Politischer Extremismus / Elemente der Politik (PDF)
Moderner politischer Extremismus hat viele Facetten: Linke und rechte Varianten, Islamismus, Fundamentalismus und Terrorismus. Der einführende Überblick informiert über diese Begriffe und ihre Hintergründe, über gegenwärtige Szenarien und mögliche künftige...
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Produktinformationen zu „Politischer Extremismus / Elemente der Politik (PDF)“
Moderner politischer Extremismus hat viele Facetten: Linke und rechte Varianten, Islamismus, Fundamentalismus und Terrorismus. Der einführende Überblick informiert über diese Begriffe und ihre Hintergründe, über gegenwärtige Szenarien und mögliche künftige Entwicklungen. Auch die aktuelle sozialwissenschaftliche Debatte wird einbezogen. Alle Formen des politischen Extremismus sind Angriffe auf die liberale Verfassungs- und Gesellschaftsordnung. Im Mittelpunkt der Erklärung steht die Abspaltung der politischen Extremismen aus der historischen Konstellation von Liberalismus, Konservatismus und Sozialismus, wie sie sich im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert entwickelt hat. Bei der Bekämpfung des Extremismus kann es nicht darum gehen, ihn zu beseitigen, sondern darum, ihn möglichst effektiv einzudämmen.
Lese-Probe zu „Politischer Extremismus / Elemente der Politik (PDF)“
1 Einleitung (S. 7) Das Zeitalter der Extreme so hat der britische Historiker Eric Hobsbawm das zu Ende gegangene zwanzigste Jahrhundert genannt (Hobsbawm 1995). In der Tat: Auf- und Abstieg des Kommunismus und des Nationalsozialismus, also extrem linker und rechter politischer Regime einschließlich ihrer Vorgeschichten und ihrer lang andauernden Nachwirkungen haben diesem Jahrhundert den Stempel aufgedrückt.
Hobsbawm sieht den zentralen Gegensatz jedoch nicht, wie zu vermuten wäre, zwischen diesen beiden Herrschaftsformen, sondern zwischen Kapitalismus und Sozialismus, mithin zwischen den ökonomischen und sozialen Fundamenten totalitärer Herrschaft. Das zwanzigste Jahrhundert war aber auch, zumal in der zweiten Hälfte, ein Siegeszug der Demokratie in Europa und vielen Staaten der Dritten Welt.
Menschenrechte, Rechts- und Sozialstaat, Meinungs- und Versammlungsfreiheit liberale Grundwerte prägen die europäische Verfassungsgeschichte und wirken weit darüberhinaus. Brüche, Rückschläge und das Fortleben extremistischer Tendenzen in der Demokratie begleiten diesen historischen Prozess. Ungewiss ist allerdings, wie stabil die Demokratien auf lange Sicht sind. Ihre Annehmlichkeiten werden zwar wie selbstverständlich wahrgenommen, doch historisch betrachtet ist die Demokratie gerade in Deutschland noch recht jung. Krisenhafte Anzeichen sind unübersehbar.
Verwerfungen der Globalisierung, wachsende soziale Ungleichheit, die Vermischung von Verteilungs- und ethnischen Konflikten in den städtschen Ballungsräumen und weltweite terroristische Bedrohungen können die sozialen und wertbezogenen Grundlagen der Demokratien mittel- und längerfristig gefährden. Die soziale Sicherung breiter Schichten der Bevölkerung und ein liberaler Rechtsstaat mit größtmöglichen bürgerlichen Freiheiten sind Errungenschaften, die durchaus bedroht sind durch Wirtschaftskrisen und Überreaktionen auf terroristische Herausforderungen.
Rechts- und linksextreme Parteien
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und Gruppierungen fungieren als Protestplattformen, denn sie bieten einfache Antworten auf schwierige Fragen und sie sind in der Lage, die herrschenden poli-tischen Kräfte nachhaltig zu provozieren. Beide Lager haben populistische Strategien entwickelt, die an den Bedürfnissen der Wähler unmittelbar ansetzen und diese in politischen Protest umformen können.
Ihre soziale Basis besteht nicht zuletzt in jenen Teilen der Bevölkerung, bei denen demokratische Grundüberzeugungen wenig gefestigt sind. In Deutschland nach 1945 haben sie ein bewegtes Auf und Ab durchlebt, auch mit zeitweiligen parlamentarischen Erfolgen. Sie haben eigene Traditionen herausgebildet und sind am Rande des demokratischen Spektrums durchaus zählebig. Aber auch jenseits des politischen Rechts-Links-Spektrums haben sich Spielarten des Extremismus entwickelt, mehr oder weniger beobachtet von den kritischen Blicken der Öffentlichkeit. Dazu gehören religiös-fundamentalistische Strömungen, allen voran der militante Islamismus, aber auch andere.
Extremistische Websites im Internet zeigen eine überraschende Vielfalt: Neben Rechts- und Linksextremismus finden sich dort teilweise militante Tierschützer, Schwulenhasser, Abtreibungsgegner, religiöse Kulte, Waffenfetischisten und diverse Variationen von hate crime. Die Beseitigung der Demokratie gehört nicht zum Programm dieser Gruppen, aber umgekehrt sind Zweifel an grundlegenden demokratischen Werten wie Pluralismus, Toleranz und demokratischen Verfahren durchaus angebracht. Auch das einundzwanzigste Jahrhundert wird mit den Bedrohungen des Extremismus leben müssen.
Linke und rechte Varianten haben eine lange Vorgeschichte. Rechte Extremismen entwickelten sich schon Ende des 19. Jahrhunderts als Abspaltungen vom Konservatismus, der Startschuss für linke Formen fiel mit der russischen Revolution 1917 und ihren Folgewirkungen in Europa. Vermutlich werden die Aktionsformen der Vergangenheit sich fortsetzen, andere, neue, bisher wenig bekannte werden die politische Bühne betreten. In Zukunft wird man nicht mehr nur von Links- oder Rechtsextremismus sprechen, andere Formen wie der Islamismus sind schon hinzugetreten und verweisen darauf, dass die Links-Rechts-Achse politischer Orientierungen erweiterungsbedürftig ist.
Ihre soziale Basis besteht nicht zuletzt in jenen Teilen der Bevölkerung, bei denen demokratische Grundüberzeugungen wenig gefestigt sind. In Deutschland nach 1945 haben sie ein bewegtes Auf und Ab durchlebt, auch mit zeitweiligen parlamentarischen Erfolgen. Sie haben eigene Traditionen herausgebildet und sind am Rande des demokratischen Spektrums durchaus zählebig. Aber auch jenseits des politischen Rechts-Links-Spektrums haben sich Spielarten des Extremismus entwickelt, mehr oder weniger beobachtet von den kritischen Blicken der Öffentlichkeit. Dazu gehören religiös-fundamentalistische Strömungen, allen voran der militante Islamismus, aber auch andere.
Extremistische Websites im Internet zeigen eine überraschende Vielfalt: Neben Rechts- und Linksextremismus finden sich dort teilweise militante Tierschützer, Schwulenhasser, Abtreibungsgegner, religiöse Kulte, Waffenfetischisten und diverse Variationen von hate crime. Die Beseitigung der Demokratie gehört nicht zum Programm dieser Gruppen, aber umgekehrt sind Zweifel an grundlegenden demokratischen Werten wie Pluralismus, Toleranz und demokratischen Verfahren durchaus angebracht. Auch das einundzwanzigste Jahrhundert wird mit den Bedrohungen des Extremismus leben müssen.
Linke und rechte Varianten haben eine lange Vorgeschichte. Rechte Extremismen entwickelten sich schon Ende des 19. Jahrhunderts als Abspaltungen vom Konservatismus, der Startschuss für linke Formen fiel mit der russischen Revolution 1917 und ihren Folgewirkungen in Europa. Vermutlich werden die Aktionsformen der Vergangenheit sich fortsetzen, andere, neue, bisher wenig bekannte werden die politische Bühne betreten. In Zukunft wird man nicht mehr nur von Links- oder Rechtsextremismus sprechen, andere Formen wie der Islamismus sind schon hinzugetreten und verweisen darauf, dass die Links-Rechts-Achse politischer Orientierungen erweiterungsbedürftig ist.
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Autoren-Porträt von Hans-Gerd Jaschke
Dr. Hans-Gerd Jaschke ist Professor für Politikwissenschaft an der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege Berlin, z.Zt. Leiter des FB Rechts- und Sozialwissenschaften an der Deutschen Hochschule der Polizei (Polizei-Führungsakademie) Münster.Bibliographische Angaben
- Autor: Hans-Gerd Jaschke
- 2007, 2006, 147 Seiten, Deutsch
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531902865
- ISBN-13: 9783531902869
- Erscheinungsdatum: 03.11.2007
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Pressezitat
"Jaschkes Darstellung überzeugt durch formatbedingte konzise Ausführungen, die dennoch die Probleme des umstrittenen Konzepts nicht verschweigen und Hinweise für ein vertieftes Studium bieten." ZPol - Zeitschrift für Politikwissenschaft, 01/2007
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