'Ich habe dem starken Geschlecht überall den Fehdehandschuh hingeworfen' (ePub)

Das Leben der Lola Montez
 
 
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1848: Der bayerische König Ludwig I. tritt zurück - wegen einer Tänzerin! Ein Skandal! So wie das ganze Leben der Lola Montez (1821 - 1861) für die bessere Gesellschaft ihrer Zeit ein einziger Skandal war. Der Weg dieser Femme fatale, die in Wirklichkeit...
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Kommentar zu "'Ich habe dem starken Geschlecht überall den Fehdehandschuh hingeworfen'"
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    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wedma _., 22.09.2020

    Als Buch bewertet

    Die Lola Montez Biografie aus der Feder von Marita Krauss habe ich sehr gern gelesen: Damit einige erfüllten Lesestunden verbracht, in die damalige Zeit eingetaucht und darüber die Gegenwart für eine Weile vergessen.
    Man „trifft“ hier nicht nur die charismatische Frau, die ihrer Zeit weit im Voraus war. Man bekommt eine gute Vorstellung, was für ein Mensch Lola Montez war: Ihre Stärke, ihre Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden und aus schwierigen, scheinbar aussichtlosen Situationen als Siegerin hervorzugehen. Aber auch die weniger rühmlichen Dinge wurden hier beschrieben. Viele Zeitgenossen, die sie kannten, kamen hier zur Sprache, sowohl die Bewunderer als auch diejenigen, die sie nicht ausstehen konnten/ in ihr eine Gefahr für die Moral, die bestehende Ordnung sahen.
    Die Biografie wurde chronologisch aufgebaut. Man sieht, aus welchen Verhältnissen Lola stammte, wie sie aufgewachsen war: keine besonders sorglos-glückliche Kindheit. Das gestörte Verhältnis zu ihrer Mutter hatte ihr Leben nachhaltig geprägt. Man ist dabei, wie sie früh heiratete und, des Ehebruchs schuldig gesprochen, geschieden wurde, welche trüben Perspektiven ihr danach offenstanden. Und wie sie ihr Leben trotz all dem so gestaltete, dass es ihr besser passte.
    Ihrem Leben in Bayern und dem Verhältnis zu Ludwig I. von Bayern wurden einige Kapitel in der Mitte gewidmet. Bereichernd fand ich hier auch diese knappen und aussagestarken Zusammenfassungen der damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse: der innenpolitischen Lage, der Intentionen Ludwigs, das Bild Bayern als Hort des Katholizismus usw., die dem Leser die Besonderheiten der damaligen Zeit vor Augen führten. Der Hergang der Affäre wurde recht detailreich gezeichnet, vom Anfang mit der keuschen Liebe bis zum bitteren Ende. Die Gedichte, die ihr Leopold schrieb, einige Briefe findet man hier ebenfalls. So tauchte man völlig in die damalige Zeit und dieses Liebesverhältnis ein. Man begriff u.a., warum das Leben von Lola Montez, die als Tänzerin viele Zuschauer begeistern konnte, als Freundin von Ludwig I. von der Bevölkerung verhasst war. Bildhafte Beispiele, wie sie verschmäht wurde, erläutern dies.
    Aber auch als das Leben in Bayern für Lola zu Ende war, gab es spannende und erfolgreiche Wendungen in ihrem Leben: Ihr Aufenthalt in der Schweiz, das Leben in USA, ihr Welttournee nach Australien, die Reise nach Europa als Vortragsrednerin.
    Dass Lola Montez das Fach der Werbung in eigener Sache perfekt beherrschte, wurde schnell klar. All die Skandale und Skandälchen, ihr Lebensstil der unverheirateten, eigenständigen Frau, ihre offenen Briefe in der Presse uvm. dienten dazu, den Namen Lola Montez zu verewigen, weit über den Tod der Erfinderin hinaus.
    Man bekommt also einen umfassenden Eindruck von dieser facettenreichen Persönlichkeit. Es geht dabei sowohl um die hellen als auch um die dunkleren Seiten: Die Hybris, die zum Zusammenbruch der anfangs so unerschütterlich erscheinenden Beziehung zu Ludwig I. führten, uvm.
    Auch die Art, WIE diese Lebensgeschichte erzählt wurde, hat mich sehr beeindruckt: so schlicht und ergreifend wurde das Ganze dargeboten, wie man es nur kann, wenn man sowohl über vielfältiges Wissen zum Thema Lola Montez und ihre Zeit verfügt, als auch über die beachtliche persönliche Reife und das schriftstellerische Können. Das Verhältnis Autor - Leser wurde mMn perfekt gestaltet. Es war bestimmt nicht einfach, über so eine komplexe Persönlichkeit zu schreiben. Marita Krauss ist dies prima gelungen.
    Im Text findet man auch etliche s/w Fotos der Zeichnungen und Gemälde, die Lola Montez in jungen und reiferen Jahren zeigen. Auch vom jungen und älteren Ludwig I. gibt es einige Fotos, ebenso von seiner Frau Königin Therese von Bayern, sehr schön ausgewählt, da sie ihre Haltung deutlich widerspiegeln, sowie ein Foto des Gemäldes der gesamten königlichen Familie. Die Fotos der handgeschriebenen Gedichte Ludwigs für Lola, aber auch die Abbildungen der Karikaturen, die das aufsehenerregendes Verhältnis thematisierten uvm. sind ebenfalls gut präsent und bereichern das Geschriebene ungemein.
    Fazit: Eine rundum gelungene, beeindruckende, mitreißende Biografie der Lola Montez, die sich wie ein Roman lesen lässt (was durchaus als Kompliment gemeint ist). Wenn man in die damalige Zeit eintauchen oder einfach etwas Gutes lesen möchte, wird hier fündig.

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