam. Dabei lebten sie nach wie vor unter einem Dach, Zimmer an Zimmer, und doch weiter entfernt voneinander als je zuvor.“, weiß wohl jeder, wie groß der Graben zum geliebten Bruder geworden ist. Ich habe nicht nur mit Milo gelitten und konnte mir so gut vorstellen, wie er ständig versucht, niemandem noch mehr Sorgen zu machen, ganz klar, dass „Seine Mundwinkel schmerzten. Selten hatte sich ein Lächeln falscher angefühlt.“ Der Roman hat auch unheimlich viele berührende Szenen parat „Das bedeutet die Welt für mich“ ist nur ein Beispiel dafür, wie der unsportliche Walter, trotz einem furchtbaren Lehrer, dank Milo einmal Freude am Sportunterricht haben darf. Die Autorin erzählt die Geschichte abwechselnd aus Nikes und Max´ Perspektive, was einen als Leser enorm gut mitfühlen lässt und es zudem spannend macht. Man weiß, die beiden wollen sich und so viele Hürden stellen sich ihnen in den Weg. Nicht nur auf eine emotionale Achterbahnfahrt, sondern auch richtig mitfiebern hat mich auch die Beziehung zu Bruder Carl lassen, was die Autorin bis zum bitteren Ende ausreizt, weil es da erst Gewissheit gibt. Klar möchte man als Leser natürlich auch unbedingt, dass Max das Handwerk gelegt wird, zudem wird es noch einmal richtig gefährlich und auch wenn ich vielleicht am Ende kein Feuerwerk gebraucht hätte, war ich wirklich begeistert. Gut gefällt mir auch die Idee mit dem Vlog, Videoblog, hier ist die Autorin aktuell in der digitalen Welt und am Nerv der Teenies angekommen.

    Die Lucinde Hutzenlaub verleiht ihren Mitspielern viel Profil und allesamt werden äußerst authentisch gezeichnet. Einen unsportlichen Walter, der immer als letzter in die Mannschaft gewählt wird, gibt es wohl in jeder Klasse, wie auch einen Tim, der sich selbst wenig zutraut und dann freut, wenn er in die Clique des Klassenboss aufgenommen wird. Es bleibt zu hoffen, dass solche Kaliber wie „Max war eine tickende Zeitbombe, voller Frust und Zorn und allezeit bereit, komplett auszuflippen.“, nicht so oft vertreten sind, und wenn dann genügend andere Klassenkameraden so eintreten wie eine Sarah. Milo und Nike muss man einfach ins Herz schließen und so sehr wie ein Max abstößt, so sehr strapaziert ein Carl Bruderliebe. Ihn fand ich besonders großartig dargestellt.

    Mobbing, Ausgrenzung Themen ohne die es heute scheinbar leider nirgendwo mehr geht und deshalb ist es so wichtig, dass sich die Autorin hier mit einem Roman an all diejenigen, die darunter leiden, die Spaß am Quälen haben und auch an die, die nur zuschauen wendet. In einem Nachwort erfährt man, dass sie persönlich in ihrer Kindheit betroffen war, ich denke, dass ihr auch deshalb so eine emotionale Geschichte gelungen ist. Kindern beibringen, hinzusehen, Verantwortung zu übernehmen und füreinander einzustehen, denn mutige, verantwortungsvolle, starke Jugendliche und ebensolche Erwachsene brauchen wir, war ihr Ziel und ich denke mit diesem Roman hat sie einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen getan. Fünf Sterne sind da redlich verdient.

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