Organisationssoziologie (PDF)
Grundlagen, Theorien und Problemstellungen
Die Organisationssoziologie ist eine aufstrebende, interdisziplinär ausgerichtete und international vernetzte Teildisziplin der Soziologie. Ihr Anliegen und ihre Aufgabe ist, organisationale Strukturen und Prozesse zu beschreiben, zu erklären und zu...
sofort als Download lieferbar
eBook (pdf)
15.41 €
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenloser tolino webreader
Produktdetails
Produktinformationen zu „Organisationssoziologie (PDF)“
Die Organisationssoziologie ist eine aufstrebende, interdisziplinär ausgerichtete und international vernetzte Teildisziplin der Soziologie. Ihr Anliegen und ihre Aufgabe ist, organisationale Strukturen und Prozesse zu beschreiben, zu erklären und zu gestalten. Wie und in welcher Form sie dies tut, wird in dem Buch in einer Abfolge von vier Leitfragen behandelt: (1) Warum gibt es überhaupt Organisationen? (2) Wie lassen sich Organisationen angemessen beschreiben? (3) Wie kann man interne Strukturen und Abläufe in Organisationen besser verstehen und erklären? (4) Welche gesellschaftlichen Konsequenzen haben Organisationen?
Im Sinne einer Einführung richtet sich das Lehrbuch hauptsächlich an Einsteiger/innen in die sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Organisationsforschung. Aber auch Fortgeschrittene können von einer Lektüre profitieren. Angereichert mit vielen Beispielen wird versucht, die Organisationssoziologie als theoretisch anspruchsvolles und praktisch in hohem Maße hilfreiches Forschungsfeld zu entfalten.
Im Sinne einer Einführung richtet sich das Lehrbuch hauptsächlich an Einsteiger/innen in die sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Organisationsforschung. Aber auch Fortgeschrittene können von einer Lektüre profitieren. Angereichert mit vielen Beispielen wird versucht, die Organisationssoziologie als theoretisch anspruchsvolles und praktisch in hohem Maße hilfreiches Forschungsfeld zu entfalten.
Lese-Probe zu „Organisationssoziologie (PDF)“
1. Einführung: Organisationssoziologie im Überblick (S. 11) Das Anliegen des vorliegenden Buches besteht darin, einen Einstieg und einen Einblick in die sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Organisationsforschung zu vermitteln. In diesem ersten Kapitel soll es darum gehen, die Zugangswege zu verdeutlichen, die Organisationsforscher/innen1 gerne wählen, wenn sie sich wissenschaftlich mit Organisationen beschäftigen. Diese Zugangswege bzw. Herangehensweisen lassen sich unter die Stichworte subsumieren: Analyseebenen organisationssoziologischen Arbeitens, Basiselemente von Organisationen, Schlüsselprobleme von Organisationen, Organisationskonzeptionen und Organisationstheorien.
Bevor jedoch damit begonnen wird, seien zwei nicht unwichtige Vorfragen behandelt, nämlich was Organisationssoziologie überhaupt ist und warum es sinnvoll ist, sich mit diesem Gebiet auseinander zu setzen. Am Ende des Einführungskapitels werden kurz die Besonderheiten dieses Lehrbuchs thematisiert, und sein Aufbau wird in wenigen Worten erläutert.
1.1 Was ist Organisationssoziologie?
Im Kanon des dreigliedrigen Gesamtprogramms der Soziologie, bestehend aus allgemeiner Soziologie, empirischer Sozialforschung und speziellen Soziologien, fällt die Organisationssoziologie in den dritten Bereich. Es handelt sich um eine spezielle Soziologie, eine so genannte Bindestrich-Soziologie, die sich die Beschreibung, die Erklärung und die Gestaltung/Steuerung von Organisationen zur Aufgabe gemacht hat.
Als spezielle Soziologie zeichnet sich die Organisationssoziologie im Vergleich zu anderen Bindestrich-Soziologien dadurch aus, dass sie zum einen in hohem Maße interdisziplinär arbeitet und zum anderen stark in eine internationale Diskussion eingebunden ist.
Bei vielen Einzelbeiträgen lässt sich schlicht nicht entscheiden, ob sie nun von einem Ökonomen, Soziologen oder Psychologen geschrieben wurden. Nur am Stil der Argumentation oder an gewissen
... mehr
fachspezifischen Termini kann man eventuell noch erkennen, aus welcher Disziplin der jeweilige Autor vermutlich kommt.
Die interdisziplinäre Verflechtung geht so weit, dass es an zahlreichen Stellen in diesem Buch problemlos möglich wäre, den Begriff der Organisationssoziologie durch den allgemeineren Begriff der Organisationsforschung zu ersetzen.Auf der internationalen Ebene hat sich die Organisationssoziologie, mit einem deutlichen Schwerpunkt in den USA, im Wesentlichen in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg etabliert (für einen kurzen Abriss der Geschichte der Organisationsforschung vgl. Scott 2006).
Heute ist die einschlägige scientific community länderübergreifend vernetzt, die zentralen Publikationsmedien sind fünf englischsprachige Fachzeitschriften (Administrative Science Quarterly, Organization Science, Organization Studies, Academy of Management Journal, Academy of Management Review), und sogar die europäischen Organisationsforscher haben in der EGOS, der European Group of Organization Studies, zu einer stellenweise fruchtbaren Kooperation zusammen gefunden. Die Organisationssoziologie ist relativ erfolgreich, was die Platzierung von Beiträgen in den allgemeinen soziologischen Fachzeitschriften anbelangt.
Und dass die Organisationsforschung insgesamt ein lebendiges und ertragreiches sozialwissenschaftliches Unterfangen ist, lässt sich exemplarisch daran ablesen, dass mehrere Ökonomie-Nobelpreisträger (wie Herbert Simon und Ronald Coase) schwerpunktmäßig in diesem Bereich arbeiten bzw. gearbeitet haben.
Im Rahmen der oben zuerst genannten Aufgabe der Deskription bemüht sich die Organisationssoziologie u.a. um eine Aufdeckung von Regelhaftigkeiten im Ablauf organisationaler Prozesse und um ein Raster von Kategorien zur systematischen Erfassung der Struktur von Organisationen. Das Spektrum der beschreibenden Arbeiten reicht dabei von detaillierten Fallstudien einzelner Organisationen, über quantitativ vergleichende Organisationsuntersuchungen, bis hin zur Charakterisierung der gesamten Organisationslandschaft in einem Bereich oder einer Region.
So könnte man mit deskriptivem Interesse z.B. der Frage nachgehen, ob und inwieweit es Unterschiede in der organisationalen Ausgestaltung von Industriebetrieben im Ländervergleich von Deutschland und Frankreich gibt (vgl. dazu den inzwischen fast schon klassischen Beitrag von Lutz 1976, der in Kapitel 5 etwas genauer besprochen wird).
Die interdisziplinäre Verflechtung geht so weit, dass es an zahlreichen Stellen in diesem Buch problemlos möglich wäre, den Begriff der Organisationssoziologie durch den allgemeineren Begriff der Organisationsforschung zu ersetzen.Auf der internationalen Ebene hat sich die Organisationssoziologie, mit einem deutlichen Schwerpunkt in den USA, im Wesentlichen in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg etabliert (für einen kurzen Abriss der Geschichte der Organisationsforschung vgl. Scott 2006).
Heute ist die einschlägige scientific community länderübergreifend vernetzt, die zentralen Publikationsmedien sind fünf englischsprachige Fachzeitschriften (Administrative Science Quarterly, Organization Science, Organization Studies, Academy of Management Journal, Academy of Management Review), und sogar die europäischen Organisationsforscher haben in der EGOS, der European Group of Organization Studies, zu einer stellenweise fruchtbaren Kooperation zusammen gefunden. Die Organisationssoziologie ist relativ erfolgreich, was die Platzierung von Beiträgen in den allgemeinen soziologischen Fachzeitschriften anbelangt.
Und dass die Organisationsforschung insgesamt ein lebendiges und ertragreiches sozialwissenschaftliches Unterfangen ist, lässt sich exemplarisch daran ablesen, dass mehrere Ökonomie-Nobelpreisträger (wie Herbert Simon und Ronald Coase) schwerpunktmäßig in diesem Bereich arbeiten bzw. gearbeitet haben.
Im Rahmen der oben zuerst genannten Aufgabe der Deskription bemüht sich die Organisationssoziologie u.a. um eine Aufdeckung von Regelhaftigkeiten im Ablauf organisationaler Prozesse und um ein Raster von Kategorien zur systematischen Erfassung der Struktur von Organisationen. Das Spektrum der beschreibenden Arbeiten reicht dabei von detaillierten Fallstudien einzelner Organisationen, über quantitativ vergleichende Organisationsuntersuchungen, bis hin zur Charakterisierung der gesamten Organisationslandschaft in einem Bereich oder einer Region.
So könnte man mit deskriptivem Interesse z.B. der Frage nachgehen, ob und inwieweit es Unterschiede in der organisationalen Ausgestaltung von Industriebetrieben im Ländervergleich von Deutschland und Frankreich gibt (vgl. dazu den inzwischen fast schon klassischen Beitrag von Lutz 1976, der in Kapitel 5 etwas genauer besprochen wird).
... weniger
Autoren-Porträt von Peter Preisendörfer
Dr. Peter Preisendörfer ist Professor für Soziologie mit dem Schwerpunkt "Organisation von Arbeit und Betrieb" an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz.
Bibliographische Angaben
- Autor: Peter Preisendörfer
- 2008, 2.Aufl. 2008, 196 Seiten, Deutsch
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531908723
- ISBN-13: 9783531908724
- Erscheinungsdatum: 08.05.2008
Abhängig von Bildschirmgröße und eingestellter Schriftgröße kann die Seitenzahl auf Ihrem Lesegerät variieren.
eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 1.35 MB
- Ohne Kopierschutz
- Vorlesefunktion
Kommentar zu "Organisationssoziologie"
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Organisationssoziologie".
Kommentar verfassen