Emotionen / Politikum (PDF)
Politikum 1/2020
Gefühle haben gegenwärtig einen hohen Aufmerksamkeitswert. Spätestens seit Anfang der 1990er Jahre sind Emotionen zu einem zentralen Gegenstand in den Lebens-, Geistes- und Sozialwissenschaften geworden. Emotionen sind Thema interdisziplinärer Diskurse, zu...
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Produktinformationen zu „Emotionen / Politikum (PDF)“
Gefühle haben gegenwärtig einen hohen Aufmerksamkeitswert. Spätestens seit Anfang der 1990er Jahre sind Emotionen zu einem zentralen Gegenstand in den Lebens-, Geistes- und Sozialwissenschaften geworden. Emotionen sind Thema interdisziplinärer Diskurse, zu denen eine Reihe von wissenschaftlichen Forschungsverbünden entstanden sind.
In der deutschen Politikwissenschaft hatten es Gefühle jedoch bisher nicht leicht. Sie fremdelte mit Emotionen. Auch wenn sich in der empirischen Politikwissenschaft seit Mitte der 1980er Jahre die Emotionsforschung zu einem eigenständigen Teilgebiet entwickelt hatte und aktuell zumindest im Bereich der politischen Theorie immer häufiger Annäherungsversuche festzustellen sind, ist die Emotionsforschung in der Politikwissenschaft eher eine Randerscheinung geblieben. Dies ist umso erstaunlicher, als Emotionen in der Politik eine zentrale Rolle spielen. Seit jeher versuchen Politikerinnen und Politiker, mittels der gezielten Adressierung von Gefühlen das Volk zu mobilisieren und sich Legitimität für ihr Handeln zu verschaffen. Auch die Bürger*innen reagieren emotional auf die Politik und ihre Akteure. Sie wollen emotional angesprochen und von der Politik "mitgenommen" werden. Erst vor diesem Hintergrund scheinen in jüngster Zeit Gefühle bzw. Emotionen im Kontext der Politik stärker ins Zentrum der Politikwissenschaft gerückt zu sein.Diese Ausgabe von POLITIKUM beschäftigt sich mit unterschiedlichen Dimensionen und Aspekten des Verhältnisses von Gefühlen und Politik. Dabei geht es um ein grundlegendes sozialwissenschaftliches Verständnis von Emotionen und um die Rolle von kollektiven Emotionen in politischen Kontexten. Beleuchtet werden die Gründe der aktuellen Konjunktur von Emotionen in den Sozialwissenschaften, die Bedeutung von Emotionen für die Demokratie sowie die Beziehung von Emotionen und Nation. Des Weiteren beschäftigt sich die Ausgabe mit der Funktion von Emotionen in der Rhetorik der Neuen Rechten sowie mit Auswirkungen von Emotionen auf die Popularität von Politiker*innen. Darüber hinaus nehmen die Beiträge Strategien der Emotionalisierung politischer Nachrichten und politischer Meinungsbildung, den Zusammenhang von Emotionen und politischer Identitätsbildung in den Blick. Nicht zuletzt werden die Beziehung von Emotionen und politischem Handeln sowie von Emotionen und politischer Bildung thematisiert.
Insgesamt soll das Heft die Vielzahl der Dimensionen des Verhältnisses von Emotionen und Politik verdeutlichen sowie die Anschlussfähigkeit von Emotionen an Kernbereiche der Politikwissenschaft illustrieren.
In der deutschen Politikwissenschaft hatten es Gefühle jedoch bisher nicht leicht. Sie fremdelte mit Emotionen. Auch wenn sich in der empirischen Politikwissenschaft seit Mitte der 1980er Jahre die Emotionsforschung zu einem eigenständigen Teilgebiet entwickelt hatte und aktuell zumindest im Bereich der politischen Theorie immer häufiger Annäherungsversuche festzustellen sind, ist die Emotionsforschung in der Politikwissenschaft eher eine Randerscheinung geblieben. Dies ist umso erstaunlicher, als Emotionen in der Politik eine zentrale Rolle spielen. Seit jeher versuchen Politikerinnen und Politiker, mittels der gezielten Adressierung von Gefühlen das Volk zu mobilisieren und sich Legitimität für ihr Handeln zu verschaffen. Auch die Bürger*innen reagieren emotional auf die Politik und ihre Akteure. Sie wollen emotional angesprochen und von der Politik "mitgenommen" werden. Erst vor diesem Hintergrund scheinen in jüngster Zeit Gefühle bzw. Emotionen im Kontext der Politik stärker ins Zentrum der Politikwissenschaft gerückt zu sein.Diese Ausgabe von POLITIKUM beschäftigt sich mit unterschiedlichen Dimensionen und Aspekten des Verhältnisses von Gefühlen und Politik. Dabei geht es um ein grundlegendes sozialwissenschaftliches Verständnis von Emotionen und um die Rolle von kollektiven Emotionen in politischen Kontexten. Beleuchtet werden die Gründe der aktuellen Konjunktur von Emotionen in den Sozialwissenschaften, die Bedeutung von Emotionen für die Demokratie sowie die Beziehung von Emotionen und Nation. Des Weiteren beschäftigt sich die Ausgabe mit der Funktion von Emotionen in der Rhetorik der Neuen Rechten sowie mit Auswirkungen von Emotionen auf die Popularität von Politiker*innen. Darüber hinaus nehmen die Beiträge Strategien der Emotionalisierung politischer Nachrichten und politischer Meinungsbildung, den Zusammenhang von Emotionen und politischer Identitätsbildung in den Blick. Nicht zuletzt werden die Beziehung von Emotionen und politischem Handeln sowie von Emotionen und politischer Bildung thematisiert.
Insgesamt soll das Heft die Vielzahl der Dimensionen des Verhältnisses von Emotionen und Politik verdeutlichen sowie die Anschlussfähigkeit von Emotionen an Kernbereiche der Politikwissenschaft illustrieren.
Autoren-Porträt
Dr. Brigitte BargetzBrigitte Bargetz ist wissenschaftliche Mitarbeiterin (post doc) im Bereich Politische Theorie und Ideengeschichte am Institut für Sozialwissenschaften der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel sowie Mitherausgeberin der "Femina Politica. Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft" und arbeitet u.a. zu einer Theoretisierung affektiver Politiken zwischen Angst, Solidarität und Sentimentalität.
Prof. Dr. Ute Frevert
ist Geschäftsführende Direktorin des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin.
Prof. em. Dr. Oscar W. Gabriel
war von 1992 bis 2012 Inhaber des Lehrstuhls für Politische Systeme und Politische Soziologie an der Universität Stuttgart.
Prof. Dr. Klaus Kamps
ist Professor für Kommunikationswissenschaft an der Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart.
Kristina Langeder
ist als Referentin für politische Bildung im Friedensbüro Salzburg tätig und angehende Lehrerin für die Fächer Geschichte/Sozialkunde/Politische Bildung, Psychologie/Philosophie und Englisch.
Prof. Dr. Jürgen Manemann
ist Direktor des Forschungsinstituts für Philosophie in Hannover.
Dr. Claudia Ritter
lehrt Politische Theorie und Politisches System am FB Gesellschaftswissenschaften der Universität Kassel.
Prof. Dr. Christian von Scheve
ist Professor für Soziologie an der Freien Universität Berlin, Mitglied des Vorstands des Sonderforschungsbereichs "Affective Societies" sowie Research Fellow am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin.
Dr. Rudolf Speth
ist Privatdozent für Politikwissenschaft an der FU Berlin und freier Publizist.
Prof. Dr. Gyburg Uhlmann
ist Professorin für Klassische Philologie an der Freien Universität Berlin. Im Zentrum ihres Forschungsinteresses stehen antike Philosophie und Rhetorik.
Bibliographische Angaben
- 2020, 80 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Sabine Achour, Peter Massing
- Verlag: Wochenschau Verlag
- ISBN-10: 3734409659
- ISBN-13: 9783734409653
- Erscheinungsdatum: 25.02.2020
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- Dateiformat: PDF
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