Rolle und Funktion des Mephistopheles in Goethes Faust 1 (ePub)
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1-, Ruhr-Universität Bochum (Theaterwissenschaft), Veranstaltung: Proseminar Faust, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Teufel ist so alt wie Gott und gilt als Meister der...
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Produktinformationen zu „Rolle und Funktion des Mephistopheles in Goethes Faust 1 (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1-, Ruhr-Universität Bochum (Theaterwissenschaft), Veranstaltung: Proseminar Faust, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Teufel ist so alt wie Gott und gilt als Meister der Verführung und als Urheber allen Bösen
in der Welt. Er ist an erster Stelle ein religionsgeschichtliches Phänomen, eine theologische Figur
und wird als Widersacher (= "Satan" im Hebräischen) oder Verwirrer (= "Diabolos" im
Altgriechischen) betrachtet. Als einstiger "Bringer des Lichtes" (= lat. Lucifer) begnügte er sich
nicht mit Gottähnlichkeit, sondern strebte nach Gleichheit mit dem Allmächtigen, ist fortan also
sein Gegenspieler.
Das Bild des Teufels im Mittelalter ergibt sich durch die Verschmelzung verschiedenster
religiöser Traditionsstränge. Zum einen fließt der semitische Satan als ein Diener Jahwes, der
im Namen Gottes die Menschen prüft und straft, in die herrschende Vorstellung ein. Auch der
böse altpersische Höllenfürst Ahriman, der im ständigen Widerstreit mit dem Herrn des Lichts
liegt, dient als Vorbild. Ferner wird die bocksbeinige und gehörnte Erscheinung des
altgriechischen Hirtengottes Pan herangezogen: Er ist mit seiner vitalen, ungezügelten Sexual-
Energie ein Inbegriff des Bösen für das leibfeindliche Christentum.
Um1600 existieren nebeneinander zwei Teufelsvorstellungen: Eine der kirchlichen Gelehrten,
in der furchterregende Züge des Satans dominieren, und eine des Volkes, die den Teufel vertrauter,
sympathischer und menschlicher sieht.
Trotz seiner Gefährlichkeit und Schrecklichkeit versucht vor allem die Literatur, den Teufel
fortan ins Komische und Lächerliche zu ziehen. Insbesondere im Märchen kommt es immer
wieder zum Teufelspakt, wobei letzendlich meist der Teufel der Betrogene ist.
Im Zuge der Aufklärung und Romantik entsteht im Volksglauben ein mit Faszination besetztes
Bild des Teufels, welches fast positiv ist. Der englische Dichter Lord Byron erfindet zum
Beispiel die Figur des dandyhaften, verführerischen Salon-Teufels. Am faszinierendsten ist jedoch immer noch Goethes Mephistopheles: gewitzt, hochintelligent
und sinnenfreudig. Auf mysteriöse Weise mit Gott verbandelt, erscheint er wie der
vorchristliche Teufel. Er durchschaut alle Geheimnisse der Erde und der menschlichen Seele.
Wer sich wie Faust näher mit dem Teufel einlässt, wird bald mit Paradoxien verwirrt und in große Schuld gestürzt. [...]
in der Welt. Er ist an erster Stelle ein religionsgeschichtliches Phänomen, eine theologische Figur
und wird als Widersacher (= "Satan" im Hebräischen) oder Verwirrer (= "Diabolos" im
Altgriechischen) betrachtet. Als einstiger "Bringer des Lichtes" (= lat. Lucifer) begnügte er sich
nicht mit Gottähnlichkeit, sondern strebte nach Gleichheit mit dem Allmächtigen, ist fortan also
sein Gegenspieler.
Das Bild des Teufels im Mittelalter ergibt sich durch die Verschmelzung verschiedenster
religiöser Traditionsstränge. Zum einen fließt der semitische Satan als ein Diener Jahwes, der
im Namen Gottes die Menschen prüft und straft, in die herrschende Vorstellung ein. Auch der
böse altpersische Höllenfürst Ahriman, der im ständigen Widerstreit mit dem Herrn des Lichts
liegt, dient als Vorbild. Ferner wird die bocksbeinige und gehörnte Erscheinung des
altgriechischen Hirtengottes Pan herangezogen: Er ist mit seiner vitalen, ungezügelten Sexual-
Energie ein Inbegriff des Bösen für das leibfeindliche Christentum.
Um1600 existieren nebeneinander zwei Teufelsvorstellungen: Eine der kirchlichen Gelehrten,
in der furchterregende Züge des Satans dominieren, und eine des Volkes, die den Teufel vertrauter,
sympathischer und menschlicher sieht.
Trotz seiner Gefährlichkeit und Schrecklichkeit versucht vor allem die Literatur, den Teufel
fortan ins Komische und Lächerliche zu ziehen. Insbesondere im Märchen kommt es immer
wieder zum Teufelspakt, wobei letzendlich meist der Teufel der Betrogene ist.
Im Zuge der Aufklärung und Romantik entsteht im Volksglauben ein mit Faszination besetztes
Bild des Teufels, welches fast positiv ist. Der englische Dichter Lord Byron erfindet zum
Beispiel die Figur des dandyhaften, verführerischen Salon-Teufels. Am faszinierendsten ist jedoch immer noch Goethes Mephistopheles: gewitzt, hochintelligent
und sinnenfreudig. Auf mysteriöse Weise mit Gott verbandelt, erscheint er wie der
vorchristliche Teufel. Er durchschaut alle Geheimnisse der Erde und der menschlichen Seele.
Wer sich wie Faust näher mit dem Teufel einlässt, wird bald mit Paradoxien verwirrt und in große Schuld gestürzt. [...]
Bibliographische Angaben
- Autor: Anja Einhorn
- 2003, 1. Auflage, 19 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638185710
- ISBN-13: 9783638185714
- Erscheinungsdatum: 18.04.2003
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eBook Informationen
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