Lassen Sie mich durch, ich bin Mutter (ePub)

Treffende Beschreibung der "Eingeborenen" und der "Zugereisten" in Berlin-PrenzlBerg :-) Die Autorin bringt es auf den Punkt, warum die Berliner vor den Schwaben, Bayern etc. flüchten, die sich hier überall breit machen und dafür sorgen, dass kein Normalo sich die Mieten mehr leisten kann. Man will aber auch nicht mehr zwischen all den Spät-Geborenen wohnen, die so tun als hätten sie die Elternschaft neu erfunden und deren Kinder ihren Namen tanzen können und schon im Alter von 3 Jahren mindestens 2 Fremdsprachen fließend beherrschen. Sehr treffend ist aber auch die Beschreibung, dass man im PrenzlBerg vor Riesen-Kinderwagen, Lauf- und Fahrrädern kaum noch die Gehwege benutzen kann. Da wohnt man, wie die Autorin, doch lieber am Stadtrand und belächelt die Schwaben, die am Sonntag mit ihrem Saab-Cabrio ins Grüne kommen ;-)

Mir wurde das Buch empfohlen, weil ich einige Jahre am Prenzlauer Berg gewohnt habe. Das war allerdings zu einer Zeit, als alles noch normal war: Wir hatten Kinder, die spielten, lärmten und sich dreckig machten ( die auch schnell aus ihren dreckigen Windeln rauswolllten) .... allerdings hatten sie keine Ahnung von Edel-Kinderwagen, Kinder-Cafes und ahnlichem Schwachsinn. Wir Frauen definierten uns auch nicht ausschließlich über unsere Kinder, sondern hatten darüberhinaus noch einige eigene Interessen, z.B. einen Beruf, Theater u.a. kulturelle Bedürfnisse, Freunde usw. usw und wir waren jung !
Das Buch hat mir trotzdem viel Spaß gemacht, obwohl einem das offene, fröhliche Lachen im Hals stecken bleibt, denn in meiner Umgebung ( nicht Berlin !) läuft das alles ganz genauso ab - es ist einfach schrecklich und trauriig. was soll aus diesen Super-Kindern ohne ihre Mamis bloß werden ??