Lügen über meine Mutter (ePub)

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Daniela Dröscher erzählt vom Aufwachsen in einer Familie, in der ein Thema alles beherrscht: das Körpergewicht der Mutter. Ist diese schöne, eigenwillige, unberechenbare Frau zu dick? Muss sie dringend abnehmen? Ja, das muss sie. Entscheidet ihr Ehemann....
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Kommentare zu "Lügen über meine Mutter"
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  • 5 Sterne

    19 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mimitatis_buecherkiste, 31.10.2022

    Als Buch bewertet

    Daniela Dröscher erzählt über ihre Kindheit und ich bin entsetzt, angewidert und fasziniert zugleich. Größtenteils aus der Sicht eines Kindes, unterbrochen mit kurzen Resümees als erwachsene Frau, berichtet sie über die Ehe ihrer Eltern aus ihrer Sicht in den 1980er Jahren. Wie der Vater die Mutter demütigt, Tag für Tag, weil sie ihm zu dick und dadurch nicht vorzeigbar genug ist. Er, dem die Wirkung nach außen hin fast noch wichtiger ist, als Eheglück und Frieden zu Hause. Er, der als einfacher Angestellter sein Leben lang dem Traum hinterherläuft, befördert zu werden, überhaupt Jemand zu sein. Der damit nicht klarkommt, dass seine Frau etwas besser weiß, der sie klein halten und unterdrücken muss, um besser dazustehen, mehr Schein als Sein.

    Ich war mir nicht sicher, ob man dieses Gefühl transportieren kann, das wahrscheinlich jede Frau in ihrem Leben bereits mindestens einmal erlebt hat, nämlich nicht gut genug zu sein. An sich zu zweifeln und zu verzweifeln, weil ein Mann einem sagt, man sei nichts wert, nicht schlank genug oder einfach dumm. Aber die Autorin hat es geschafft, dass ich aus dem Nicken beim lesen nicht mehr herauskam. So, genau so und nicht anders war es früher, das weiß ich, denn ich war dabei. Ich war beim lesen entsetzt, ich bin zerplatzt vor Wut, konnte nicht fassen, wie der Vater manipuliert, gedroht und kleingeistig reagiert hat. Welche Freiheiten und Frechheiten er sich rausgenommen, welchen Luxus er sich erlaubt hat. Alles auf dem Rücken seiner Frau, die als Tochter, Mutter, Schwiegertochter und Pflegemutter tagtäglich den Laden am Laufen gehalten und dazu der Familie ein Leben über ihren Verhältnissen ermöglicht hat.

    Diese Erinnerungen in Romanform sind eines der besten Bücher, die ich in der letzten Zeit gelesen habe und sicherlich nicht das letzte Buch der Autorin, das ich lesen werde. Von mir gibt es fünf Sterne mit Sternchen und eine Leseempfehlung. Grandios!

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  • 4 Sterne

    19 von 30 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jacqueline, 16.08.2022

    Als Buch bewertet

    Schockierend, fesselnd, aufwühlend. Dieses Buch hat mich an vielen Stellen wütend gemacht und am Ende nachdenklich zurückgelassen. Ela lebt mit ihren Eltern in einem kleinen Dorf im Hunsrück und erzählt aus ihrer Sicht, wie sich die Ehe ihrer Eltern über die Jahre verändert hat und warum das vermeidliche Übergewicht der Mutter alle Zukunftspläne des Vaters zunichte macht. Zu Beginn versteht die 6-Jährige Ela nicht, warum das Gewicht ihrer Mutter ständig das Hauptgesprächsthema ist. Beim Essen wird nicht nur genau beobachtet wie viel die Mutter isst, der Vater kritisiert das Aussehen seiner Frau aufs Schärfste und zerstört damit den Familienfrieden in zahlreichen Situationen. Er beginnt sie vor anderen Leuten bloßzustellen und stellt dann immer mehr Bedingungen, um sie zum Abnehmen zu zwingen. Als wäre das noch nicht genug muss sie sich auch noch den gehässigen Kommentaren und dem abwertenden Verhalten ihrer im selben Haushalt lebenden Schwiegereltern aussetzen. Die Mutter hüpft von einer erfolglosen Diät zur nächsten, schließt sich den WeightWatchers an, ignoriert bestmöglich das Interesse ihres Mannes für andere Frauen und versucht ihm alles recht zu machen - bis das Blatt sich eines Tages wendet und sie langsam aber sicher beginnt sich aufzulehnen und aus ihrem „Käfig“ auszubrechen. Mir gefiel die Entwicklung, die Elas Mutter im Laufe der Geschichte durchmacht, aber auch die von Ela selbst. Der Leser begleitet ihre Familie über einige Jahre und merkt, wie sie mit zunehmendem Alter den Äußerungen ihres Vater immer kritischer gegenübersteht. Sie erzählt uns, welche Auswirkungen das „Gewichtsthema“ auf ihre Kindheit hatte, ohne dass ihre Eltern auch nur ansatzweise ahnen, wie sehr die Situation das junge Mädchen belastet. Man spürt die Verzweiflung der Tochter, die sich einerseits mehr Zeit mit ihrer Mutter, die sich viel zu viel zumutet, wünscht und andererseits komplett zwischen den Stühlen steht und immer wieder zur Vermittlerin werden muss. Um Streitereien zu verhindern, versucht sie sogar ins Geschehen einzugreifen. Gut gefallen hat mir, dass die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der kindlichen und der erwachsenen Ela, die ihre Mutter in der Gegenwart zu ihrer Sicht der damaligen Ereignisse befragt, geschildert wird. So erfährt der Leser, was dazu geführt hat, dass der Protagonistin die Augen geöffnet wurden und wann sie begriffen hat, wie groß das Leid der Mutter wirklich war. Erwähnenswert finde ich auch die Großeltern väterlicherseits. Der Dialekt hat mich im Lesefluss zwar ein wenig gehemmt, aber immer wieder Schmunzeln lassen. Zumal besonders die Äußerungen der Oma meiner Meinung nach typisch für ihre Generation sind. Auch wenn das Verhalten der Mutter mich in manchen Situationen den Kopf hat schütteln lassen, habe ich zum Ende des Buches mehr und mehr Klarheit bekommen und auch nachvollziehen können, warum sie so gehandelt hat. Was für eine unglaublich starke Frau! Mich hat „Lügen über meine Mutter“ sehr zum Nachdenken angeregt und ich hoffe, dass dieser Roman die Aufmerksamkeit bekommt, die er verdient. Lasst euch bitte nicht vom Cover abschrecken - das finde ich leider furchtbar. Ich habe mich etliche Male aufgeregt, habe mitgefühlt und mitgelitten. Habe gehofft, gebangt und angefeuert. Eine klare Leseempfehlung, auch wenn für mich noch ein Fünkchen zum absoluten Highlight gefehlt hat.

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