Reportage Namibia / Picus Reportagen (ePub)
Durch die Augen des Geparden
Betörend schöne Landschaften, Tiere, die sich in Jahrmillionen an das harte Leben in der Wüste angepasst haben, ein Weinbauer, der dem Wüstenboden einen der besten Weine des südlichen Afrika abtrotzt, und ein Pilot, der seine Gäste an die abgelegensten Orte...
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Produktinformationen zu „Reportage Namibia / Picus Reportagen (ePub)“
Betörend schöne Landschaften, Tiere, die sich in Jahrmillionen an das harte Leben in der Wüste angepasst haben, ein Weinbauer, der dem Wüstenboden einen der besten Weine des südlichen Afrika abtrotzt, und ein Pilot, der seine Gäste an die abgelegensten Orte Namibias fliegt: In elf abenteuerlichen, mitreißenden Reportagen führt Fabian von Poser in das südwestliche Afrika.
So gelangt er auch zu den Letzten eines von der immer näher rückenden Zivilisation bedrohten Stammes, der Himba im Kaokoveld, zu den jahrtausendealten Felsmalereien des Brandbergs und in den Fish River Canyon, wo er sich mit störrischen Maultieren herumschlägt.
In der Küstenstadt Swakopmund, die gerne als Deutschlands südlichstes Seebad bezeichnet wird, spürt von Poser der kolonialen Vergangenheit Namibias nach und geht dem seltsamen Verhältnis von Schwarz und Weiß auf den Grund, das einerseits so stabil zu sein scheint wie in kaum einem anderen Land Afrikas, andererseits aber so brüchig wie die Tonerde des weltbekannten Etosha-Nationalparks.
Der Autor vereint Geschichten aus einem Land, das durch archaische Landschaften verzaubert und von dem seine Einwohner bis heute sagen, dass es hart wie Kameldorn ist.
So gelangt er auch zu den Letzten eines von der immer näher rückenden Zivilisation bedrohten Stammes, der Himba im Kaokoveld, zu den jahrtausendealten Felsmalereien des Brandbergs und in den Fish River Canyon, wo er sich mit störrischen Maultieren herumschlägt.
In der Küstenstadt Swakopmund, die gerne als Deutschlands südlichstes Seebad bezeichnet wird, spürt von Poser der kolonialen Vergangenheit Namibias nach und geht dem seltsamen Verhältnis von Schwarz und Weiß auf den Grund, das einerseits so stabil zu sein scheint wie in kaum einem anderen Land Afrikas, andererseits aber so brüchig wie die Tonerde des weltbekannten Etosha-Nationalparks.
Der Autor vereint Geschichten aus einem Land, das durch archaische Landschaften verzaubert und von dem seine Einwohner bis heute sagen, dass es hart wie Kameldorn ist.
Lese-Probe zu „Reportage Namibia / Picus Reportagen (ePub)“
Die Hüter des heiligen Feuers (S. 71-72)Die Himba sind die letzten Nomaden Namibias. Ihr Vermächtnis sind jahrhundertealte Rituale, ihr Leben der Kontakt zu den Ahnen. Doch ihr Lebensraum ist in Gefahr
Bevor das Ritual beginnt, rühren die Frauen eine zähflüssige Paste an, so rot wie Stierblut. In Schalen aus Granit zermahlen sie Roteisensteine. Dann vermengen sie das Pulver mit Butter und den aromatischen Blättern des Omuzumba-Strauches und streichen die Paste über ihre nackten Körper, bis auch der letzte Flecken benetzt ist. Sind sie von Kopf bis Fuß eingeschmiert, haben selbst die Zehen einen ockerfarbenen Teint, sind sie bereit für die Zeremonie.
Das letzte Licht des Tages beleuchtet jetzt den Platz. Waagrecht fallen die Sonnenstrahlen in das Rund zwischen den Hütten, hauchen noch einmal Farbe in die Gesichter der Frauen. Ein paar Mopane-Bäume werfen knorrige Schatten. Das Sonnenlicht zerfließt in der Arena. Dann betreten die Heilerinnen das Oval. Zuerst ist es nur die Schamanin selbst, später auch ihre Gehilfinnen. Die Frauen stellen sich im Kreis auf, in ihrer Mitte die Schamanin, eine ältere Frau von hohem Wuchs, mit nichts bekleidet als einem Lendenschurz aus Ziegenleder und einer Kette aus Kauri-Muscheln. Jetzt folgt die Patientin.
Ihr Körper ist bis auf die Knochen ausgemergelt, das Gesicht gezeichnet von der Krankheit. Schwankend tritt sie aus dem [97]Schatten einer der Hütten in die Mitte des Platzes. Die Heilerinnen richten sich auf. Dann beginnt das Ritual. Zuerst bedächtig, später immer schneller, schlägt die Schamanin die Trommel. Die Helferinnen schwingen die Kürbisrasseln, jede hat einen gegabelten Heilstock in der Hand. Langsam bringen sich die Heilerinnen im Takt der Trommeln in Trance. Die Patientin verfällt in Apathie. Ihre Augen rollen im Kreis wie weiße Bälle, die Pupillen sind
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geweitet.
Der Körper bebt, das Herz pocht, die Adern an den Schläfen schwellen an. Noch einmal schwenkt die Schamanin die Trommel über das Feuer, damit das Fell die richtige Spannung erhält, ihr Instrument kurze, bellende Laute ausstößt. Dann werden die Schläge immer eindringlicher. Apathisch kniet die Patientin im Gemenge der Leiber. Ist ein fortgeschrittener Zustand der Trance erreicht, ist die Kranke zwischen der Halbwelt und der ihren, ist die Schamanin bereit, den Fluch zu erkennen. Es gibt sie noch, diese traditionellen Rituale. Es gibt sie dort, wo die Sonne im Sommer unerbittlich brennt, dort, wo es kaum schattenspendende Bäume gibt, dort, wo sich die trockenen Flussbetten des Hoanib, des Hoarusib, des Khumib, des Sechomib, des Nadas und des Munutum vielleicht einmal im Jahr, manchmal auch nur alle drei, fünf oder gar zehn Jahre mit Wasser füllen.
Der Körper bebt, das Herz pocht, die Adern an den Schläfen schwellen an. Noch einmal schwenkt die Schamanin die Trommel über das Feuer, damit das Fell die richtige Spannung erhält, ihr Instrument kurze, bellende Laute ausstößt. Dann werden die Schläge immer eindringlicher. Apathisch kniet die Patientin im Gemenge der Leiber. Ist ein fortgeschrittener Zustand der Trance erreicht, ist die Kranke zwischen der Halbwelt und der ihren, ist die Schamanin bereit, den Fluch zu erkennen. Es gibt sie noch, diese traditionellen Rituale. Es gibt sie dort, wo die Sonne im Sommer unerbittlich brennt, dort, wo es kaum schattenspendende Bäume gibt, dort, wo sich die trockenen Flussbetten des Hoanib, des Hoarusib, des Khumib, des Sechomib, des Nadas und des Munutum vielleicht einmal im Jahr, manchmal auch nur alle drei, fünf oder gar zehn Jahre mit Wasser füllen.
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Autoren-Porträt von Fabian von Poser
Fabian von Poser, geboren 1969 in Hamburg, wuchs in München auf. Während des Studiums der Geschichte und der spanischen Sprachwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität arbeitete er bei der "Süddeutschen Zeitung". Heute schreibt er als freier Autor für zahlreiche nationale und internationale Tageszeitungen und Magazine. Schon früh entdeckte er seine Liebe zu Afrika. Für seine Reportagen bereiste er Namibia fast drei Dutzend Mal. Im Picus-Verlag erschienen bereits seine Bände zu Argentinien, Abu Dhabi und aktuell zu Kamerun.
Bibliographische Angaben
- Autor: Fabian von Poser
- 2011, 3. Auflage, 132 Seiten, Deutsch
- Verlag: Picus Verlag GmbH
- ISBN-10: 3711750400
- ISBN-13: 9783711750402
- Erscheinungsdatum: 01.07.2011
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eBook Informationen
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