Nordic Stalking (ePub)
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Produktinformationen zu „Nordic Stalking (ePub)“
Lese-Probe zu „Nordic Stalking (ePub)“
"Mit dem Rauchen aufzuhören, heißt mit dem Leben anzufangen." Was fur ein dämlicher Spruch. Ausgerechnet auf einem Aschenbecher. Einem leeren Aschenbecher. Die Kaffeemaschine gluckerte in unregelmäßigen Abständen vor sich hin und spielte den Soundtrack zu diesem sinnlosen Gedanken. Der Aschenbecher war so leer wie ich mich fuhlte. Ich saß gelangweilt davor und konzentrierte mich aufs Nichtrauchen. Zwei Wochen hatte ich schon rum. Wochen, die mir vorkamen wie Jahre. Ereignislos und todsterbenslangweilig. Doch was sollte ich tun? Schließlich hatte ich Sandy mein Wort gegeben. Wir alle hatten das getan. Kanonen-Robert, Harald, Jurgen und eine Handvoll anderer Spinner, die nicht mehr Herr ihrer Sinne waren. Allesamt hatten wir geschworen, trotz des generellen Rauchverbots in Kneipen auch weiterhin unser Bier an Sandys Tresen zu trinken. Besser noch, sofort mit dem Nichtrauchen anzufangen und den Staat durch die ihm so entgehenden Steuern in den Ruin zu treiben. Kalter Entzug als friedliche Revolution. So hatten wir getönt, neue Schnäpse bestellt und schließlich irgendein Papier unterschrieben, das dem Ersten, der ruckfällig werden wurde, eine drakonische Strafe in Aussicht stellte. Die schlimmste aller Strafen uberhaupt: Lokalverbot. Inzwischen war mir klar, dass die ganze Aktion perfide eingefädelt war: ein heimtuckischer Plan, der uns alle, von den eigenen Spruchen in die Enge getrieben, den längst vorbereiteten Kontrakt hatte unterzeichnen lassen. Naturlich hätten mich die zahlreichen Runden aufs Haus misstrauisch machen mussen - Whisky, Cognac, Ouzo -, alles kreuz und quer durcheinander. Und am Anfang taten sie das auch, doch was nutzte das jetzt. Hätten, wurden, mussten - all diese Konjunktive brachten keine Glut an den zernagten Bleistift in meinem Mundwinkel. Heimlich rauchen und die Zeit im Bad Vibes mit Nikotinpflastern und Kaugummis uberbrucken schied ebenso aus wie das Wechseln der Stammkneipe, da sich meine Wege mit Sandy bis ins Schlafzimmer uberschnitten
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und ein Kneipenverbot unweigerlich auch andere, weit unangenehmere Verbote nach sich ziehen wurde. Die Situation war vollkommen verfahren. Ein gallebitterer Geschmack machte sich in meiner Kehle breit. Ich war bis zur Mine vorgedrungen. Angeekelt spuckte ich das aufgeweichte Holz in den Mulleimer, zog einen neuen Bleistift aus der Schreibtischschublade und gönnte mir eine Dosis Kaffee mit Schuss. Ein ereignisloser Vormittag. Seitdem ich mich selbstständig gemacht hatte, passierte nicht wirklich viel. Morgens las ich die Zeitung, trank vier Tassen Kaffee und zerkaute zwei Bleistifte. Am Mittag, der nach meiner Zeitrechnung nur selten vor 15 Uhr begann, vertrat ich mir ein wenig die Beine und drehte eine Runde entlang der Arbeiterkneipen und Trinkhallen des Osthafens. Den Rest des Tages brachte ich mit der Königsdisziplin der Detektive herum: Warten. Von Zeit zu Zeit ...
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Bibliographische Angaben
- Autor: Martin Beer
- 2012, 160 Seiten, Deutsch
- Verlag: Röschen Verlag
- ISBN-10: 3940908894
- ISBN-13: 9783940908896
- Erscheinungsdatum: 15.11.2012
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Größe: 1.15 MB
- Ohne Kopierschutz
Pressezitat
Wie man die kommunale Sphäre nicht nur als Ambiente nutzt illustriert "Der Blitzer. Aushilfsdetektiv Kurt Bratfisch ermittelt", der erste Krimi Martin Beers, der in Frankfurt lebt (...) und sich bei seinem Debüt für den parodistischen Ansatz entschied. (...) Am Ende sitzen Bratfisch und seine Kumpane erschöpft, aber höchst zufrieden im "Bad Vibes" und verklären ihre Erlebnisse zur Legende. Ihnen hat das Ganze Spaß gemacht, und dem Autor offensichtlich auch. Ich schließe mich an. Hans Mentz, Titanic
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