Risiken und Chancen für Kinder psychisch kranker Eltern (PDF)

Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Sozialpädagogik / Sozialarbeit, Note: 1,7, Hochschule Koblenz (ehem. FH Koblenz), Sprache: Deutsch, Abstract: Psychische Störungen zählen in den modernen westlichen Ländern zu den wichtigsten Ursachen für Einschränkungen der Lebenserwartungen und Lebensqualität und sind über das subjektiv empfundene Leid auch zum anerkannten gesamtgesellschaftlichen Problem geworden. Ursachenforschungen werden multifokal bestritten und seit wenigen Jahren wird das Risiko von Kindern psychisch kranker Eltern kritisch hinterfragt und als überdurchschnittlich hoch bewertet. Psychisch kranke Eltern haben aufgrund der diagnosespezifischen Symptome nicht nur mit sich und der eigenen Krankheitsbewältigung häufig Schwierigkeiten, sondern darüber hinaus zahlreiche herausfordernde Erziehungs- und Alltagsmomente zu bewältigen.

Unterstützungsmöglichkeiten werden als Eingriff in das eigene Leben empfunden oder können aus Scham und Verzweiflung häufig nicht angenommen oder eingefordert werden. Mit den über die Jahre gewonnenen Erkenntnissen wächst das Interesse daran, inwiefern die Resilienz von Kindern psychisch kranker Eltern durch präventive Angebote, z. B. in Form von Patenschaften, gestärkt wird und somit das Risiko einer eigenen Erkrankung reduziert werden kann. Um diese Frage hypothetisch beantworten zu können, werden zunächst die am häufigsten vertretenen psychischen Störungen vorgestellt. Im dritten Kapitel werden die aktuellen Forschungserkenntnisse hinsichtlich Epidemiologie, Risiko- und Schutzfaktoren dargestellt. Dadurch wird deutlich, dass psychopathologische Entwicklungsverläufe multifaktoriell begünstigt oder gehemmt werden können. Daran wird mit einer Darstellung der Bindungstheorie im vierten Kapitel angeschlossen, um die Bedeutsamkeit von Sicherheit und Kontinuität für Kinder psychisch kranker Eltern zu beleuchten und anschließend im nächsten Kapitel die Herausforderungen für betroffenen Familien zu analysieren. Das Patenschaftsmodell wird im sechsten Kapitel vorgestellt. Abschließend werden die gesammelten Erkenntnisse genutzt, um den präventiven Ansatz und deren Wirkweise zu betrachten.