Religion und Evolution - Religiosität als evolutionäres Nebenprodukt normaler psychischer Dispositionen (ePub)
Masterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Didaktik für das Fach Englisch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 2,3, Universität Passau (Philosophische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Praktisch überall auf der Welt gibt es Religionen in...
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Produktinformationen zu „Religion und Evolution - Religiosität als evolutionäres Nebenprodukt normaler psychischer Dispositionen (ePub)“
Masterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Didaktik für das Fach Englisch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 2,3, Universität Passau (Philosophische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Praktisch überall auf der Welt gibt es Religionen in vielfältigen Formen. Paradoxerweise
scheint es gerade am Anfang des neuen Jahrtausends, "eines Zeitalters beispielloser
wissenschaftlicher und technologischer Aufgeklärtheit"1, zu einer erneuten Blütezeit
irrationaler Glaubensüberzeugungen zu kommen. Fragt man jedoch nach dem Grund der
Existenz von Religionen, so wird man mit den unterschiedlichsten Ansichten konfrontiert: sie
erklären die Welt, spenden Trost, sichern die gesellschaftliche Ordnung oder liefern ein
moralisches Leitbild. All diese Ansichten sind jedoch falsch und können das Warum nicht in
hinreichender Weise erklären. Wenn die ehemals unergründlichen Rätsel der Welt nach und
nach von den Naturwissenschaften gelöst werden, warum wenden sich Gläubige dann nicht
von ihrer Religion ab, zumal sich nicht der geringste Beweis für ihre Glaubensinhalte finden
lässt? Wenn Religion Trost spendet, warum haben dann gläubige Menschen meist mehr Angst
vor dem Tod als Atheisten?2 Wenn Religion die Moral einer Gesellschaft garantiert, warum
sind dann Länder mit hohem Atheismusanteil die sozialsten und wohltätigsten?3 Vielleicht
deshalb, wie David Hume seinerzeit argumentierte, weil Religion "nicht einmal eine Form des
Wissens, sondern eher eine komplexe Art des Gefühls [ist]"4. Volkstümliche Erklärungen für
die Existenz von Religionen sind wohl eben aus diesem Grund post-hoc-Rationalisierungen,
weil den Menschen entgegen ihren eigenen Überzeugungen überhaupt nicht klar ist, warum
sie eigentlich glauben. Sie tun es einfach. Vielleicht wurzelt die "bemerkenswerte
Hartnäckigkeit der Religion in etwas viel Tieferem, Einfacherem"5 als beispielsweise
Verdrängung, wie Freud sie beschrieb, oder psychischer Abhängigkeit und ängstlicher
Selbsttäuschung, wie Nietzsche glaubte.
Aus darwinistischer Sicht stellt sich die Frage, welchen Nutzen Religiosität einem
Organismus bringen könnte. Ein Grundprinzip der Evolutionstheorie besagt, dass alles, was
heute existiert, nur deshalb existiert, weil es sich einst aufgrund eines Selektionsvorteils
behaupten konnte. Demnach müsste auch Religiosität eine Funktion erfüllen und per se
irgendeinen Vorteil innehaben, der religiösen Menschen die Weitergabe ihrer Gene
erleichtert. Da die natürliche Selektion auf der Basis von Individuen arbeitet, ist es jedoch
fraglich, worin der individuelle Selektionsvorteil von Religiosität bestehen sollte...für die vollständige Einleitung siehe Kommentar
scheint es gerade am Anfang des neuen Jahrtausends, "eines Zeitalters beispielloser
wissenschaftlicher und technologischer Aufgeklärtheit"1, zu einer erneuten Blütezeit
irrationaler Glaubensüberzeugungen zu kommen. Fragt man jedoch nach dem Grund der
Existenz von Religionen, so wird man mit den unterschiedlichsten Ansichten konfrontiert: sie
erklären die Welt, spenden Trost, sichern die gesellschaftliche Ordnung oder liefern ein
moralisches Leitbild. All diese Ansichten sind jedoch falsch und können das Warum nicht in
hinreichender Weise erklären. Wenn die ehemals unergründlichen Rätsel der Welt nach und
nach von den Naturwissenschaften gelöst werden, warum wenden sich Gläubige dann nicht
von ihrer Religion ab, zumal sich nicht der geringste Beweis für ihre Glaubensinhalte finden
lässt? Wenn Religion Trost spendet, warum haben dann gläubige Menschen meist mehr Angst
vor dem Tod als Atheisten?2 Wenn Religion die Moral einer Gesellschaft garantiert, warum
sind dann Länder mit hohem Atheismusanteil die sozialsten und wohltätigsten?3 Vielleicht
deshalb, wie David Hume seinerzeit argumentierte, weil Religion "nicht einmal eine Form des
Wissens, sondern eher eine komplexe Art des Gefühls [ist]"4. Volkstümliche Erklärungen für
die Existenz von Religionen sind wohl eben aus diesem Grund post-hoc-Rationalisierungen,
weil den Menschen entgegen ihren eigenen Überzeugungen überhaupt nicht klar ist, warum
sie eigentlich glauben. Sie tun es einfach. Vielleicht wurzelt die "bemerkenswerte
Hartnäckigkeit der Religion in etwas viel Tieferem, Einfacherem"5 als beispielsweise
Verdrängung, wie Freud sie beschrieb, oder psychischer Abhängigkeit und ängstlicher
Selbsttäuschung, wie Nietzsche glaubte.
Aus darwinistischer Sicht stellt sich die Frage, welchen Nutzen Religiosität einem
Organismus bringen könnte. Ein Grundprinzip der Evolutionstheorie besagt, dass alles, was
heute existiert, nur deshalb existiert, weil es sich einst aufgrund eines Selektionsvorteils
behaupten konnte. Demnach müsste auch Religiosität eine Funktion erfüllen und per se
irgendeinen Vorteil innehaben, der religiösen Menschen die Weitergabe ihrer Gene
erleichtert. Da die natürliche Selektion auf der Basis von Individuen arbeitet, ist es jedoch
fraglich, worin der individuelle Selektionsvorteil von Religiosität bestehen sollte...für die vollständige Einleitung siehe Kommentar
Bibliographische Angaben
- Autor: Thomas Kresin
- 2010, 1. Auflage, 44 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3640581172
- ISBN-13: 9783640581177
- Erscheinungsdatum: 31.03.2010
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
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