Idealisierende Elemente in Gewanddeskriptionen der mittelalterlichen Artusepik (ePub)
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,5, Universität Konstanz (Germanistik), Veranstaltung: Die Narratologie des Artusromans, Sprache: Deutsch, Abstract: "Und als die Leute an diesem Ort...
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Produktinformationen zu „Idealisierende Elemente in Gewanddeskriptionen der mittelalterlichen Artusepik (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,5, Universität Konstanz (Germanistik), Veranstaltung: Die Narratologie des Artusromans, Sprache: Deutsch, Abstract: "Und als die Leute an diesem Ort ihn erkannten, schickten sie Botschaft ringsrum in das
ganze Land und brachten alle Kranken zu ihm und baten ihn, daß sie nur den Saum seines
Gewandes berühren dürften. Und alle, die ihn berührten wurden gesund."1 (Mt 14.35f.)
Schon seit jeher wurden Gewandbeschreibungen, nicht nur in der epischen Dichtung, sondern
auch in christlichen Texten stark konstruiert und idealisiert, wie dieser Bibelauszug aus dem
Matthäus-Evangelium beweist. Entsprechende Idealisierungen, Kongruenz bzw. Inkongruenz
von Kleid-Körper-Charakter, positive bzw. negative Konnotationen hinsichtlich Kleiderbeschreibungen
sind ein wesentlicher Teil besonders der mittelalterlicher Kleidersymbolik.
Die Ursprünge für die idealisierenden Elemente in der mittelalterlichen Dichtung und explizit
den Artusromanen ,Iwein' und ,Erec' Hartmann von Aues, die in dieser Arbeit untersucht
werden, sind in der Bibel zu finden. Raudszus merkt hierzu an: ".. läßt sich konstatieren, daß
die mittelalterliche Kleidersymbolik auf der Bibelexegese basiert, ja ohne sie überhaupt nicht
denkbar wäre."2
Selbst in der heutigen Gesellschaft ist noch ein hoher vestimentärer Symbolcharakter virulent.
Die moderne Mode- und Werbewelt trägt ebenso wie im Mittelalter die epische Dichtung
ihren Teil zur Idealisierung der Kleidung bei, indem sie in ihr mehr sieht, als Schutz vor
Nässe, Kälte und Witterung. Kleidung stellte und stellt einen Prestigewert dar, der von den
Anfängen der Gewandbeschreibungen in der griechischen Antike, bis in die Zeitgenössische
Medienlandschaft als präsent postuliert. König fasst passend zusammen: "Die Mode ist in der
Tat eine verkannte Weltmacht."3
Es gibt ein rigides Muster, das von mittelalterlichen Autoren angewandt wurde, um dem Leser
die Zeichenfunktionen von Gewandbeschreibungen näher zu bringen. [...]
1 Die Bibel; Lutherbibel Standardausgabe, Deutsche Bibelgesellschaft. Stuttgart 1985.
2 Raudszus, Gabriele.: Die Zeichensprache der Kleidung. Untersuchungen zur Symbolik des Gewandes in der
deutschen Epik des Mittelalters (Ordo. Studien zur Literatur und Gesellschaft des Mittelalters und der frühen
Neuzeit, Bd.1). Hildesheim/Zürich/New York 1985, S.231.
3 König, Rene: Macht und Reiz der Mode, Verständnisvolle Betrachtungen eines Soziologen. Düsseldorf 1971,
S.39.
ganze Land und brachten alle Kranken zu ihm und baten ihn, daß sie nur den Saum seines
Gewandes berühren dürften. Und alle, die ihn berührten wurden gesund."1 (Mt 14.35f.)
Schon seit jeher wurden Gewandbeschreibungen, nicht nur in der epischen Dichtung, sondern
auch in christlichen Texten stark konstruiert und idealisiert, wie dieser Bibelauszug aus dem
Matthäus-Evangelium beweist. Entsprechende Idealisierungen, Kongruenz bzw. Inkongruenz
von Kleid-Körper-Charakter, positive bzw. negative Konnotationen hinsichtlich Kleiderbeschreibungen
sind ein wesentlicher Teil besonders der mittelalterlicher Kleidersymbolik.
Die Ursprünge für die idealisierenden Elemente in der mittelalterlichen Dichtung und explizit
den Artusromanen ,Iwein' und ,Erec' Hartmann von Aues, die in dieser Arbeit untersucht
werden, sind in der Bibel zu finden. Raudszus merkt hierzu an: ".. läßt sich konstatieren, daß
die mittelalterliche Kleidersymbolik auf der Bibelexegese basiert, ja ohne sie überhaupt nicht
denkbar wäre."2
Selbst in der heutigen Gesellschaft ist noch ein hoher vestimentärer Symbolcharakter virulent.
Die moderne Mode- und Werbewelt trägt ebenso wie im Mittelalter die epische Dichtung
ihren Teil zur Idealisierung der Kleidung bei, indem sie in ihr mehr sieht, als Schutz vor
Nässe, Kälte und Witterung. Kleidung stellte und stellt einen Prestigewert dar, der von den
Anfängen der Gewandbeschreibungen in der griechischen Antike, bis in die Zeitgenössische
Medienlandschaft als präsent postuliert. König fasst passend zusammen: "Die Mode ist in der
Tat eine verkannte Weltmacht."3
Es gibt ein rigides Muster, das von mittelalterlichen Autoren angewandt wurde, um dem Leser
die Zeichenfunktionen von Gewandbeschreibungen näher zu bringen. [...]
1 Die Bibel; Lutherbibel Standardausgabe, Deutsche Bibelgesellschaft. Stuttgart 1985.
2 Raudszus, Gabriele.: Die Zeichensprache der Kleidung. Untersuchungen zur Symbolik des Gewandes in der
deutschen Epik des Mittelalters (Ordo. Studien zur Literatur und Gesellschaft des Mittelalters und der frühen
Neuzeit, Bd.1). Hildesheim/Zürich/New York 1985, S.231.
3 König, Rene: Macht und Reiz der Mode, Verständnisvolle Betrachtungen eines Soziologen. Düsseldorf 1971,
S.39.
Bibliographische Angaben
- Autor: Marco Kerlein
- 2003, 1. Auflage, 14 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638190293
- ISBN-13: 9783638190299
- Erscheinungsdatum: 07.05.2003
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
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